🇯🇵 Westwärts zum Mt. Fuji

Ein wenig fiel es uns doch schwer Tokio zu verlassen. Obwohl wir 5 Tage dort waren, hatten wir noch keinen Stadtkoller. Um aus dem Großraum Tokios rauszukommen, fährt man erneut ca. 60 km. Wir können nun mit Stolz behaupten, wir haben Tokio einmal mit dem Fahrrad durchquert. Sowohl das Ankommen als auch Wegfahren, fanden wir sehr entspannt. Da haben wir doch wirklich etwas anderes erwartet, schließlich fuhren wir durch die größte Stadt der Welt!

Nun geht es in Richtung Westen und unser nächstes Highlight soll der Mt. Fuji sein, ein Vulkan mit 3776,24 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und der höchste Berg Japans. Wir hatten aufgrund der Wetterlage wenig Hoffnung, dass wir den Mt Fuji in seiner vollen Größe sehen werden. Tagszuvor sind wir ziemlich nass am Campingplatz angekommen und es sollte nur einen Tag geben, mit besseren Wetterbedingungen. Bevor der Himmel erneut wieder zuzieht und Regen aufkommt. Und eben diesen einen Tag konnten wir für uns nutzen und es war gigantisch toll, grandios und beeindruckend, obwohl die Anfahrt zumindest für mich, Sabine, auch sehr kräftezehrend war. Seit drei Tagen fahren wir täglich viele Höhenmeter und ein paar Berge gibt es noch zu überwinden.

Seit Beginn der Aufzeichnungen ist der Vulkan 18-mal ausgebrochen. Der letzte bekannte Ausbruch ereignete sich in der Edo-Zeit am 16. Dezember 1707 und dauerte etwa zwei Wochen. Damals bildeten sich auf halber Höhe ein zweiter Krater und ein zweiter Gipfel, nach dem Namen der damaligen Ära Hōei-zan (宝永山) benannt. Der Gipfelkrater ist heute ca. 200 m tief und hat einen Umfang von ungefähr 2,5 km. (Wikipedia)

Die Idee, den Mt. Fuji auch noch zu besteigen, hatten wir bereits aufgegeben denn die Saison endete am 11. September und alle Zugänge werden ab dann gesperrt. Manchmal hat man aufgrund der guten Wetterbedingungen Glück und die Saison wird verlängert, aber bei Regen macht es dann auch keinen Spaß. Schnee liegt jedenfalls noch nicht am Gipfel.

Wir lernen so tolle Menschen unterwegs kennen und manchmal, speziell bei einem netten Herren, der einfach auf der Straße für uns anhielt und in einem guten englisch mit uns sprach, besonders nett. Ein paar Kilometer weiter, gab es ein Ausflugsrestaurant und erneut hielt er für uns an. Leider konnten wir nicht länger bleiben, wir hatten noch mächtig viele Höhenmeter zu stemmen und uns lief die Zeit ein wenig davon, vor allem, weil ich schwächelte. Wir haben zwar kein Bild von ihm, aber er hatte uns super nett auf Instagram geantwortet.

Die Präfektur Yamanashi in der wir uns im Moment befinden, könnte die Obstkammer Japans sein. Hier wachsen die tollen Trauben und vor allem auch Kaki-Früchte. Trauben scheinen hier eher zum Verzehr als für Wein geerntet zu werden. Natürlich gibt es auch hier Reisfelder und es kommt uns so vor, als ob in dieser Gegend mehr per Handarbeit geerntet wird. Zumindest sehen wir viel mehr Felder, auf denen die Familien zusammen Reis ernten und diese Reisähren dann über Vorrichtungen hängen, um sie zu trocken. Es scheint, als ob sie länger hängen müssten, denn wir wurden mal wieder tropfnass. Nur ein kleiner steiler Anstieg sollte es am Sonntag sein, 4 km und 300 Höhenmeter waren zu bewältigen. Kurz nachdem wir gestartet sind, prasselte auch schon der Regen auf uns und wie immer in Japan ist er heftig. Steil Bergauf und Regen eine unschöne Kombination und in kürzester Zeit waren wir trotz Regenjacke klatschnass und ihre Funktion ist eigentlich nur noch, den Körper relativ warm zu halten bei Abfahrten. Da kann die beste Regenjacke nicht mehr gegen an.

Die Abfahrt brachte uns durch sehr einsame Dörfer, fast wie vergessene Orte, durch die nur eine kleine enge Straße führt. Durch den Regen erschienen sie uns natürlich noch etwas trostloser. Bei Sonnenschein hätten wir sie wahrscheinlich nicht so vergessen erlebt. Die Wetterbedingungen machen so viel aus auf einer Reise!

Noch zwei Tage bergauf und dann sind wir mit den großen Bergfahrten für diese Reise wohl durch! Angeblich bei Sonnenschein und 27°C.

PS: Manchmal stellen wir uns die Frage, ob hier überhaupt viel gelesen wird, denn wir bekommen sehr wenig persönliche Rückmeldungen, über die wir uns doch so freuen würden. 😉

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Vielen lieben Dank an Heidi! Wir freuen uns sehr darüber, vor allen nach diesen anstrengenden Tagen die wir im Moment haben.