cycling the world | Der Radreiseblog

Von Salta bis nach Cafayate wechselt die Landschaft bis hin zu Postkartenmotiven!

Für die nächsten Tage ist Regen bis zu einer 90% Wahrscheinlichkeit angesagt. Das müssen wir wohl in Kauf nehmen, wir wollen weiter und das Leben ist eh kein Ponnyhof. Die Wolken an den Andenhängen im Blick, sind wir dennoch guter Dinge. Die Fahrt aus Salta (wie sie zumeist aus großen Städten gleichbleibend sind) führt uns durch Wohnviertel , die man nicht unbedingt bei Nacht besuchen möchte. Die ärmlichen Gegebenheiten werden zumeist durch viel Müll auf den Straßen, unterstrichen. Dennoch fühlen wir uns sicher, auch das ist eben Großstadt.
Auf unserem Weg von Salta kamen wir durch einige sehr lebhafte Ortschaften. Geschäftiges Treiben überall und ein freundliches Winken, ob vom Polizisten oder Straßenverkäufer, war immer für uns drin. Bei einem ambulanten Schuster konnte Sabine sogar ihre Mütze nähen lassen. Für die vielen Hühnchen vom Grill war es leider noch zu früh.

Unser Ziel für Samstag sollte Coronel Moldes sein. Hier gibt es die einzigen Hospedajes zwischen Salta und Cafayate welche in einem fahrbaren Abstand zu erreichen waren und somit ersparen wir uns das Zelten. Die zu bewältigenden 66 km sind relativ schnell geschafft und wir sind bereits am frühen Nachmittag vor Ort und suchen uns eine nette Unterkunft. Glück gehabt, die Unterkunft ist bereits gut gebucht von einer größeren Gruppe von Pärchen. Neugierig mussten wir dann doch mal nachfragen, was genau die Gesellschaft für einen Zweck der Zusammenkunft hat. Mehr schlecht als recht haben wir verstanden, dass es Hochzeitspärchen sind. Entweder ist es ein Hochzeitsvorbereitungskurs oder die bereits gegeben Eheversprechen wurden erneuert. Es war auf alle Fälle eine emotionale Zusammenkunft.

In unserem Übernachtungsort trafen wir mal wieder auf ein Radelpärchen und, wie nett, auch noch aus Deutschland. Astrid und Peter aus Wiesbaden verbringen Ihren 5 wöchigen Urlaub in Chile und Argentinien und sind bereits fast am Ende ihrer Tour. Zufällig treffen wir sie später in unserem Hotelrestaurant wieder und wir verbringen einen netten Abend beim Geschichten erzählen. Es wird spät bei Wein und Bier und dementsprechend müde starten wir am Sonntag Richtung Cafayate.

Wenn möglich, so unser Plan, wollen wir die 130 km am Stück bezwingen. Zuvor jagt mich jedoch ein kleiner Frosch, welchen ich wiederum jage, durchs ganze Bad. Er hat noch nicht verstanden, das ich seine Rettung bin. Aber ich siege und er bekommt die Freiheit!

Das anfangs erwähnte Wetter bleibt uns fern und ich hole mir sogar einen Sonnenbrand. Diese nichteintreffenden Wettervorhersagen gefallen uns besonders. Kann so bleiben!!!
Die Fahrt beginnt von Anfang an wellig und es wird uns schon klar, das wird ein langer Tag nach Cafayate. Allerdings hält uns die Landschaft mal wieder in Ihrem Bann und die Gedanken sind ständig beschäftig mit neuen Eindrücken. Häufig halten wir an, um alles auf einem Foto festzuhalten. Fotomotive sind auch wir. Ein deutsch-kanadisches Pärchen, welche wir noch in Bolivien trafen, schrieb in deren Blog „ man fühlt sich wie Antilopen oder Llamas“ ständig wird man aus Bussen, Autos oder Parkplätzen fotografiert. Wir sind auch Llamas und beliebtes, exotisches Fotomotiv. Zudem wäre es hilfreich ein ‚Winkehändchen‘ zu haben. Fast jeder zweite Autofahrer hupt und winkt. Da wir nicht unfreundlich sein möchten, erwidern wir die Grüße, was jedoch auf Dauer anstrengend ist. 😊

Nach ca 70 km erreichten wir den Ort Alemania. Der bestand aus einem renovierten Bahnhof, der Zugverkehr wurde vor vielen Jahren eingestellt, und einer Handvoll baufälliger Häuser.

Nach Alemania bogen wir in eine Schlucht ein, die uns nun sechzig KM leicht bergauf führen sollte. Die Umgebung in die wir eintauchen ist gar nicht zu beschreiben. Sie ist rauh und doch sanft geformt durch Wind und Regen. Hohe schroffe Berge, mit Kakteen und durch das grüne, grasbewachsene Tal führt ein Fluss, der mal nicht ausgetrocknet ist. Nach jeder kleinen überwundenen Anhöhe eröffnen sich neue Landschaftsbilder für uns.

Am Ende der Schlucht erreichten wir nicht etwa einen Gipfel sondern ein großes weites Tal, welches nach Westen hin von riesigen Bergketten abgegrenzt wird. Das Gute an der Gegend, Bodegas. Es gibt Wein 🍷!

Unser Hostal für zwei Nächte heißt bezeichnender Weise:

Die, bei Radfahrern berühmte Routa cuarenta, haben wir nun erreicht. Dazu mehr im nächsten Bericht. Hasta Luego!

@Astrid und Peter: wir haben die Tour bis Cafayate tatsächlich an einem Tag geschafft, waren aber ziemlich „KO“ und die letzten 5 km zogen sich unendlich. Puhhh

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Wenn es dunkel wird, beginnt das Leben! 

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Danke😊…

  1. Christiane

    Es ist sooo schön auf diese Weise dabei zu sein 😊
    Danke

  2. Karsten

    Ich weiss garnicht ob ich überhaupt schon mal so schöne Reiseberichte gelesen habe. Das muss ich mal weiter geben an den Stefan Loose Verlag… Herrlich, ihr wisst doch wie gerne wir unterwegs sind?

  3. Anja

    TOLL!!!

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