cycling the world | Der Radreiseblog

🇺🇸 Wisconsin

In Ludington haben wir eine schöne Unterkunft gefunden und nur 200 Meter zum Strand. Tolles Wetter, tolle Umgebung aber ich fühle mich nicht gut und bleibe erstmal einen Tag liegen. Leider muss ich Antibiotika nehmen aber das bringt mich am nächsten Tag wieder auf die Beine. Wir sind elf Tage am Stück geradelt und es scheint, als ob mein Körper auf diese Pausentage gewartet hätte🤒. Besser hier, als irgendwie zwischen den Campingplätzen!  Am Mittwoch, 11. Mai erkunden wir die Stadt und haben einiges auf unseren Einkaufszettel. Wir finden das Terminal in welchem wir morgen einchecken um nach Wisconsin zu schippern, fahren durch ruhige Wohngegenden und kaufen ein paar Dinge ein, waschen unsere Klamotten und bereiten den morgigen Tag vor. Huch, wie schnell doch wieder so ein Tag vergeht.

Eine kleine Anekdote fällt mir eben noch zum Thema Bären ein. Auf dem letzten Campingplatz fragte ich Uwe, wie es denn eigentlich in dieser Gegend mit Bären aussieht? Uwe erklärte mir, wenn es welche geben würde, wären hier Bärensichere Container aufgestellt in welchen man seine Lebensmittel verstauen muß. Hört sich logisch an, keine Container, keine Bären! Der zuständie Ranger versichert uns die sind noch weit weg in den tiefen Wäldern. Glaubwürdiger Ranger, glaubwürdig keine Bären! Am nächsten Morgen kommt er nochmals vorbei, um sich von uns zu verabschieden und erzählt so ganz nebenbei, dass er so eine Art Meisenknödel (nur größer) vorm Haus hängen hat und das sich doch tatsächlich ein Bär den „Knödel“ geholt hat. Das sind ja vielleicht alles Experten um mich herum! Ein Bärenspray muss her!

Na da bleibt mal einer ruhig, wenn der Bär auf ca 6 Meter Nähe kommen muss,  damit das Spray auch richtig zum Einsatz kommt!

Am Donnerstag geht es über den See. Wir werden angewiesen eine Stunde vor Abfahrt vor Ort zu sein. Da wir nur 10 min zum Terminal zu fahren haben, ist das einfach. Unsere Taschen müssen wir alle öffnen und die Ordner werfen einen kurzen Blick hinein. Auf die Frage ob wir Waffen dabei haben, müssen wir schmunzeln. Natürlich nicht, es reicht schon unsere restliche Ausrüstung. Es ist die erste Überfahrt der Saison und am Pier stehen viele Menschen und Schulklassen, die dem Schiff und den Passagieren zuwinken. Die Feuerwehr verabschiedet uns mit einer Wasserfontäne. Das Dampfschiff „Badger“ ist bereits 70 Jahre alt und jetzt könnte man sich natürlich fragen, stehen die Menschen am Pier, weil es evtl die letzte Fahrt ist, bevor es dann doch mal untergeht bei dem Alter? Nach unserem Ermessen sieht es noch ganz gut aus, wird wohl gut gehen! Die Überfahrt dauert 4 Stunden und da wir in eine andere Zeitzone schippern, wird uns eine Stunde geschenkt. In der Mitte des Sees kommen wir von Michigan nach Wisconsin. Die Einfahrt in Manitowoc war ebenso überraschend, ein Hubschrauber kreiste über dem Schiff und am Hafen spielte eine Kapelle. Eine Schulklasse und eine Gruppe älterer Damen in lilafarbenener Bekleidung und roten Hüten begrüßten die ankommenden Gäste. Eine Drohne filmt alles, um es für die Nachwelt festzuhalten. Das Einlaufen der alten Dame ist das Highlight des Tages. Was für eine Begrüßung!

Wir bummeln noch ein paar Stunden rum, kochen uns Kaffee im Park, halten unzählige Male an um Fotos zu machen und kommen um kurz nach 16:00 Uhr bei Kris and Robert in Two Rivers an. Wir wissen sofort, dass wir richtig sind, Rob begrüßt uns und vor der Garage steht, „Welcome Sabine and Uwe“. 😘 Wir genießen einen fantastischen Abend mit den beiden, haben viele tolle Gesprächsthemen und freuen uns so sehr, ihre Bekanntschaft gemacht zu haben und die Bekanntschaft mit Bourbon Whiskey. Wir müssen unser Sortiment zuhause erweitern! Vor ihrem Haus sehen wir das erste Mal Kolibri und sind ganz fasziniert. Es sind sehr standorttreue, winzige Vögel und somit haben die beiden die Freunde, die kleinen Vögel immer vor ihrem Haus zu sehen. Kris fragte uns, ob es auf all unseren Reisen, den einen ganz speziellen Platz gibt, an den wir uns erinnern? Nein, es gibt so viele schöne Orte und Plätze auf der Welt. Aber auf dieser Reise sind es definitiv die Menschen, die uns am meisten in Erinnerung bleiben werden. Bevor wir losfahren, checkt Rob noch die Facebook-Seite der Fähre und es sind tatsächlich Bilder der Drohne auf deren Seite. Und mit viel Fantasie, kann man uns stehen sehen, wenn man das Bild stark zoomt. Also man sieht zwei blaue Flecke auf dem Bild, das sind wir! 🙂

Kris und Rob. Thank you for Bourbon Tasting:-)

Plötzlich haben wir 30°C und dies macht uns ziemlich müde. Die Temperaturunterschiede sind so extrem, dass wir uns nocht nicht an Hitze gewöhnen konnten. Es ist allerdings herrlich, wenn wir morgens bereits mit T-Shirt und kurzer Hose losfahren können. Schatten haben wir auf den Strecken nicht viel und wenn wir uns mal ein nettes Plätzchen suchen, fallen diese unnützen Moskitos über uns her. Wisconsin ist bekannt für sein Farmland und seit zwei Tagen fahren wir an unzähligen landwirtschaftlichen Betrieben vorbei. Nun endlich beginnt auch dass Bestellen der Felder und wir kommen aus dem Staunen nicht heraus, denn diese Traktoren und zugehörigen Maschinen sind riesig. Zumeist haben die Traktoren vorne und hinten Zwillingsbereifung und dass, was als Maschinen noch hinten anhängt, haben wir noch nie gesehen. Wahrscheinlich könnten diese Maschinen unsere Räder in ein Tandem umwandeln…..nein das wäre wohl übertrieben 😁. Plötzlich ist die Flora erwacht, es grünt und blüht überall und wir fahren durch eine bunte Landschaft. Immer noch sind die Straßen kerzengerade und hätten wir nicht ein paar kleine Hügel zu bezwingen, könnten wir Mittags bereits unser Ziel des abends erkennen. Unser Ziel ist Neenah und das Zuhause von Michelle, Don und ihrem südkoreanischen Gastschüler Jaden, mit welchen wir viele Radgeschichten austauschen können. Vor allem mit Michelle haben wir einige Wegstrecken in Australien und Neuseeland gemeinsam. In Neuseeland waren wir sogar fast zur gleichen Zeit unterwegs. Die Welt ist klein! Nach einem leckeren Frühstück geht’s für uns weiter und sie begleitet uns sogar noch aus der Stadt.

Michelle and Jaden it was great to meet you!
See you in Europe👍
Unser Standort nach 2100 km.

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Haben wir uns verfahren? Auf dem Weg zum Lake Michigan!

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Die fröhliche Reisegruppe ist im Mittleren Westen angekommen!

  1. Hello Uwe and Sabine –
    I’m enjoying reading about your travels. Keep going with your inspirations!

    WarmShowers has provided me with more guests, and now I have a family from France traveling to Montreal and beyond. Max, Emilie, Ulyss (4.5) and Sonny (10 months). Like you they have stayed 2 days to enjoy the area and — to rest a bit.
    Good luck to them as they travel the next legs north!

    Tim

    • Hello Tim, nice to hear from you! And good to have you with us on our blog 😀
      WarmShowers is a wonderful community and we are still so happy that we meet so many lovely people who offer us a place to stay. Like you!

      We wish you a very nice day and the cycling family a lot of fun on her travels. Sabine and Uwe

  2. Heidi Woith-Zoschke

    Hallo ihr Beiden, schon über 2000 km und was habt ihr für tolle Menschen kennengelernt. Super und jetzt bei schönstem Wetter. Weiter so. Bei uns sind jetzt sonnige 17° erreicht. seid herzlich gegrüßt von Heidi aus Ehestorf. Freue mich schon auf die nächste Reportage.

    • Ja, wir sind immer wieder überrascht, wohin und vor allen Dingen, wie weit man mit einem Rad kommen kann. Aber es liegt noch eine sehr lange Strecke vor uns. 😁

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