Reisen bildet ja bekanntlich und deshalb können wir euch erzählen, dass Bangkok eigentlich „Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayuthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit“ heißt. Es ist der längste Name der Welt für eine Großstadt, aber er sollte unbedingt länger als alle anderen Stadtnamen sein, um die Bedeutung von Bangkok hervorzuheben. 168 lateinische Zeichen und damit Weltrekord. Von den Thais liebevoll „Krung Thep“ genannt. Der von Ausländern häufig verwendete Name Bangkok leitet sich einer Interpretation zufolge von einem Namen ab, der aus der Zeit vor der Erbauung der Stadt stammt.
Bereits 40 km vor dem Zentrum nimmt der Verkehr stetig zu und damit einhergehend, der Lärmpegel. Radfahren in Bangkok ist definitiv nichts für Ängstliche, Zögerliche oder Bedenkenträger. Wer zu lange überlegt um die Richtung zu wählen, bleibt stecken, hier muß man mitfließen, sonst ist es aus! Wir würden sagen „dem Mutigen gehört die Welt“ bewahrheitet sich auf Bangkoks Straßen doppelt! Je näher wir dem Zentrum kommen, desto mehr Autos, Busse, Tuk-Tuk, Rollerfahrer, mobile Essensstände und Taxis teilen sich mit uns die Straßen. Manchmal gibt es sechs parallel verlaufende Straßen, die jeweils mit drei, vier Spuren einhergehen – über uns, neben uns, unter uns – überall Straßen. Ein anstrengendes aber auch ziemlich positiv aufregendes Erlebnis!
Kurz vor unserem Ziel im Stadtteil Silom, steckten wir in einer Sackgasse. Der Weg wurde immer enger und wir standen irgendwann mitten zwischen den Ständen in welchen die Vorbereitungen für Essen stattfand. Zwischen den Frauen, die kochten und sortierten wollten auch noch Mopeds und Fussgänger Platz finden. Kurzerhand versuchte ich zu Fuß einen Ausweg zu finden was jedoch völlig scheiterte. Deshalb rückwärts schiebend, wieder raus aus der viel zu engen Gasse. Eine herrlich Situation wohl für alle Beteiligten, denn hierhin verirrt sich kein Touri, das war pures Thailand.
Nach ein paar Umwegen fanden wir auch wieder zu unserem Weg zurück und schon wartete die nächste Herausforderung. Wir kamen an eine Kreuzung, deren Logik sich für uns nicht erschlossen hat. In Thailand herrscht Linksverkehr und so hatten wir uns auch auf der Kreuzung links platziert. Alle anderen Verkehrsteilnehmer standen aber plötzlich rechts, also eigentlich auf der Fahrspur des Gegenverkehrs. Häää? Da die Autofahrer uns wohl schon im Blick hatten, wussten sie schon, dass die beiden Farangs (Ausländer) gleich Chaos verursachen würden. Gesagt, und auch schon getan! Uwe schlängelte sich gefährlich irgendwie hindurch aber ich habe den ganzen Vorgang mitten auf der Kreuzung abgebrochen, noch mehr Chaos verursacht und habe zurück zu meinem Startpunkt geschoben. Ich hatte überhaupt gar keinen Überblick mehr. Faszinierend war, kein einziger Mensch, hat gehubt oder war unfreundlich, sie haben einfach gewartet, bis ich wieder auf der richtigen/falschen Seite war. Dort stellte ich mich dann auch brav auf die rechte Straßenseite und oh Wunder, ich kam auf die andere Seite und lebe noch. Verstanden haben wir diese Kreuzung nicht.
Unser Hotel liegt in Chinatown und nachdem wir uns vom Fahrtag erholt hatten ging es ins Gewusel, welches man nicht annähernd beschreiben kann. Überall Menschen, Essensstände, Tuk-Tuk, Taxis, Lichterreklamen und wir. Man kann nur Stehen und Staunen über diese pulsierende Stadt. Es ist fantastisch, interessant und so unbekannt anders!
Den zweiten Tag in Bangkok verbringen wir mit der Suche nach Kartons für unsere Räder. Dies gestaltet sich zum ersten Mal schwierig. Viel zu klein, zu schmal, zu kurz und somit wird es eine herausfordernde Bastelarbeit ergeben. Mit der U-Bahn fahren wir hin und her um die Bike-Shops abzuklappern und finden zumindest einen halbwegs passenden Karton. Davon nochmals drei und die Bastelarbeit könnte beginnen. Die restlich benötigten Verpackungsmaterialien sind schneller organisiert und wenn es das gewünschte nicht gibt, gibt es zumindest einen Rat, wo wir es finden könnten. Top Service und funktioniert garantiert. Mit diesem ergatterten Karton laufen wir dann kreuz und quer durch die Stadt. Die Idee ein Tuk-Tuk zu nehmen, geben wir schnell auf, es herrscht Feierabenverkehr und Stillstand auf den Straßen. Zu Fuß sind wir schneller und der Weg ist mal wieder sehr interessant. Durch den Geflügelmarkt – Hühnchen lebend, tot, gerupft, eingelegt, gekocht oder zerhackt – und wir stapfen mit unserem Karton mitten hindurch. Wir achten peinlich darauf wohin wir treten und haben zur selben Zeit, die selben Gedanken: nichts anfassen, auf nichts treten, nicht einatmen und schnell wieder raus. Herrlich asiatisch!
Wir laufen, laufen, laufen!
Man bekommt alles, man muss nur wissen wo!
Zum ersten Mal müssen wir für die Radkartons auch bezahlen. Der Erste kostete 100 Baht / 2,60 € und es blieb uns nichts übrig als zu bezahlen. In einem weiteren Geschäft kostete der Karton 500 Baht /13 € und diese Kröte mussten wir auch noch schlucken, aber das tat schon wirklich weh und handeln war nicht möglich. Der geschäftstüchtige Verkäufer meinte jedoch, er würde uns ja noch unentgeltlich ein wenig Folie in den Karton legen! Womit er meinte, die Folie, welche beim auspacken des original Fahrrads ja eh anfallen würde. Sehr großzügig, vielen Dank 😂! Da wir noch einen Dritten benötigen, haben wir insgesamt ca 20 € dafür abtreten müssen. Wucher!
Als wir die Fahrräder dann verpacken, sind wir nach kürzester Zeit völlig durchgeschwitzt. Da wir sie so klein wie noch nie bekommen müssen, müssen wir viele Teile abschrauben und in Tetris-Manier in den Karton verpacken. Zum Schluss helfen uns drei Hotelmitarbeiter, die etwas weniger zimperlich sind als wir. Etwas drücken, etwas schieben, etwas quetschen und schon passt es – nun stehen uns die Schweißperlen auf der Stirn, allerdings nicht von der Hitze. So schnell können wir nicht schauen, haben sie den Karton auch schon verklebt. Fertig – noch was? ขอบคุณมาก – nein vielen Dank!
Die letzte zwei Tage haben wir für Sightseeing und laufen uns die Füße wund. Natürlich nehmen wir uns auch ein Tuk-Tuk, denn ohne dieses Taxierlebnis, ist man nicht wirklich in Thailand gewesen. Die bekannten Sehenswürdigkeiten sparen wir uns oder besichtigen sie nur von außen. Zu viele Menschenströme und Tempel haben wir bereits sehr viele besichtigt. Wir laufen dagegen kreuz und quer, bestaunen das Leben auf der Straße und kommen zufällig zu einer buddhistischen Gebetszeremonie. Vor den Mönchen liegen hunderte, etwa 10 kg Reissäcke. Die Thais kaufen einen oder mehrere Säcke, versehen sie mit einer Botschaft, bevor sie weggebracht werden. Wir nehmen an, es sind Spenden für die Mönche verbunden mit Wünschen oder Bitten des Käufers. Spannend!
Bis bald, im nächsten Land! Morgen geht’s weiter!
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Herzlichsten Dank an Ralf T. Ein Prosit auf dich 👍 und Dankeschön an unsere Lieblings-Carmen und ihre Familie 😘
Maria
Hallo, welche Airline habt ihr denn von Bangkok nach Japan genommen? Recherchiere auch gerade, da wir auch von Bangkok nach Japan fliegen wollen, mit Rad. LG Maria
Glorypedalling
Hallo Maria, wir sind mit Thai Airways nach Sapporo geflogen.
Maria
Super, danke! Würdet ihr die wieder nehmen für den Radtransport oder eher nicht?
Glorypedalling
Ja, wir würden das wieder machen. Hat alle super easy geklappt.
Gebucht haben wir direkt im Office von Thai in Bangkok. Da konnten wir das mit den Rädern auch gleich erledigen.
Gillian Duffy
I love Bangkok! We cycled there last year and found it fun and exciting. Traffic somehow ‘works’ and we never felt in danger.
Glorypedalling
Very exciting and amazing city. We felt everywhere very safe and it’s such an easy cycling country. We are totally thrilled about Thailand. Definitely worth to come back and discover the northern part as well. 👌
Britta
Bangkok ist einfach toll. Ich liebe diese Stadt, es gibt so viel zu entdecken. Lieben Dank für eure Eindrücke, es hat das Urlaubsfeeling gebracht. Und ja, manchmal versuchen die Thais auch einen abzuzocken. Aber immer Freundlich 🙂 Jetzt sind wir gespannt wo ihr hinfliegt. Liebe Grüße Britta
Glorypedalling
Obwohl wir nun fünf Tage hier waren und viel unterwegs, entdecken wir um unser Hotel, immer noch Neues 👍