Um 11:55 geht es los, deutet uns der nette Herr an
Von Hakodate nach Aomori

Am Freitag, 30. August nehmen wir die Fähre von Hakodate nach Aomori. Das Einchecken ist extrem einfach, unsere Räder werden von einem Mitarbeiter verzurrt und lustigerweise mit Keilen gesichert. Beim Reisen lernt man viele Gebräuche kennen und hier besonders. Auf der Fähre stehen ein paar Sitzplätze zur Verfügung aber noch mehr Platz findet man in verschiedenen ca. 20 qm großen Räumen. Hier legt oder setzt man sich auf den Boden. Schuhe natürlich aus!

Vorschrift, Keile an die Reifen!
Liegeräume auf der Fähre

Nach 3½ Stunden ruhiger Überfahrt, kommen wir in Aomori an und subjektiv betrachtet, finden wir die Stadt freundlicher als das, was wir bisher von Japan bzw. der Insel Hokkaido gesehen haben. Wir haben hierzu zum letzten Bericht einen Kommentar bekommen und das fanden wir sehr interessant zu lesen. Olaf, der in Sapporo lebt, schrieb „Denn die Insel Hokkaido wurde vor etwa 150 Jahren von den modernen Japanern übernommen und die Einheimischen vertrieben, ausgerottet oder assimiliert. Deshalb sei es dort etwas schmucklos. Es sei eine der ärmsten Präfekturen Japans“. Dies erklärt natürlich unseren Eindruck. Wir sind also sehr gespannt auf die weitere Route auf der Insel Honshū auf welcher auch Tokio liegt.

Aomori wurde im Rahmen des Zweiten Weltkriegs am 28. Mai 1945 durch die United States Army Air Forces (USAAF) mit Napalmbomben bombardiert. Der Angriff zerstörte rund 88 % des Stadtgebietes und forderte 1.016 Tote. Durch den Angriff wurden 18.045 Gebäude der Stadt niedergebrannt. (Wikipedia)

Aomori Labridge

Spontan haben wir uns entschieden eine Nacht länger in Aomori zu bleiben. Da Uwe mehrere Löcher in seiner Luftmatratze hat, ist Zelten im Moment nicht so angesagt. Anscheinend ein Materialfehler, denn es kommen immer mehr Löcher dazu und alle in Reihe. 🤔 In Aomori gibt es einen Fischmarkt den wir besuchen wollen. Das Besondere am Furukawa-Fischmarkt ist ein System, mit dem Besucher ihr eigenes Meeresfrüchte-Donburi  (Nokkedon genannt) aus saisonalen, lokalen Meeresfrüchten herstellen können, die direkt auf dem Markt verkauft werden. Man kauft am Eingang Tickets, die in Sets zu fünf (750 Yen) oder zehn (1500 Yen) verkauft werden. Jedes Ticket kann gegen Artikel auf dem Markt eingetauscht werden. Mit einem Ticket kauft man eine Schüssel Reis und schlendert dann umher, um zu sehen, was die Fischhändler zu bieten haben. Die meisten verkaufen eine Auswahl an rohem Fisch, Krabben, Schalentieren, Seetang, Fischrogen und anderen Leckereien in kleinen Portionen. Die Händler legen die Auswahl auf den Reis und man kann dann vor Ort die Leckereien genießen.  

Paradies für Fischliebhaber!

Unsere Nokke-don. Das Ticket war ziemlich schnell aufgebraucht 😉

Japanisch oder Chinesisch?

Wir fragen uns, ob die Schriftzeichen von Japanern und Chinesen gleich sind und sie sich deshalb auch verstehen? Im Japan werden die komplizierten Schriftzeichen Kanji und die von ihnen abgeleitete Silbenschriften Hiragana und Katakana verwendet. Die Kanji sind vor Jahrhunderten aus China nach Japan gekommen. Dies würde ja bedeuten, daß Japaner, Chinesisch lesen könnten und natürlich umgekehrt. Dem ist jedoch nicht so.

Die Sprachen sind komplett anders aufgebaut und um es vereinfacht auszudrücken, wird die gesamte Grammatik in Japan nicht mit Kanji-Schriftzeichen sondern in Hiragana ausgedrückt, welches zumindest die meisten Chinesen nicht lesen können. Des weiteren werden oft für die gleiche Sache, andere Schriftzeichen verwendet, weil die Sprachen sich eben unabhängig voneinander entwickelt haben. Reisen bildet und egal ob Kanji japanisch oder chinesisch, wir können es eh nicht lesen! 

Deshalb sind Bilder für uns hervorragend

🍺Buy us a Beer! 🍺 Button

Lieben Dank Heiko wir testen dafür mal Sake!