cycling the world | Der Radreiseblog

🇯🇵 Tokio – die größte Stadt der Welt!

Die Shinkyō Brücke bildete den Zugang zum Futarasan-Schrein. Seit 1999 ist sie als Teil des Schreins UNESCO-Weltkulturerbe.
Sie liegt in Nikkō

Ein paar Kilometer gibt es noch zurückzulegen bis wir im Zentrum von Tokio ankommen und die sind wirklich wunderschön! Obwohl es noch ein paar Höhenmeter zu erklimmen gibt und der Regen uns nochmals einholt, sind wir abgelenkt beim Radfahren. Die Landschaft ist einfach zu faszinierend, um sich um die Anstrengung zu kümmern. Manchmal lenken uns auch die Straßenverhältnisse ab, vor allem, wenn die Straße „Musik spielt“! Ja richtig gelesen, die Straße erzeugt anhand ihres Profils (Querrillen) Töne. Diese Querrillen im Straßenbelag, die immer mal wieder für kurze oder längere Abschnitte unterbrochen sind, erzeugen eine Melodie, wenn Autos darüber fahren. Japan ist so abgefahren altmodisch und doch so faszinierend  modern anders.

Abgefahren war auch unsere Hotelauswahl kurz vor Tokio. Bisher konnten wir es in jedem Land erfolgreich vermeiden, dass wir uns ausversehen in gewisse Etablissements einbuchen. Doch nun ist es uns doch passiert, wir haben uns in einem Love-Hotel oder besser Stundenhotel eingemietet. Aufgefallen ist es uns erst nach der Buchung, als man uns per Mail darauf hingewiesen hat, daß Check-In erst um 20:00 Uhr sei. Ich hatte Uwe sofort auf die Stornierungshinweise angesetzt aber erfolglos, es ist nicht möglich, das Zimmer zu stornieren. Nun gut, Augen zu und durch! Per Mail hatten wir nochmals angefragt, ob es möglich wäre früher einzuchecken, wir wären auf einer Fahrradtour und sind abends oft sehr müde. Selbstverständlich kam die schnelle Antwort zurück: pro Stunde wären dies ca 18€ mehr. Wie Schuppen fällt es uns von den Augen, ja klar können wir früher rein, wir haben ja in einem Stundenhotel angefragt. Zwei Dumme auf Radreise 😂😂

Die Anreise war sehr lustig, denn wir waren bestimmt die ersten und einzigen Gäste, die je mit dem Fahrrad angereist sind und die zudem noch mit 12 Taschen eingecheckt haben. Üblicherweise kommen die Gäste mit sehr wenig Gepäck an, was auch sehr verständlich ist, im Hotel oder Zimmer, gab es wirklich alles, was man benötigen würde. Von der Gesichtscreme über Badekugeln bis hin zum Massagestab. Alles vorhanden. Über alles weitere, bleiben wir diskret verschwiegen 😂. Aber, wir würden es wieder buchen, es war sehr komfortabel.

Die letzten 100 km können wir am Fluss Tone fahren. Er ist der zweitlängste Fluss Japans und mündet östlich von Tokio in den Pazifik. Somit kommen wir sehr entspannt schon sehr weit im inneren Zirkel von Tokio an und auch die letzten 14 km durch die Stadt sind kein Problem. Evtl liegt es daran, dass wir an einem Samstag ankommen, oder das Feiertagswochenende ist, und viel Japaner ausgeflogen sind. Jedenfalls haben wir uns bei 37,2 Millionen Einwohnern, etwas mehr Chaos vorgestellt. In den letzten Tagen haben uns viele Japaner angesprochen oder mit Daumen hoch angezeigt, wie toll sie es finden, dass wir hier sind. Eine super liebe Verkäuferin in einer Bäckerei hat uns sogar die Leckereien geschenkt, so begeistert war sie von unserer Reise. Ansonsten sind die Japaner freundlich zurückhaltend, aber auch mit einer großen Hilfsbereitschaft, wenn es nicht gerade um Vorschriften oder unkonventionelle Entscheidungen geht.

Das stellt unser größtes Problem in Japan dar, einen sicheren Platz fürs Fahrrad zu finden, sollten wir mal eine Unterkunft buchen. Es fällt dem Personal oft so schwer, eine unkonventionelle Lösung anzubieten, auch wenn Platz vorhanden wäre, ist es nicht möglich diesen fürs Fahrrad zu nutzen. Nun sind wir zum Glück in Japan in einem relativ sicheren Land, mit wenig Kriminalität und das lässt uns etwas entspannter damit umgehen, die Räder einfach auf dem Hof stehen zu lassen, dennoch fällt uns ein wenig das Verständnis für das Problem.

Am ersten Tag in Tokio schlendern wir durch unzählige Gassen und sind Stunden unterwegs. Überall ist es interessant, aufregend und so anders. Obwohl wir immer sagen, wir meiden gerne Großstädte, sind wir doch sehr begeistert von dieser pulsierenden Stadt. Kompliziert wird es beim Kauf einer U-Bahnkarte. Zwar haben wir über eine Webseite eine Beschreibung gefunden, wie es funktionieren sollte, aber der Automat, will nicht so wie es unsere Beschreibung hergibt. Glücklicherweise hilft uns eine Mutter mit ihrem 8 jährigen Sohn aus der Auswegslosigkeit. Der kleine Mann spricht gut englisch und schwupps, schon hat er zwei Karten für uns gekauft. Perfekt. Zwei Karten zu besitzen ist allerdings das Eine, das U-Bahnsystem zu durchschauen, das andere.

Ein paar Stationen gibt es wohl! Seinen momentanen Standort zu finden, ist schon fast nicht möglich! Wir haben noch nie vorher so einen Plan gesehen!

Somit irren wir ein wenig in den U-Bahn Schächten, bis wir wieder am Hotel ankommen. Großstadt ist echt aufregend!

Tokio Skytree, mit 634 Metern, der höchste Fernsehturm und das dritthöchste Bauwerk der Erde.
Asakusabashi Viertel
Kanda River
Sensoji Tempel
Der Tempel wurde schon im Jahre 645 gegründet und zählt zu den schönsten und ältesten in ganz Tokio.
Die fünf stöckige Pagode, die eine Länge von über 53 Metern aufweist. In ihr finden sich Abbildungen von Buddha und Reliquien. Die Spitze der Pagode symbolisiert den Grabhügel Buddhas

Insgesamt sind wir 5 Tage in Tokio und es wird uns an keinem Tag langweilig. Wir laufen stundenlang durch die Stadt, versuchen zwei Mal vergebens in den Garten des Kaiserpalstes zu kommen, fahren im Goverment Building in den 45 Stock und haben einen grandiosen 360° Blick über die Stadt, gehen zum Sensoji Tempel und Meiji-Schrein und stellen uns auf die berühmte Kreuzung in Shibuya um tausende Fußgänger beim überqueren der Kreuzung zu beobachten.

Im Winter, bei klarer Sicht, kann man ganz weit entfernt den Mt Fuji sehen. Aber wir haben weder Winter noch klare Sicht 😉
Tokio von oben in Richtung Osten

Zwischendurch treffen wir auf Franzy und Hans von @rückenwind_reise. Franzy trafen wir bereits auf Hokkaido und nun haben wir auch Hans kennengelernt. Wir sitzen 4 Stunden im Park und quatschen herrlich entspannt.

Glorypedalling meets Rückenwind_reise 👍

Einen weiteren Abend verbringen wir mit Tak, er ist ein langjähriger Freund meiner Schwester Karin. Er holt uns im Hotel ab und wir sehen die Stadt aus völlig neuer Perspektive, nämlich von einem Caprio aus. Mit ihm fahren wir in  den Stadtteil Odaiba und gehen am kleinen Strand entlang zur Freiheitsstatue von Tokio. Gegenüber leuchten die Wolkenkratzer der Stadt. Es ist ein wunderschöner Platz zum Staunen. Bei einem leckeren Fondue verbringen wir einen sehr schönen Abend mit Tak.

Dankeschön Tak für die wunderbaren Stunden und Einblicke in Tokio bei Nacht!

Manga und Anime! Ein wichtiger Bestandteil der japanischen Kultur!

Manga ist der japanische Begriff für Comics. Anime heißt übersetzt „animierter Film“. Der Unterschied liegt also im Medium. Bücher oder Hefte heißen Manga. Animierte Serien oder Filme bezeichnet man als Anime. Gerne verkleiden sich japanische Mädchen und junge Frauen um den Figuren soweit als möglich ähnlich zu sein.

Hunderte von Gashapon-Automaten
Sie enthalten Miniaturfiguren bei denen es sich oft um beliebte Charaktere von Mangas, Anime oder Videospielen handelt.

Morgen geht’s weiter, obwohl wir uns gerne noch länger in Tokio aufgehalten hätten! Da wir Großstädte eher meiden, heißt das viel bei uns 🤗…es gefällt uns schon sehr gut hier!

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Ein super liebes Dankeschön an Anne P. 👍

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🇯🇵 Japan – über die Berge nach Tokio!

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  1. RaTob

    Ich kann mich daran erinnern, dass es früher auf der A7 auch einen Abschnitt gab, auf dem die Fahrzeuge beim Darüberfahren so eine Art Singsang erzeugten 🤔

    • Daran kann ich mich auch erinnern, Motorräder durften nur 80 fahren. Hier waren es jedoch Querrillen die eine gewollte Melodie erzeugten, was echt lustig war.

  2. Nützt euch ein Navi nichts zur Positionsbestimmung?

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