cycling the world | Der Radreiseblog

Welcome to Colorful Colorado!

Mahlzeit!

Es ist auf jeden Fall noch saftig grün hier. Plötzlich sehen wir auch wieder Ranches mit Rinder und Pferden auf den Weiden. Manchmal erscheint es, als ob die Grenzen der Bundesstaaten durch ein verändertes Landschaftsbild geprägt sind. Es fühlt sich an, als ob jeder Bundesstaat seine eigene, ganz besondere Schönheit besitzt und es immer etwas Spezielles ist, was uns so sehr beeindruckt. Aber eines ist sicher, überall sind es die Menschen, denen wir begegnen. Mit zunehmender Bewaldung in Colorado müssen wir nun auch wieder mit Bären rechnen. Keine Grizzly mehr, aber dennoch Schwarzbären könnten unseren Weg kreuzen. Langsam werde ich entspannter in Bezug auf ein Zusammentreffen, dennoch möchte ich nicht in freier Wildbahn auf einem einsamen Campingplatz alleine mit dem Zelt stehen. Soweit geht die Entspannung dann doch nicht! Ein Moose (Elch) haben wir leider noch nicht gesehen!

Wir machen einen kleinen Umweg um nach Steamboat Springs zu kommen. Mariana hat uns bereits im Mai per Facebook kontaktiert und uns eingeladen. Steamboat Springs ist ein sehr mondäner Skiort und es erinnert uns an die teuren Orte in der Schweiz. Auf dem Weg haben wir einen kleinen, aber mit 4 – 7 % Steigung, gut fahrbaren Berg zu bezwingen, auf der anderen Seite gab es eine steile und rasante Abfahrt. Die Aussicht bei der Abfahrt ist unglaublich beeindruckend. Der Blick in ein weites Tal, welches jedoch wiederrum in der Ferne von hohen Bergen umgeben ist. Endlose Straßen schlängeln sich aus dem Tal in eben diese weit entfernten Berge hinein. 900 Höhenmeter verlieren wir bei der Abfahrt und unter uns liegt der Lake Catamount. Fast unten angekommen, hält ein Auto neben uns. „Seid ihr aus Deutschland?“ Delia und Mark aus Tennessee machen in Steamboat Springs Urlaub und hatten uns bereits vor ein paar Stunden bei der Auffahrt erspäht. Delia ist Deutsche, Mark Amerikaner und beide lebten lange Zeit in der Nähe von Kaiserslautern und Wiesbaden bevor sie in die USA zurück gingen. Sofort haben sie uns zum Frühstück am nächsten Morgen eingeladen.

Blick ins Tal von Steamboat Springs

Wir sind nun aber erstmal auf dem Weg zu unseren Gastgebern Mariana und Paul, bei denen wir zwei Nächte bleiben dürfen und wir hätten uns keine lieberen Menschen wünschen können. Sie verwöhnen uns und wir fühlen uns herzlich empfangen und willkommen. Wir verbringen einen super netten Abend mit lecker Essen und interessanten Gesprächen. Mariana bittet uns, mit ihr am nächsten Morgen ihr zweites Auto in der Stadt abzuholen, bevor sie zur Arbeit fährt und wir könnten dann ja die Gegend damit erkunden! Wir sind mal wieder sprachlos, wir können einfach ihr Auto benutzen! Wir freuen uns total, denn wir haben ein paar Dinge zu erledigen und können dies etwas einfacher organisieren als mit den Rädern. Nachdem wir alles erledigt hatten, kommen wir der Einladung bei Delia und Mark zum zweiten Frühstück nach. Zwei ebenso herzliche Personen wie unsere Gastgeber! Das Leben ist klasse!

Nach vier Monaten Abstinenz mal wieder als Autofahrer unterwegs!

Aus dem Ort Steamboat Springs kommen die meisten amerikanischen Olympiateilnehmer bei Winterspielen. Somit ist es auch kein Wunder, dass es in der Nachbarschaft unserer Gastgeber viele Gewinner olympischer Medaillen gibt. Das ist ganz normal hier.

Um wieder auf unsere ursprüngliche Route zu kommen müssten wir wieder über den Rabbit Ears Pass. Diesmal jedoch mit 900 Höhenmetern und einer Steigung bis zu 7%, was schon einen größeren Anstieg mit einiger Anstrengung bedeutet. Mariana bietet uns an, uns oben auf den Pass zu bringen und zumindest ich, bin sogleich dafür! Warmduscherin, aber dazu stehe ich jetzt mal gerne :-). Der Tag beginnt demnach mit einer Abfahrt. Jippi!

Danke liebe Mariana und Paul! Ihr seid großartig!
Unser Transport zum Rabbit Ears Pass

Colerful Colorado!

In Steamboat Springs haben wir uns auch endlich neue Schlafsäcke gekauft. Der aufmerksame Leser weiß, dass wir mit unseren synthetischen Schlafsäcken seit einigen Touren immer wieder unzufrieden sind. Wir frieren nachts oft und sind noch nicht mal nahe dem Gefrierpunkt, jedoch soll laut Hersteller die Comfort Zone bis -1.4°C liegen. Uns ist bereits bei + 5°C ziemlich kalt. Wir kauften uns beide einen Daunenschlafsack von NEMO und den werden wir nun ausgiebig testen. Unsere alten Schlafsäcke haben wir Paul für den Thrift-Shop gegeben. Ein Thrift-Shop ist ein Second-Hand-Shop und die erzielten Gewinne gehen dann an bedürftige Menschen.

NEMO-Testphase und für gut befunden!

Die nächsten Tage geht es bergauf. Der Hoosier Pass wird mit 3518 Metern unser höchster Pass der Reise werden. Weiterhin befinden wir uns in der Skiregion und sind auch nicht weit von Denver entfernt. Für eingeschworene USA-Ski-Liebhaber ist sicherlich Aspen ein Begriff, dorthin hätten wir nur 150km. Hier zu leben ist sehr teuer und wenn wir uns umsehen, staunen wir über die riesigen Villen, die hier überall in den Bergen zu sehen sind. Wer soll sich hier noch ein Häuschen leisten können? Kyle, den wir kennenlernen und der bei der hiesigen Bergwacht in Silverthorne arbeitet, muss einen 60km Arbeitsweg in Kauf nehmen, da er vor Ort keine bezahlbare Bleibe finden könnte. Das kennen wir ja auch von den Hotspots in Deutschland.

Kyle, super relaxt und ein beeindruckender junger Mann!

Überraschend für uns ist zudem, dass wir jeden Tag Menschen treffen, die ein paar Worte deutsch sprechen, beruflich oder als Austauschstudent in Deutschland waren, oder Deutschland bereist haben.

Colorful!
Unser Standort in Höhe von Denver

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Zwischen Dubois, Lander, Rawlins und Saratoga „liegt“ viel Wyoming

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Gastfreundschaft die uns überwältigt!

  1. Elke und Thomas H.

    Danke für die tollen Berichte und Fotos, durch die wir euch auf eurer großartigen Reise begleiten dürfen. Ist für euch nach über vier Monaten mit all den wechselnden Landschaften und Menschen, die ihr trefft, nicht irgendwann der Zeitpunkt erreicht, an dem ihr nur noch nichtstun wollt?

    • Ja tatsächlich hatten wir nun mal vier Tage Pause aber grundsätzlich radeln wir immer noch gerne. Jeder Tag ist so besonders schön, dass man immer noch weiter möchte. Und jetzt kommt ja auch noch Utah! Das soll wohl dem bisherigen noch ein Körnchen aufsetzen:-)

  2. Wie sind die neuen Schlafsäcke? Hoffentlich friert ihr nicht mehr.
    Wieder viele schöne Eindrücke, lieben Dank fürs teilen.

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