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Flach in den nächsten Bundesstaat, Campeche

Wer glaubt, dass flach einfach wäre, könnte sich täuschen. 100 km flaches Land können schon mal eine mentale Herausforderung werden, zumindest bis man dann zum Golf von Mexiko gelangt. Berge oder das Meer sind immer gute Ablenkungsparameter, denn das Auge und die Sinne sind beschäftigt. Wir haben das Meer drei Tage lang zu unserer linken Seite und zählen unendlich viele Pelikane. Sobald eine Sitzgelegenheit aus dem Meer ragt, sei es ein Boot, eine Mauer, einige Holzpfähle oder Steine, sind die Plätze mit Pelikanen besetzt. Landseitig sind es Leguane die uns auffallen. Manchmal sehen wir 5 – 10 Echsen auf Mauern in der Sonne sitzen.

Die Großstadt Campeche, offiziell San Francisco de Campeche, ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates im Südosten Mexikos, unseres 11. mexikanischen Bundesstaates. Seit dem Jahr 1999 gehört die Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist somit auch ein Anziehungspunkt für Touristen. Seit langer Zeit, hören wir wieder deutsche, holländische oder italienische Stimmen. Dennoch ist es in der Stadt relativ ruhig. Wir kommen am 1. Januar an und dies scheint nun mal wirklich ein Feiertag zu sein, denn die sonst quirligen Dörfer und Städte waren heute auf dem Weg bis Campeche ziemlich ruhig und verschlafen, so wie Campeche selbst. Silvester haben wir verschlafen! Wir hatten einen ziemlich langen Radtag und lagen um 21:30Uhr bereits im Bett. Mitternacht wurden wir nochmals kurz vom Böllerlärm wach und versanken dann wieder in Nachtruhe. Allerdings haben wir noch mitbekommen, dass es eher ein Bodenfeuerwerk gab und der Himmel nicht wie bei uns voller Raketen erleuchtet ist. Mancher Böller hätte sicherlich auch ein kleines Haus in die Luft sprengen können.

In Campeche bleiben wir für drei Nächte. Meine Hinterradbremse ist defekt und sobald ich Bremse, lösen sich die Bremsbacken nicht mehr von der Bremsscheibe und ein Weiterfahren ist unmöglich. Seit 200km muss ich mich nun bemühen, auf keinen Fall den Bremshebel zu betätigen. Um dies zusätzlich zu erschweren haben wir den Bremshebel noch ein wenig manipuliert, damit man bereits beim Anfassen den Hinweis bekommt: Finger weg! Mal sehen, ob wir eine Fahrradwerkstatt finden, die uns helfen kann. Des Weiteren gibt es in der Stadt schöne Gassen und Sehenswürdigkeiten, die wir alle ablaufen „müssen“!

Die Bicicleterias können uns nicht helfen, da sie für die hydraulischen Bremsen nicht die passende Bremsflüssigkeit haben. Der junge nette Mechaniker telefonierte sogar mit einem weiter entfernten Autozubehörladen und hätte das Öl zur Verfügung gestanden, hätte er es mit seinem Motorrad abgeholt! Das nennen wir mal Service! Ansonsten sind unsere Werkzeuge und Kenntnisse eher überlegen und Uwe ist überzeugt, daß fehlende Öl sei nicht das einzige Problem. Unsere Hoffnungen liegen nun in der nächst größeren Stadt Merida.

Am zweiten Abend treffen wir wieder auf die beiden Franzosen, Manon und Martin und verbringen einen äußerst vergnüglichen Abend bei Cocktails, Bier und Essen. Die Gassen sind voller Straßenverkäufer und Musiker. Manche Stimme krazt an den Nerven, aber es gibt auch tolle Sänger und die Mexikaner singen lauthals mit. Für uns Gringos wird ein Gringo-Lied gespielt und auch wir singen mit.

Cocktails und Bier ist definitiv eine gute Combi! 🤪
Waschtag!
Catedral de Nuestra Señora de la Inmaculada Concepción
Selbst von oben sind die Straßen bunt
Innenhöfe sind immer wieder faszinierend, da so unerwartet wenn man die Häuser von außen betrachtet
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Angst ist ein schlechter Begleiter und völlig unbegründet!

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Der südosten Mexikos

  1. Christa

    Liebe Sabine, lieber Uwe,
    Ich wünsche euch beiden ein schönes Neue Jahr. Ich habe mir eure Reiseberichte eben noch einmal ganz in Ruhe angesehen. Euer Weihnachtsfest war ja absolut nicht der Hit, aber in Anbetracht eurer ganzen Erlebnisse war das bestimmt zu verkraften. Euer Unternehmungsgeist ist ja nach wie vor ungebrochen. Ich hätte bestimmt schon aufgegeben. Nun hoffe ich, dass auch das Fahrrad wieder instand gesetzt werden kann. Ihr findet bestimmt eine Lösung. Jetzt freue ich mich erstmal auf eure Berichte von der Karibik.
    Wenn ihr euch in der Heimat wieder eingelebt habt, würde ich mich über ein Wiedersehen sehr freuen.
    Nun wünsche ich euch weiterhin gute Reise, und bleibt gesund.
    Liebe Grüße aus der alten Heimat Drestedt von Christa

    • Hallo liebe Christa, wir senden dir auch herzliche Grüße zum neuen Jahr und wünschen Dir nur das Allerbeste. Wir sind mittlerweile auf dem Weg zur Grenze nach Belize. Meine Bremse konnten wir tatsächlich selbst wieder einigermaßen reparieren und bis zum Ende der Reise wird es wohl gehen, es bleibt weiterhin relativ flach!
      Wir senden dir ganz viele Grüße in unsere Lieblingsheimat, Sabine und Uwe

  2. Elke und Thomas H.

    Ich glaube Sabines Fahrrad hat Sehnsucht nach einer Fahrradwerkstatt in Deutschland. Wünsche euch trotzdem, dass ihr das technische Problem in Merida gelöst bekommt.

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