Thailand wird oft als „Land des Lächelns“ bezeichnet. Diesen Spitznamen erhielt es, weil ein Lächeln in Thailand viel mehr ist als nur ein Lächeln … es ist eine Form subtiler zwischenmenschlicher Botschaft. Es gibt mindestens 13 verschiedene Lächeln, die ein Thailänder verwenden kann, und jedes hat eine ganz bestimmte Bedeutung. Z.B. fröhlich, ängstlich, traurig, formell, steif, neckisch, wissend, bewundernd …
In Thailand sind wir vor vier Tagen eingereist, als wir eine kleine Fähre von Malaysia in Kampung Telaga Lanas nach Tak Bai Town in Thailand genommen hatten, wobei die Mitte des Flusses die Grenze markiert. Sowohl die Ausreise in Malaysia, als auch die Einreise in Thailand waren super einfach. Die Fähre hatte nur wenige Minuten gedauert und doch konnten wir sofort in kleinen Nuancen einen Unterschied erkennen – kulturell, in Begebenheiten, die Essenskultur, Transportmittel, an Häusern und Gebäuden. Es ist so faszinierend diese Unterschiede zu entdecken und wahrzunehmen.
Wir fahren entlang der Ostküste Thailands und die Bezirke Narathiwat, Pattani und südliches Songkhla sind vom Auswärtigen Amt mit einer dringenden Reisewahrnung belegt. Wir haben uns dennoch für diesen Weg entschieden, da wir über diesen Konflikt, welcher hier seit Jahren schwehlt, gut informiert sind. Nach all unserer Erfahrung, gründlicher Überlegung und subjektiver Abwägung des Risikos, sind wir dann durch diese drei Gebiete gefahren. Die Tatsache, dass es hier viele Militär-Checkpoints gibt, lässt eine latente Gefahr vermuten. Wir fuhren ausschließlich auf Hauptstraßen, hatten gute Hotels zur Übernachtung und waren sensibilisiert für unsere Umgebung. Wir können aber auch sagen, wir fühlten uns die vier Tage, die wir in diesem Gebiet unterwegs waren, sicher und nicht gefährdet. Dies bedeutet nicht, es könnte für jeden Reisenden in Ordnung sein, wir sprechen nur für unsere Erlebnisse der letzten vier Tage.
Der Konflikt
Im Süden Thailands fordern Rebellen die Unabhängigkeit der Provinzen Narathiwat, Pattani und Yala, in denen vorwiegend eine malaiisch-muslimische Bevölkerung lebt. Ganz im Gegensatz zum Rest von Thailand, welches buddhistisch geprägt ist. Die Provinzen wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Thailands zugeordnet und seitdem fühlen sich die Muslime dort unterdrückt als auch ihrer Sprache und Kultur beraubt. (Wikipedia). (Dies stellt nicht unsere Meinung dar, es ist nur sachlich dargestellt)
Natürlich testen wir sofort die unzähligen Essensstände auf den Straßen und es ist grandios, leckeres Essen. Wir beobachten, dass morgens andere Stände als abends geöffnet haben, aber immer viele Gäste vor Ort sind. Man ißt, wie auch in Malaysia, bereits zum Frühstück traditionelle Speisen, heiß und scharf mit Reis. Es gibt immer und überall etwas zu essen oder Früchte zu kaufen. Oder wie heute am Straßenrand entdeckt, getrocknete kleine „Fischstäbchen“. Der nette Thai lässt sie uns testen – kann man essen, müsste man aber nicht 🙃. Gestern stolperten wir zufällig in ein koreanisches Restaurant und wir haben der freundlichen Bedienung die Auswahl unserer Speisen überlassen, wir konnten eh nichts lesen. Es war sehr lecker aber ein Schälchen gab es, dass blieb dann doch unberührt. Darm, Appendix, Luftröhre? Wir wissen es nicht und wollen es auch nicht wissen🙈
Das tolle am Radreisen ist, man hat so viel Zeit alle Eindrücke aufzunehmen und unglaublich viele Dinge zu entdecken. Öfters überholen uns Mopeds, deren Fahrer einen Vogelkäfig im Arm halten. Anscheinend bringen sie die Vögel zu einem zentralen Platz an dem es eine Vorrichtung gibt, an der man viele Käfige nebeneinander hängen kann. Dort singen dann die Vögel nebeneinander in ihren Käfigen und die Besitzer, am Boden sitzend, erfreuen sich am Gesang ihrer Lieblinge. Zumindest erscheint es für uns so, obwohl wir versucht haben, mehr über diesen Brauch zu erfahren, haben wir keine eindeutige Antwort gefunden. Evtl wird auch durch das Freilassen der Vögel im Buddhismus eine gute Tat symbolisiert. Wir wissen somit nicht eindeutig, was es zu bedeuten hat.
Auch in Bezug auf die Straßenverhältniss und des Verkehrs gibt es Unterschiede zu Malaysia. Die Straßen sind besser und überall ist ein Seitenstreifen vorhanden, was klasse für uns ist. Die Verkehrsteilnehmer sind ebenso vorsichtig mit uns, es gibt jedoch hier mehr Mopedfahrer als dies in Malaysia der Fall war. Wahrscheinlich ein finanzieller Aspekt? Ein wenig nervig ist, dass uns die Rollerfahrer auch auf unserer Seite entgegen kommen, deshalb ist immer Vorsicht geboten, vor allen für Uwe der eher ein „Hans guck in die Luft“ ist!
Unsere voll bepackten Räder könnten im Moment um ⅔ Gepäck reduziert werden. Wir benötigen weder unsere Campingausrüstung noch Kochutensilien, ganz zu schweigen von unserer Kleidung für kälteren Tage. Wir haben uns sogar Sandalen zum Radfahren gekauft und verzichten damit auf unsere festen Schuhe mit Klicksystem (damit ist man fest mit dem Pedal verbunden und hat somit eine größere Kraftübertragung). Mit den Sandalen ist es super luftig und angenehm, insbesondere bei Regen. Wobei wir bisher nur einen Regentag hatten obwohl der Himmel manchmal danach aussieht. Überhaupt haben wir seitdem wir in Asien sind immer bedeckten Himmel, manchmal nicht schön für Bilder, aber zum Radfahren genial. Es ist auch so schon heiß genug!
Fische, Krebse oder Muscheln?
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🆘️
Britta
Tolle Eindrücke über den Süden, den wir nicht kennen. Das mit den Vögeln ist mir auch nicht bekannt. Fische werden gekauft und in einer Zeremonie wieder frei gelassen, für ein gutes Karma. Aber Vögel ? Wir fragen mal bei unseren Freunden in Thailand nach.
Liebe Grüße aus dem kühlen D.
Britta
Glorypedalling
Ein bisschen Wärme könnten wir gerne abgeben🥵. Den Brauch mit Fischen haben wir auch gelesen und auch schon gesehen. Sind gespannt, was eure Freunde dazu sagen. Fröhliche Grüße 🤗