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🇲🇾 Malaysias Ostküste mit dem Fahrrad – Von Kuantan in den Norden – Auf bekannten Wegen

Kuantan Art-Street

Sobald wir Oberleitungen an den Straßen sehen, hangeln sich dort meist auch Affen entlang. Dabei haben wir für uns eine neue Affenart gefunden, den südlichen Brillenlangur, der wirklich niedlich aussieht. Anders als man es womöglich aus anderen Ländern kennt, sind hier die Affen sehr scheu. Um Bilder oder Videos zu machen, müssen wir schon vorher anhalten. Sobald wir näher kommen springen sie halsbrecherisch in die Büsche oder Bäume, deren Äste sich unter ihrem Gewicht weit nach unten biegen.

Südlicher Brillenlangur

An Campingplätze ist hier nicht zu denken, wir hatten bisher nur ein Hinweisschild dafür gefunden. Da die Unterkünfte aber auch ziemlich günstig sind, freuen wir uns auf eine Klimaanlage, eine Dusche und ein Bett. Je weiter wir in den Norden kommen, desto häufiger sind Homestays oder Hotels zu finden und so checken wir in Pekan in ein, für malayische Verhältnisse, „feudales“ Hotel ein. Manchmal passen die Bauten nicht so wirklich ins Bild der Umgebung und man fragt sich, wie man auf die Idee kommt, solche Bauten dort hochzuziehen. Bei 90 Tageskilometer jedoch ein willkommener Luxus. Zudem träumten wir von einer kühlenden „Kaltschale“, aber in ganz Pekan gibt es kein Bier zu kaufen, so der freundliche Mitarbeiter in einem Shop. Gesunde enthaltsame (begrenzte) Zeiten brechen für uns an 😉

Als wir am Straßenrand kurz anhielten, ist sie extra für uns nochmals umgekehrt um uns zu fragen, ob alles ok ist oder wir Hilfe benötigen! Zauberhaft!
Ein Lächeln begegnet uns überall!
So liebe Menschen um uns!

Die nächsten 300 km fahre ich, Sabine, auf bekannten Wegen. Zumindest waren sie mir vor 30 Jahren sehr bekannt. Ich habe an Malaysias Ostküste mal für ein Jahr gelebt. Damals im kleinen Dorf Paka, welches heute zumindest lt. Wikipedia eine geschäftige Stadt ist, die von der Öl- und Gasförderung in der Nähe von Kerteh floriert. Um Paka nach so vielen Jahren mal mit dem Fahrrad zu durchfahren, sind wir hier an die Ostküste gekommen und ich bin sehr gespannt. Sicherlich werde ich nichts wieder erkennen, auch das Haus indem wir wohnten nicht wieder finden, aber eine coole Sache ist es für mich schon.

Was mir sehr positiv auffällt ist, dass es mittlerweile ein Bewusstsein dafür gibt, das Küste und Strand ein hohes Gut ist, dass man vermarkten kann. Dazu gehört vor allem, diese Abschnitte auch sauber zu halten und somit sehen wir viele Arbeiter die, die Strandabschnitte hegen und pflegen. Heutzutage haben auch die Malaysier den Strand entdeckt und sie verbringen die Wochenenden gerne am Beach. Das kannte ich von damals auch nicht und es freut mich sehr, dass sie den Wert ihrer Umgebung zu schätzen gelernt haben. Überhaupt liegt hier relativ wenig Müll im Vergleich zu damals. Upps, Update ein paar Tage später: nicht überall hat es sich verändert🥴

Für Obstliebhaber sind wir im Paradies. Ramputan, Ananas, Melonen, Bananen in allen Größen, Jackfruit und Durian und vieles mehr. Durian dürfen in kein Hotel gebracht werden. Sobald sie geöffnet werden, stinken sie bestialisch, sollen aber ganz gut schmecken. Als ich damals hier lebte und meine Familie mich besuchte, wollte meine Schwester Karin unbedingt eine Durian kaufen. Gesagt getan! Sie konnte allerdings mit dem Öffnen der Frucht nicht warten, bis wir wieder zuhause waren und öffnete sie bereits im Auto! Keine Minute später flog sie aus dem Auto, also die Durian, nicht Karin (obwohl, sie hätte es für ihre Ungeduld verdient gehabt 🤣), da wir Mitfahrer es im Auto nicht aushalten konnten. 

Kuantan ist unsere erste große Stadt mit einer halben Million Einwohner. Die Fahrt dahin war ein entspanntes, tolles Radfahren auf einer wenig frequentierten Nebenstraße direkt am südchinesischen Ozean entlang. Die Stadt selbst ist „bussy“ und wir schwimmen im Verkehr mit, abbiegen und überqueren der Straßen ist anstrengend, aber mit viel Ruhe machbar. Unser Weg führt uns zum Kuantan 188 Tower, welcher der höchste Turm an der Ostküste ist und der zweithöchste in Malaysia. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Masjid Sultan Ahmad Shah Moshee, die Staatsmoschee von Pahang. In einer Parallelstrassen die Kuantan Art-Street.

Tolle Kunst in der Art-Street
Klasse inszeniert
Schöne Idee und Kunstmalerei
Masjid Sultan Ahmad Shah
Kuantan 188 Tower
Fischereihafen in Kuantan
Seafood gibt es immer frisch.

Im Süden Malaysias sind uns häufig Bunker ähnliche Gebäude aufgefallen. Große Betonbauten, mitten in die Landschaft gesetzt und ca. 20 Meter hoch. Fenster, wie kleine Schießscharten und auf dem Dach oft Stacheldraht angebracht. Lange haben wir gerätselt, ob es evtl Lagerplätze für Getreide sind, haben aber nie die dazu passenden landwirtschaftlichen Flächen gesehen, die diese Speicher füllen hätten können. Lange glaubten wir, sie wären aufgegeben und nun von Vögeln besetzt, denn es herrschte immer eine unheimlich laute Geräuschkulisse durch Vogelgezwitscher. Heute sind wir wohl auf die Lösung gestoßen, denn es waren höchstwahrscheinlich Brutstätten für asiatische Mauersegler. Nicht die Vögel sind der Begierde von reichen Menschen, es sind ihre Nester. Diese werden von den Mauerseglern aus ihrem zähen, eiweißreichen Speichel hergestellt und in der traditionellen chinesischen Medizin wird dem Speichel nachgesagt, dass er eine kräftigende medizinische Wirkung hätte. Der Preis der Nester ist hoch und die „Ernte“ hat eine lange Tradition. Bereits im Jahre 1857 wurde von den Malaien der Preis für 0,9603 kg mit 40 US-Dollar angegeben, dies entspricht heute ungefähr 1.100 US-Dollar. (Wikipedia)

Mauersegler Brutstätte

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Ein besonderes DANKESCHÖN geht an Ralf T., der einfach grandios ist und uns schon so häufig unterstützte. Danke an Heiko, unserem wiederholten Retter in der Hitze! Und Ralf Sch.-D. für die Abkühlung welche wir uns in Kuantan wieder gönnen konnten.

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  1. RaTob

    Toller Bericht mit echt tollen Bildern! Und es ist schon irre was Menschen so alles zu sich nehmen, nur weil sie glauben, es sei gut gesund, potenzsteigernd oder was auch immer 🤔. Na ja, vielleicht hilft’s ja wirklich 😉

    • Vielen lieben Dank für deinen netten Kommentar!
      Ob das alles hilft, was dort so konsumiert wird, na ich glaube es nicht. Vogelnester sind da noch die „vorstellbarsten“ Dinge. Ich hatte mal ein Jahr in China gelebt und man bekam Dinge, von denen man keine Ahnung hatte oder haben wollte 🤣🤣

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