cycling the world | Der Radreiseblog

Eiscreme satt für die Reisegruppe!

Unser Reiseleiter spendiert jedem in der Gruppe einen halben Liter Eiscreme und ißt davon selbst am meisten!

Es ist heiß! Bei 37° Grad zu radeln, macht uns ziemlich müde. Wir haben seit langer Zeit mal wieder einen Radweg auf dem wir fahren können, der hat es aber die ersten 15 km in sich. Die Planung des Weges kann kein Radfahrer gemacht haben, denn der hätte gewusst, dass 9-10% Rampen nicht gerade freundlich aufgenommen werden. Aber es ist herrlich abseits der Straße zu fahren und wir treffen auf ein paar nette Radler, die gerne mit uns ins Gespräch kommen. Schatten suchen wir  fast vergebens und so sind die 70 km bis zu Canal Flats am Columbia Lake eine sehr ermüdende Angelegenheit. Übernachten dürfen wir in einem Ferienhaus direkt oberhalb des Sees und wir haben einen herrlichen Ausblick am Abend auf der Terrasse.

Columbia Lake

Als wir am nächsten Morgen losfahren,  verspricht es wieder ein heißer Tag zu werden, allerdings relativ flach bis zum Ende des Tages ein Anstieg von ca. 300 Höhenmeter über 10 km ansteht. Die Steigung ist ziemlich moderat, lässt sich gut fahren, macht aber dennoch ziemlich müde. Nach 75 km könnten wir auf dem Rad einfach einschlafen, evtl sind wir wohl doch nicht mehr die Jüngsten. Als wir jedoch bei Kate und Tim in Kimberly ankommen, so herzlich empfangen werden, mit einem Bier wieder aufgepeppt werden, fühlen wir uns schnell wieder etwas „jünger“ :-). Wir fühlen uns super wohl mit den Beiden und manchmal scheint es, als ob man bei Freunden zuhause ist. Die Zeit vergeht leider viel zu schnell und als wir wieder auf die Uhr sehen, ist bereits 23:00 Uhr. Jetzt ist aber Zapfenstreich! Beim Frühstück erwähnt Uwe, dass wir evtl nicht immer die Schnellsten beim Zusammenpacken sind und Tim entgegnete “ das macht nichts, somit haben wir euch etwas länger hier bei uns“! Was für ein schönes Kompliment welches uns sehr berührt! Schön ist auch deren Geschichte, sie haben sich nämlich auf einer Cross-Kanada-Tour kennengelernt. Haben sind irgendwo in mitten von Kanada zufällig mit dem Rad getroffen und sind seit dieser Zeit ein Paar. Welch wunderbarer Zufall!

Tim und Kate let’s do a tour together along the Elbe? Would be great to see you in Germany!

Der vorletzte Tag in Kanada beschert uns ca 60 km Radweg. Zuerst ein geteerter Radweg von Kimberly nach Cranbrook mit super schönen Aussichten auf die Berge und den Kootenay River und später auf einem Schotterweg durch den Wald. Für kurze Zeit geht der Radweg allerdings in einen verschlungenen Trail über und da kommen unsere Hupen wieder öfters zum Einsatz. So mitten im Wald könnte dann doch mal ein Bär auf dem Weg stehen. Wir kommen allerdings ca 2 km später Bär-Kontaktlos wieder auf den etwas breiteren Weg zurück. Kurz vor einem Gewitter radeln wir nach Wardner ein, unserem heutigen Ziel und können uns am Spielplatz unter ein Dach stellen. Dort kochen wir erst einmal Kaffee und sehen dem Wetter zu. Ein paar abkühlende Tropfen fallen vom Himmel aber die schwarzen Wolken entleeren sich wohl irgendwo weiter entfernt. Wieder einmal Glück gehabt!

In Wardner treffen wir auf Christopher, einen ebenfalls sehr ambitionierter Radfahrer bei dem wir übernachten dürfen. Er wohnt in einem wunderschönen Holzhaus am See. Zumeist hat er dass Haus mit eigener Muskelkraft gebaut und dies hat ihn fünf Jahre gebraucht, aber es hat sich definitiv gelohnt, so lange Zeit in den Bau zu investieren. Er kann uns noch gute Tipps zur Route geben und wir verbringen einen schönen Abend bei guten Gesprächen und lecker Essen. Zwischendurch sehen wir noch zwei Weisskopfadler die in den Bäumen vor der Terrasse landen und morgens die Rehe beim Grasen. Natur pur! Unser letzter Tag in Kanada bricht an und wir sind definitiv große Fans des Landes geworden. Bis zur US-Grenze haben wir etwa 70 km zu fahren.

Chris, danke für die Einladung und viel Spaß in Europa!
Manche Hügel sind steiler als gewünscht!

Sie dürfen nur 180 Tage im Jahr in den USA bleiben!

Wir sind an der Grenze angekommen, müssen kurz warten und bis uns ein freundlicher Offizer begrüßt. Er stellt ein paar Fragen und wollte uns schon mit ‚Gute Reise“ weiter schicken. Aber wir wollen ja ein Visa für weitere sechs Monate bekommen, somit bittet er uns ins Office. Er erklärt uns, dass wir nur insgesamt 180 Tage im Jahr mit unserem Visa in den USA bleiben dürfen und somit bleibt unser Ausreisedatum wie bisher, der 2. Oktober 2022. Das war nun nicht unbedingt die Antwort, die wir haben wollten. Wir berichten ihm, dass wir von anderer offizieller Stelle eine andere Aussage erhalten hätten, und dass wir niemals in den verbleibenden zwei Monaten an die Grenze nach Mexico radeln könnten. Er bleibt zuerst etwas hart und sagt jedoch mit einem Lächeln das wäre ja nun unserer Problem und er möchte es nicht zu seinem machen. Auf die Frage, wie lange wir diese Tour denn im vorraus geplant hätten und wir lange wir denn noch Zeit benötigten um nach Mexico zu gelangen, entgegneten wir mindestens 4-5 Monate! Nun fing er an uns zu erklären, dass er es toll findet, dass wir extra aus Deutschland so weit kommen um die Staaten zu durchradeln und man diese Tour ja sicherlich nicht so häufig machen würde und es deshalb ja „sinnvoll“ wäre, wenn wir noch weitere sechs Monate Zeit hätten! Er lächelt uns an, sagt „dass kostet aber 6$ pro Person und setzt den Stempel in den Pass! Juhuuuuu Visa bis Januar 2023 verlängert!!!!!

Wir sind wieder in Montana!

Und zwischendurch haben wir mal schnell die 6000km voll gemacht!

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Rocky Mountains – Jasper, Banff und Kootenay Nationalpark

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The Two Faces Of Montana

  1. So glad you found a helpful and understanding border agent. Kristin and Jeff

  2. Marie Duchesneau

    Love your journaling – so fun to read. Happy Trails!

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