Guten Morgen Japan!
Aussicht vom Zeltplatz 👍

Auf dem Weg nach Tokio, wir sind nur noch 300 km entfernt, sammeln wir ordentlich Höhenmeter. Höchster Punkt liegt auf 1050 Metern. Bisher haben wir noch keinen kahlen, steinigen Berg gesehen, hier ist alles bewaldet. Da die Wälder sehr gesund aussehen, ist es überall sattgrün. Vom Waldrand aus betrachtet, sieht er sehr dunkel und finster aus, da die Baumkronen wenig Sonnenlicht durchlassen. Wir fahren durch unzählige Tunnel und freuen uns, wenn wir einen breiten Radweg vorfinden, was bei den neueren Standard ist und bei den älteren eben fehlt. Überhaupt gäbe es viele Radwege, wenn sie nur gepflegt würden. Oft muss man sich durch hohes Gras und Gestrüpp drängeln und das ist nicht immer angenehm am Bein. Das ist so ärgerlich, wenn man bedenkt, sie werden ja extra gebaut und dann zu unserem Leidwesen, ihrem Schicksal überlassen.

So entspannt könnte es sein, wenn wir die Radwege benutzen könnten

Drei Tage fahren wir bergauf und haben zumeist den Ojika River welcher dann in den Kinugawa River mündet,  an unserer Seite. Mal fließt er neben uns, mal tief in einer Schlucht unter uns. Die Straßenränder fallen oft steil in die Schlucht ab. Wir sind nur durch ein paar Seile, die als Begrenzung fungieren, vorm Abgrund geschützt. Die Ausblicke sind grandios, aber man muss auch konzentriert bleiben, vor allen auf den Hauptstraßen. Abseits dieser verkehrsreichen Straßen sind wir oft alleine unterwegs und dort radelt es sich sehr entspannt, auch wenn es bergauf geht. Mit dem Wetter ist es so eine Sache, denn wenn die Sonne scheint, haben wir sofort Temperaturen über 30°C auch in einer Höhe von 850 Metern. Wenn Regen angekündigt ist, dann aber richtig. Mit kleinen Schauern gibt man sich in Japan nicht zufrieden, es muss schon ordentlich schütten und bisher hat sich dies bei jeden Schauer bestätigt, es bleibt nichts an uns trocken, selbst nicht mit Regenkleidung!  

Dazwischen freuen wir uns, dass wir öfters wieder Zelten können. Wir finden tolle Plätze und sind zumeist alleine vor Ort. Da wir nach den heißen Tagen gerne eine Dusche haben, gehen wir auf offizielle Campingplätze. Unterwegs würde man gute Wild-Campingplätze finden, aber die Dusche lockt uns zu sehr und so bezahlen wir im Schnitt 20€ für den Zeltplatz.

Ein bißchen Miniaturwunderland!

Die Reisernte beginnt und damit verwandeln sich saftig grüne Anbauflächen in braune Ackerflächen. Und wusstet ihr, dass geerntete Reisfelder einen ganz besonderen Duft verstreuen? Reisen ist so spannend!

In Japan erscheint uns irgendwie alles klein. Die Anbauflächen für Reis, sind zwar vielfältig, jedoch in eher kleine Parzellen unterteilt. Die Reis-Erntemaschinen sind natürlich dementsprechend klein und die Mini-Van’s die den Reis abransportieren auch. In den Dörfern wird viel Gemüse angebaut, allerdings auch in kleinen Parzellen neben den Straßen. Ab und zu gibt es Gewächshäuser, jedoch auch nicht in großer Überzahl. Das damit 124 Millionen Japaner gesättigt werden, ist nicht vorstellbar. Wie funktioniert die Versorgung?

Die Reisernte beginnt
Die Körner werden in diese kleinen Vans verladen
Das müsste ja dann in Japan ein Schwertransport sein, oder?

40% (2020) der zugelassenen Autos auf den Straßen, sind Kei-Cars. Sie bilden eine in Japan sehr beliebte Fahrzeugklasse, besonders in ländlichen Präfekturen, wo Kei-Cars in vielen Gemeinden von der Nachweispflicht für einen eigenen Stellplatz befreit sind, und wo in manchen Dörfern die Straßen so eng sind, dass sie praktisch nur von Kei-Cars befahren werden können. Außerdem sorgen die staatliche Förderung durch finanzielle Anreize bei den Kfz-Steuern, der Maut und bei den Parkkosten sowie die etwas geringeren Unterhalts- und Anschaffungskosten für eine rege Nachfrage. (Wikipedia)

Eine „Subkultur“, wenn wir es so nennen dürfen, ist die japanische Kultur der Niedlichkeit. „Kawaii“  ist ursprünglich der japanische Ausdruck für „liebenswert“, „süß“, „niedlich“, „kindlich“ oder „attraktiv“. Mittlerweile steht er für ein ästhetisches Konzept, das Unschuld und Kindlichkeit betont und sich auf alle Bereiche der japanischen Gesellschaft ausgedehnt hat. Man findet diese verniedlichte Art überall, im Marketing, Essen, Kunst Strassenabsperrungen und Verpackungen. Wir haben selbst schon zwei dieser Kunstfiguren geschenkt bekommen. Man sieht eigentlich an jeder Handtasche oder Rucksack kleine Maskottchen angebracht. 

Japan, so anders und so schön!

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