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Finally: Grand Canyon

Die letzte grosse Destination haben wir nun auch erreicht, wir sind am Grand Canyon und „Grand“ heißt wirklich groß und großartig. Wir mussten allerdings auch 1400 Höhenmeter hinauf fahren um in den Canyon zu sehen. Dem Canyon folgen wir bereits einige Zeit und kommen nun auch offiziell im Grand Canyon Nationalpark an! Der Grand Canyon ist 446 km lang, 29 km breit und bis zu 1857 Meter tief ist, da kann man sich vorstellen, dass wir in eine unendliche Weite und auch Tiefe blicken. Am Eingang des Parks werden wir wieder zur Kasse gebeten und wie schon so häufig, ärgern wir uns, dass wir als Radfahrer mehr bezahlen müssen, als ein PKW mit vier Insassen. Klar sind wir beim netten und höflichen Ranger an der falschen Stelle, dennoch können wir es uns nicht verkneifen darauf hinzuweisen. Die Fahrt bis zum Campingplatz war insgesamt 100 km und wir kommen dementsprechend müde an. Wir haben noch eine Stunde um Einkauf, Zeltaufbau und Inneneinrichtung zu organisieren, dann geht die Sonne unter. 19:00 ist es dunkel mit einen überwältigenden Sternenhimmel. Zum  Kochen sind wir zu müde und zu spät dran. Je zwei Bier und eine Tüte Chips wird unser Abendessen, da es eine Familiepackung ist, werden wir satt! 🙈 . Am nächsten Tag machen wir eine Wanderung am Clippenrand und bestaunen immer wieder dieses Naturwunder, welches während Jahrmillionen vom Colorado River ins Gestein des Colorado-Plateaus gegraben wurde. Wir erfahren, dass man eine Wandertour vom North Rim durch den Canyon zum South Rim machen kann. Nachts kann man im Canyon auf einem Zeltplatz übernachten. Das wird wohl auch nützlich sein, denn man wandert von nördlicher Seite bereits ca 12 km in die Tiefe und hat eine Wegstrecke von ings. fast 39 km zu bewältigen. Wir müssen also wieder kommen, denn dazu hätten wir richtig Lust! Um ehrlich zu sein, sind wir nun ganz froh, alle Highlights hinter uns zu haben, unsere kleinen Köpfe benötigen mal ein wenig Pause um alles zu verarbeiten. Seit ca zwei/drei Monaten bekommen wir täglich geballte Schönheit vors Auge und wir sind überladen von Eindrücken. Wobei wir damit nicht ausdrücken wollen, dass es zuvor nicht auch grandios war, dass war es durchaus, wir hatten nur immer wieder ein paar unspektakuläre Tage, die uns „ausruhen“ ließen. Dennoch hätten wir keinen besseren Weg wählen können natürlich sind wir durch viele touristische Hotspots gefahren aber die Wege dorthin, haben uns nicht weniger sprachlos gemacht und wir sind viele Wege gefahren, die wenig touristisch genutzt wurden…. zu unserer Freude!

Ein Abschnitt des Rim to Rim Wanderweges
Leben nahe des Abgrundes!
Hinter ihnen geht’s es einige hundert Meter in die Tiefe!

Wir sind schon wieder im „Wintermodus“ und ziehen alles an, was wir haben. Gestern sahen wir bereits den ersten und auch einzigen schneebedeckten Berg. Gut, wir befinden uns noch auf einer Höhe von 2200 Metern, aber wir befinden uns doch in Arizona, oder? Es wird heiß in Arizona werden, stellt euch schon mal darauf ein, haben wir die Leute noch im Ohr. Tagsüber mit 22°C ist es natürlich angenehm zu radeln, aber nachts schlafen wir bereits wieder mit dicken Klamotten und die Schlafsäcke bis zum Anschlag zugezogen. Aber Besserung ist in Sicht, es sind nur noch ca 500 km bis Mexico!

Die Grenze ist schon fast zu sehen!

WAFFEN – Noch eine kleine Episode, die wir gerade erlebt haben. Wir kommen an eine Tankstelle in Ash Fork, Arizona und wollen kurz Pause machen. Uns gegenüber steht eine provisorisch aufgebaute Verkaufsstation, angeboten werden Pistolen/Revolver und massenweise Munition verschiedenerKaliber. Zur Jagd und zur Verteidigung geeignet, erklärt uns die Verkäuferin. Hier trägt fast jeder eine Waffe, dadurch hält man die Kriminalität in Schach. Auch sie ist mit einer schusssicheren Weste und Revolver bekleidet. Sie ist ziemlich beschäftigt mit ihrem kleinem Munitions-Business! Einkaufen dürfen nur US-Amerikaner die über 18 bzw. 21 Jahre alt sind und nicht vorbestraft. Uns stellt sich die Frage, wie letzteres geprüft werden könnte? Dies fühlt sich ziemlich beängstigend für uns an! Später vor einem kleinen Supermarkt beobachten wir eine Frau die ganz selbstverständlich an ihrem Gürtel eine Pistole trägt. Ebenso die beiden Männer die neben ihr aus dem Auto steigen. Ihre Revolver blinken in der Sonne. Nein, wir sind nicht in einer Filmszene – das ist der real existirende Wilde Westen! Unser Warmshowers-Host Charles erklärt uns später, dass Waffen entweder im Gun-Shop oder auf einer Gun-Show gekauft werden können, danach geht man zum Schießstand, übt, fertig!

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Arizona – The Canyon State

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  1. Pray that you travel safe now. Truly love your journaling.

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