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Ja, wir werden auf die andere Seite von Australien fliegen!

Es waren einige Tage, die ziemlich unruhig für uns verliefen. Nachdem wir das Ziel Darwin aus vielerlei Gründen aufgegeben hatten, gab es einige wilde Ideen, wie wir weiter fahren wollen. Irgendwie hätten all diese Ideen am Schluss jedoch wiederum dazu geführt, dass wir in einer Sackgasse geendet wären und wir die Entscheidung zu Darwin „ja oder nein“ nur aufgeschoben hätten. Nach Abwägung vieler Möglichkeiten und einigen unruhigen und diskussionsreichen Tagen haben wir uns für die Ostküste entschieden.

Nach einem Tag Planung und vielen Telefonaten hatten wir alle benötigten Transportmittel gebucht. Mit dem Bus zurück nach Perth und am 4. Mai per Flug nach Sydney.

In Sydney wollen wir nicht verweilen, denn dort hatten wir vor 5 Jahren unsere erste Tour durch Australien begonnen und damals die Stadt bereits ausführlich erkundet. Es wird für uns gen Norden gehen und als vorläufiges Ziel haben wir Cairns ins Visier genommen. Bei, vor uns liegenden ca. 3000 km und einigen Pausentagen dazwischen, ergibt das schon mal ein paar Wochen Fahrtzeit. Ein anderes Fahrgefühl wird es definitiv werden, die Ostküste ist weitaus besiedelter und dies wird die Planung relativ einfach für uns machen. Lange Strecken, auf denen wir ohne Wasserversorgung oder Supermarkt auskommen müssten, werden rar sein. Aber zunächst müssen wir nach Kalbarri um dort den Bus nach Perth nehmen zu können.

Auf dem Weg nach Kalbarri sind wir am Pink Lake entlang gefahren. Einem Salzsee der seine rosa Farbe durch Algen erhält, welche Beta-Carotin erzeugen. Diese natürlich vorkommende Alge in Meerwasserlagunen produziert unter Sonneneinstrahlung zu ihrem eigenen Schutz, Carotinoide – vorwiegend Beta Carotin. Verwendet wird das Beta Carotin vorwiegend in der Lebensmittelindustrie als natürlicher Farbstoff und durch die deutsche Firma BASF abgebaut.

Ein paar Tage verweilen wir in Kalbarri, demnach unser nördlichster Punkt der Westküste. Wir machen einen tollen Ausflug in den Kalbarri Nationalpark. Ein wenig wie „klein Grand Canyon“ in Australien. Durch seine Schlucht zieht sich eigentlich der Murchinson River, allerdings hat es seit zwei Jahren nicht mehr richtig geregnet und somit ist vielfach nur das Flussbett zu erkennen. Vier Stunden verbringen wir im Nationalpark und bekommen viele Informationen zum Park und bemerken selbst, welche Auswirkungen die veränderten Wetterbedingungen auf die Umwelt haben. Wie immer findet man besondere Pflanzen und unser Guide hat viele Geschichten zu erzählen. Z.B. gibt es Büsche, die Blütenstängel entwickeln, welche im Moment eher vertrocknet aussehen. Im Frühling jedoch verbreiten diese Blüten in der Nacht ihren „Duft“ und dann stinkt es in der ganzen Stadt nach übel reichenden Socken. Ein anderer Baum hat birnenähnliche Früchte, dessen Schale toxisch sei, aber der Kern im zermahlenen Zustand, als eine Art Mehl von den Aboriginals verwendet wird.

Da wir eine Entscheidung gefällt haben, konnten wir die freien Tage entspannt verbringen. Am Morgen beobachten wir Pelikane beim fressen, am Abend sitzen wir am Strand bei einem tollen Sonnenuntergang und davor Delfine im Wasser.

Kalbarri Nationalpark

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