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Tequila- Land 🇲🇽

Blaue Agave

Tequila ist ein Brand, der ausschließlich aus einer Pflanze hergestellt wird, der blauen Weber-Agave. Er darf nur in Mexiko produziert werden, und zwar in fünf dafür ausgewiesenen Regionen: im Staat Jalisco (dort befinden wir uns gerade), sowie in bestimmten Ortschaften der Staaten Nayarit, Tamaulipas, Michoacán und den Guanajuato. Destillate, die nach dem gleichen Verfahren außerhalb der zugelassenen Ortschaften hergestellt werden, müssen sich Mezcal nennen, entsprechend dem Oberbegriff für die gesamten Agavendestillate. Die Blaue Agave benötigt ca. 8 bis 12 Jahre bis sie zu ihrer vollen Größe gewachsen ist und vom Jimador geerntet werden kann. Die Pflanze wird ausgegraben und dann von den spitzen Blättern befreit, so dass nur das Herz übrig bleibt. Die Herzen, auch Pina genannt, wiegen bis zu 170 Pfund. In Stücke geschnitten werden sie dann zum Garen in Ziegel- oder Betonöfen gepackt. Dieser Garvorgang dauert in der Regel zwischen 24 und 36 Stunden. Dabei geben die Herzen das so genannte Honigwasser ab. Wenn der Agave durch anschließendes Auspressen das gesamte Aqua miel entzogen worden ist, kann der darin enthaltene Zucker zu destillierbaren Alkohol vergoren werden. (Tequila-Hacienda.de)

Selbstverständlich gab es auch schon  Tequila! Salute

Montag und Dienstag sollen anstrengend werden zeigt uns unsere Komoot-App an. Wir müssen von Meereshöhe in zwei Tagen auf 1800hm. Das hört sich jetzt erst einmal gut machbar an und wir schaffen es am Montag auch bis auf 1000 Meter Höhe. Ziemlich müde suchen wir etwas länger eine Übernachtungsmöglichkeit. Einige Damen im Dorf helfen uns so gut es geht und versuchen unser rudimentäres Spanisch richtig zu deuten. Kurzerhand werden zwei kleine Jungs damit beauftragt, uns zur richtige Adresse zu begleiten und wir bekommen eine Unterkunft. Wir kochen auf dem Dach und liegen um 21:00 Uhr bereits im Bett. Wir würden mal sagen, um 21:01 Uhr sind wir bereits eingeschlafen und schlafen durch, bis uns der Wecker um 6:00 Uhr zum Aufstehen nötigt.

Kurzerhand wird das Dach zu unserer Küche und Aufenthaltsraum umgestaltet!

Am Dienstag gehen wir das steilere Stück des Weges an, innerhalb von 11 km müssen wir über 800 Höhenmeter bezwingen. Da sind Steigungen mit 10-12% bereits vorprogrammiert. Wir benötigen ziemlich lange dafür, aber ehrlicherhalber brauchen wir so lange, weil ich immer wieder anhalten musste und sogar ca 300 Meter geschoben habe. Als der Berg überwunden war, ging es entspannte weitere 22 km flach bis nach Mascota. Nachdem wir die Tequila-Anbau-Gebiete hinter uns gelassen haben, finden wir nun auf den Feldern Paprika vor. Anscheinend ist Erntezeit, da am Straßenrand ständig vom LKW verlorene Paprika lagen. Manche hätte man sogar noch aufsammeln können, aber nachdem wir gesehen haben, wir sie mit Pestiziden besprüht werden, hatten wir keine Lust mehr darauf. Es läuft tatsächlich eine Person mit einem Sprayer auf dem Rücken durch das Feld. Ungesund für die Paprika und vor allen Dingen für den Herren, der sich damit selbst noch mit einnebelt.

Es wird anstrengend!
Nach einem langen Radtag, nicht der gewünschte Belag
Jedem Hahn sein eigenes Häuschen!
Ein Nest, aber für wen?

Mascota gefällt uns sehr gut. Ein nettes Städtchen mit 14.000 Einwohnern über das wir leider bei unserer Recherche nicht viel erfahren. Allerdings treffen wir Pedro der uns zumindest über die Geschichte der niemals fertiggestellten Kirchen (eine Ruine mitten im Ort) Auskunft geben kann. Es gibt wunderschöne große Häuser mit tollen Innenhöfen. Abends kann man durch die geöffneten Türen ins Innere der Höfe sehen. Die Temperaturen sind angenehm, zumindest in den Nächten, denn es kühlt schon mal bis auf 12°C ab. Sobald die Sonne jedoch über die Berge kommt, wird es wieder gewohnt heiß. Abends gönnen wir uns Tacos im Strassenrestaurant und man muss ein wenig sorglos sein, um einfach überall zu essen, schmecken tut es überall sehr gut. Vielleicht riskieren wir dabei irgendwann mal Montezumas Rache aber bisher geht es uns immer hervorragend. Ich bin eher mit einem kleinen Schnupfen geplagt und deshalb bleiben wir auch noch einen Tag länger in Mascota und haben genügend Zeit durch die, oft staubigen Gassen zu schlendern. Was für eine schöne andere Welt!

Straßenszenen!

Heute im Angebot: Grünpflanzen, zwei Stühle oder Staubwedel!
El Capo?
Staubige Straßen!
Wegweiser, die man erst einmal finden muss hoch oben am Haus!
Reitzubehör!
Die Gauchos reiten nach Hause!
Gauchobekleidung!
Mascota!
Pedro, klärt uns über die Geschichte der Kirchenruine auf.
Unser Standort!

Hasta luego amigos!

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Musik liegt in der Luft!

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Paprika oder lieber Zuckerrohr?

  1. Anja

    Liebe Sabine, lieber Uwe, was für eine andere Welt.
    Mal wieder sehr schön und interessant worüber und wie Ihr berichtet.
    Gute Besserung Sabine und kommt weiter gut durch die heißen Tage.
    Wir hatten letzte Nacht den ersten Frost – brrrr

    Ganz liebe Grüße nach Mexico

    • Man muss sich dran gewöhnen, dann ist es jedoch wirklich toll!
      Hier ist es etwas kühler geworden, zurzeit nur noch so um die 24°C. LG!

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