Die Welt ist wunderschön und Kroatien trägt einen großen Anteil daran!
Kroatien ist einfach wunderschön und es ist ziemlich egal wohin man fährt, es ist immer ein Genuss dort zu radeln. Obwohl wir einige Kilometer an der Küstenstraße fahren müssen, ist es dennoch relaxtes Radfahren. Die Kroaten sind sehr umsichtig mit uns, die Urlauber mit ihren Wohnmobilen könnten noch etwas von ihnen lernen, die Busfahrer lernen es, wie überall auf der Welt, sowieso nicht mehr Abstand zu halten. Wir wollen auf die Inseln und biegen ca 45 km nach Dubrovnik in Zaton Doli auf die Halbinsel Pelješac ab. Es stehen viele Höhenmeter an, denn jede der Inseln ist unglaublich hügelig. Unsere Route sieht vor, dass wir von Pelješac nach Korčula übersetzen und von dort weiter nach Hvar. Hvar wollen wir einmal von West nach Ost beradeln und an dessen Ende wieder aufs Festland. Nach ein paar weiteren Kilometer an der Küstenstraße, nehmen wir erneut eine Fähre um nach Brač zu gelangen. Ein wenig umständlich erscheint es, aber einige der Fähren, welche die Inseln miteinander verbinden, nehmen keine Räder mit.
HALBINSEL PELJEŠAC: In Ston machen wir eine Mittagspause bei Muscheln und Thunfisch. Die Einfahrt nach Ston ist schon sehr imposant denn im 14. Jahrhundert wurde dort mit dem Bau einer Befestigungsanlage begonnen. Es entstanden drei Kastelle, die durch Mauern miteinander verbunden waren. Über 40 Türme waren Teil der ca. 5 km langen Mauer, von der bis heute noch Teile stehen. So war der Zugang zur Halbinsel Pelješac vollständig kontrollierbar. Die Gesamtanlage wurde 1506 fertiggestellt und wird als die längste Festungsmauer in Europa bezeichnet. Unser Tagesziel Žuljana, eine kleine Bucht im Westen der Halbinsel erreichen wir nach 65 km. Wir finden einen kleinen Campingplatz und sind, zusammen mit einem stummen Pärchen aus Deutschland, die einzigen Gäste. Am nächsten Morgen stehen wir etwas früher auf, denn wir wollen die Fähre von Orebić nach Korčula um 12:30 Uhr nehmen. 40 km und 660 Höhenmeter, kurz und knackig! Immer wieder können wir von oben das Meer und kleine Dörfer mit schönen Buchten sehen. Das Anhalten und Fotografieren fällt nicht so einfach, da die Steigung nicht ganz ohne ist, und die Pause eher zum Erholen gedacht ist als zum relaxten fotografieren. Belohnt werden wir am Gipfel des Berges mit einer Aussicht, die kaum zu beschreiben ist. Wir sehen auf die Nachbarinseln, die Buchten, die hügeligen Bergketten, Segelboote auf dem weiten Meer, eine kurvenreiche Straße die zu unserem Ziel führt mit Sonne und blauem Himmel über uns. Was für ein Bild, fast schon kitschig, wäre es nicht so wunderbar. Die Fähre erreichen wir sehr gut und sind nach 20 Minuten bereits auf der Insel Korčula.
KORČULA: Der Küstenort ist auf Touristen eingestellt und man kann die Zeit gut bei einem Spaziergang durch die Altstadt verbringen. Steile Stufen die sich durch enge Gassen winden. Ab und zu hängt die Wäsche zum Trocknen über den Köpfen. Schicke Restaurants die sich entlang der Stadtmauer die besten Plätze mit Aussicht aufs Meer sichern. Wir werden hier nur ein paar Stunden bleiben, denn am Abend soll es nach Hvar gehen. Soweit der Plan, wenn uns die Personenfähre mit den Rädern denn mitnimmt. Da der Ticketschalter erst eine halbe Stunde von Abfahrt um 18:00 Uhr öffnet und wir keinerlei Informationen diesbezüglich finden, müssen wir abwarten. Die Wartezeit verbringen wir am Hafen und bekommen viel geboten. Wir erkundigen uns über die schönen Jachten und sind erstaunt, was man für viel Geld alles chartern kann. Puhhh. Kurz vor Dunkelheit kommen dann die Minikreuzfahrtschiffe und legen in Reihe an. Wir legen samt unserer Räder in Richtung Hvar ab.
HVAR: Nach einer Stunde Fährfahrt sind wir auf der Südseite der Insel im Hafen der Stadt Hvar, den wir bei Dunkelheit erreichen. Die Uferpromenade ist toll beleuchtet und auf dem Hügel trohnt die Burg Španjola. Der Bau der Festungsanlage, wie sie heute zu sehen ist, wurde 1282 unter venezianischer Regierung begonnen. Die Mittel für den Bau brachten der Stadt weitgehend die Einnahmen aus dem Salzhandel. Erst 1551 war der Bau fertiggestellt und dessen Namen Španjola (Spanische Festung) verdankt sie vermutlich dem Umstand, dass im 14. Jahrhundert auch spanische Armeeingenieure am Bau beteiligt waren. Wir fahren entlang der Promenade und finden auch sofort unsere Unterkunft. Schnell geduscht und schon sind wir unterwegs durch die Gassen, voller schöner Bars, Restaurants und Musik. Was für ein flecken Erde! Was für ein Land! Was für eine Schönheit!
Hvar werden wir komplett durchradeln, insgesamt sind es ca. 80 km. Vor ein paar Jahren sind wir schon einmal hier gefahren und wir können uns noch gut an die Lavendelfelder erinnern. Die sind nun leider schon verblüht, aber das Öl daraus kann man an jeder Ecke erwerben. Wir wählen eine kleine Nebenstraße für unseren weiteren Weg. Gemächlich geht die Steigung los und bis wir auf einer Höhe von 400 Metern angekommen sind, soll sich das auch nicht ändern. Links und rechts unseres Weges sind die Berge mit Steinmauern terrassenförmig angeordnet. Sie sind alle irgendwann per Hand angelegt worden, um dem steinigen Boden etwas abzugewinnen. Heute werden diese Felder nicht mehr bewirtschaftet, zu beschwerlich die Arbeit. Näher zur Straße gelegen findet man die Lavendelfelder, Olivenhaine oder Weinreben. Könnte man Oliven direkt vom Baum essen, könnten wir sie während der Fahrt pflücken. Um den Oliven die Bitterstoffe zu entziehen, müssen sie für lange Zeit in Salzwasser eingelegt werden. Erst nach zwei – drei Monaten sind sie zum Verzehr geeignet. Für die Ölproduktion ist diese Prozedur wiederum nicht nötig. Die Olivenbäume sind erst nach 20 Jahren am ertragreichsten und können hunderte von Jahren alt werden. Vom Baum pflücken konnten wir immer mal wieder Feigen die total lecker sind, leider ist auch deren Zeit nun beendet. In den Gärten wachsen aber überall Orangen, Limonen, Mandarinen, Grapefruit, Granatapfel und gestern hingen große Kiwis über unseren Köpfen. Weintrauben hängen einen während der Fahrt fast in den Mund. Paradiesisch!
In Jelsa legen wir eine Pause ein, es soll zwei Tage heftig regnen. Nach fast drei Wochen Sonne, geht das schon mal in Ordnung. Zudem wollen wir nicht wirklich schnell voran kommen, es ist einfach zu schön hier!
Heidi Woith-Zoschke
Hallo Ihr Zwei, meine Güte, man weiss nichtwas schöner ist : die Landschaft oder das herrliche Obst. Ihr habt es richtig gut. Ich denke, ihr geniesst es auch nach Herzenslust.
Nebenbei: meine Mutter war 1 9 6 2 mit ihrer Freunden auf Peljesac und Korcula zelten. Familie war Zuhause ! Zeltplatz gab es nicht, sie haben bei Privatleuten gezeltet. Für die Zeit recht ungewöhnlich, gelt?
Liebe Grüsse und weiter viel Genuss und keine Pannen wünscht Heidi
glorypedalling.com
1962! Hut ab, das war ja wohl noch ein richtiges Abenteuer! Das hat sie bestimmt immer noch in guter Erinnerung ⛱