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Bolivienradtour: wir starten auf 4100HM

Sonntag ist ein guter Tag um die Tour zu starten, denn Sonntag ist Wochenende und da ist bekanntlich nicht viel los. Unsere ursprüngliche Idee die Seilbahn nach El Alto zu nehmen haben wir leider verwerfen müssen. Wir sind tatsächlich mit Maßband los und haben diese vermessen. Dieses brachte uns zu dem Entschluss, das die Gondeln und insbesondere der Aufzug zum Einstieg, zumindest für unsere Räder, zu klein sind. Die Stadt nochmal von oben betrachtet, brachte uns aber auch zu dem Entschluss, dass der Beginn der Tour auf keinen Fall im Kessel von La Paz beginnen konnte. Die Fahrt nach El Alto kann man eigentlich nur schiebend bewältigen und es sind ca. 12 km mit geschätzt, permanter 10-15%iger Steigung.

Kurzerhand haben wir ein Taxi bestellt, mit dem Hinweis auf einen großen Bus, denn es sind 2 Personen, 2 Fahrräder und unzählige Taschen zu transportieren. Si, Si, Si, No problema!

Sonntagmorgen um 9.00 Uhr steht pünktlich das Taxi vor dem Hotel: es hat die Größe eines Micras ( Grüße an Tom V. 😊 er weiß wovon wir sprechen). Was sollen wir sagen, es erklärt sich von selbst. Selbst der Taxifahrer schmunzelte ein wenig und hat einen weiteren Transport bestellt. Wieder mit dem Hinweis auf einen Bus, kommt ein paar Minuten später ein etwas größer Wagen (natürlich kein Bus). Mit viel Geschick des Taxisfahrers und Uwe wurden die Räder kurzerhand auf das Dach geschnallt, die Taschen in den Kofferraum verladen und los ging die Fahrt, für uns hieß es „Augen zu und durch“. Während der Fahrt und den beschriebenen Steigungen, habe ich öfters mal die Kamera aus dem Fenster gehalten um von den am Dach befestigten Rädern ein Bild zu machen, nur um sicher zu gehen, dass sie noch richtig befestigt sind und nicht schon auf „halb acht“ hingen.

Es geht also am ruhigen Sonntag los. Sonntag ist Markttag in El Alto (der größte in der Umgebung!!!) und es gibt überall Stände und alle Bolivianer sind in den Straßen und dies bedeutet Chaos in den kleinen Gassen. Wir kommen nur im Schritttempo voran und alles ist wuselig um uns. Unser toller Taxifahrer sieht bereits selbst, hier kann er uns auf keinen Fall absetzen und fährt uns noch ein Stück aus dem Gewusel. Bevor wir alles entladen und die Räder vom Dach holen, will er selbst nochmal ein Foto machen. Das hatte er wohl so auch noch nicht erlebt. Danach drückt er mir seinen einjährigen Sohn in die Hand ( dieser sitzt vorne am Beifahrersitz) und macht mit uns und den Rädern nochmals ein Foto. Fröhlich und glücklich, das mal wieder alles gut funktionierte, verabschieden wir uns und beginnen endlich die Tour.

Wir sind noch nie in solcher Höhe gewesen, weder mit noch ohne Räder. Es radelte sich jedoch gut auf dem Altiplano und wir kamen gut voran. Die Bolivianer haben uns zugewunken und uns eine gute Reise gewünscht. Wir fühlten uns sehr wohl auf unserer ersten Etappe. Die Landschaft ist karg und bietet nicht viel Abwechslung aber dennoch ist das Landschaftsbild sehr faszinierend. Unser erste Übernachtung ist nach 91 Km in Patacamaya. Eine sehr einfache Unterkunft aber mit Restaurant. Das Tagesmenü ist uns, bei aller Skepsis, gut bekommen. So kann es bleiben.

Den heutigen Montag verbringen wir in Oruru. Satte 120km haben wir auf unserem Tacho und sind auch dementsprechend müde.

Die Ortschaften die wir heute durchquerten wurden zunehmend ärmlicher, teilweise komplett aus Lehmhäusern errichtet. Eine Bar für einen Kaffee sucht man hier vergebens. Wenn der Ort mal etwas größer ist, fegt der Wind durch die staubig, sandigen Gassen und wir fragen uns, wie man hier Leben kann und vor allem wovon?

Bei den netten Tieren auf dem Bild sind wir uns nicht einig ob Alpaca, Guanco oder Lama. Hauptsache wir haben unsere ersten „Andentiere“ 😂 gesehen.

Kleine Statistik zur Temperatur und zur Höhe am zweiten Tag.

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Akklimatisierung auf 3800HM

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Oruro, die Stadt der Minen 

  1. Anne

    Sehr abenteuerlicher Transport…und der lütte ist ja zum Knuddeln

  2. Dieter

    Gute Zeit wünschen wir Euch!!!

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