cycling the world | Der Radreiseblog

🇯🇵 Kyōto, die ehemalige Kaiserstadt

  Dankeschön!

Wir sind ja doch nicht ganz alleine, vielen lieben Dank für die vielen netten und freundlichen Kommentare. Darüber haben wir uns riesig gefreut.  Es hat so gut getan, auch mal Rückmeldung zu bekommen und jetzt wissen wir, dass ihr mit uns unterwegs seid.

Heian-Jingu Shrine Grand Torii

Japan ist das erdbebenreichste Land der Erde und besitzt zahlreiche aktive Vulkane. Im Jahresdurchschnitt werden rund 1.500 Beben seismisch registriert. Von den 110 als aktiv geltenden Vulkanen werden derzeit 47 permanent überwacht. Zudem bilden sich jedes Jahr etwa 30 Taifune über dem nordwestlichen Pazifik und jede Region Japans, einschließlich Tokio, Osaka und Hokkaido, kann von Taifunen heimgesucht werden. (Versch. Quellen). In den Wohnhäusern ist uns bereits aufgefallen, dass die Schränke zur Decke hin gesichert werden, zudem mit bruchsicheren Glas versehen. Die Türen der Geschirrschchränke waren noch extra mit einen Gummiband verschlossen. Des weiteren funktionieren die Hebel der Wasserhähne nun in entgegengesetzte Richtung als noch Jahre zuvor, d.h. Wasserzulauf – Hebel nach oben. Der Grund dafür liegt darin, sollte bei einem Erdbeben etwas auf den Wasserhebel fallen, wird er nicht aktiviert. Da kommt so einiges Zusammen und wir sind wirklich überaus glücklich, dass uns jegliche Naturkatastrophe bisher erspart geblieben ist. Außer, dass wir im heftigsten Regen geradelt sind, oder mal zwei Straßen wegen Erdrutschen gesperrt waren, ist alles immer an uns vorbei gezogen.

Fast alles! An einer einsamen Passstraße bekamen wir dann doch die Auswirkungen des Starkregens am Vortag zu spüren. Ein großer umgestürzter Baum lag uns auf einer Bergstraße im Weg. Zurück wäre eine sehr schlechte Option gewesen, denn wir hatten ¾ des Anstieges bereits hinter uns gebracht. Somit mussten wir erstmal einen Weg durch das Geäst finden und trugen die Taschen einzeln hindurch. Die beiden Räder konnten wir nur quer irgendwie zwischen Astgsgabeln und Seitenäste hindurchschlängeln, immer darauf achtend, nicht Strukturen die den Baum noch in dieser Position zu halten schienen, zu berühren. Wir hatten Angst, er könnte just in dem Moment, in dem wir „tief in ihm steckten“ den steilen Abhang noch hinunter rutschen. Abenteuer überlebt 😀

Über Äste und unten hindurch! Mit zwei vollgepackt Rädern immer ein Erlebnis
Einsame Straßen, ein Traum!

Wir genießen dennoch diese ruhigen, abgelegenen kleinen Straßen ungemein. Auch wenn es anstrengend ist, die teils steilen Rampen mit 17% Steigung zu radeln, ist es immer noch entspannter als auf den Hauptstraßen. Somit waren die zwei letzten Bergetappen wahre Traumstrecken, bergauf als auch bergab. Erneut hatten wir Glück, denn wir hatten wohl bergab ein Schild übersehen, dass die Strecke wegen Brückenarbeiten gesperrt sei. Die freundlichen Mitarbeiter haben uns aber über die Brücke geleitet. Sie haben sich unentwegt bei uns entschuldigt für Unannehmlichkeiten und selbst ein Straßenschild mit einem verneigten Arbeiter, entschuldigt sich bei uns.

Bevor wir nach Kyoto fahren, sind wir auf dem Weg in Richtung Gifu und wollen Yuta und seine Familie besuchen. Ihn haben wir auf dem Weg durch die australische Nullarbor getroffen und er hat uns mit seiner fröhlichen und lächelnden Art gleich in seinen Bann gezogen. Er ist tatsächlich einmal um Australien geradelt und dies hat ein Jahr gedauert. Als wir ihn getroffen hatten, war er etwa seit 10 Monaten unterwegs. Wir blieben lose in Kontakt und als wir nun näher in seine Gegend kamen, lud er uns ein, bei ihm und seinen Eltern für eine Nacht zu bleiben. Wir haben zusammen das Essen vorbereitet und Yumiko hat uns gezeigt, wie man die japanischen Teigtaschen- Gyoza – herstellt. Gut, dass nicht die Form, sondern der Inhalt zählt, wir waren nicht so erfolgreich schöne Teigtaschen zu formen. Es war ein toller Abend, fröhlich, lustig und bei schönen Gesprächen auch leider viel zu schnell vorbei.

Danke für den schönen Abend!

Kyōto

Uns bleiben nicht mehr viele Kilometer in Japan und einige davon fahren wir am größten See Japan, dem Biwa-See entlang, bevor wir nach Kyoto rollen.  

Kyōto war von 794 bis 1868 Sitz des kaiserlichen Hofes von Japan und ist  eine der kulturell und geschichtlich bedeutendsten Stadt Japans. 

14 Tempel und Shintō-Schreine wurden zusammen mit drei anderen in den benachbarten Städten Uji und Ōtsu 1994 zum UNESCO-Welterbe Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu) erklärt

Übrigens, im zweiten Weltkrieg stand Kyoto ursprünglich ganz oben auf der Liste der Ziele für den ersten Einsatz der Atombombe und wurde von schweren konventionellen Luftangriffen verschont. Insbesondere General Leslie R. Groves forderte den Abwurf auf Kyoto, da die Lage in einem Tal die Auswirkung der Explosion noch verstärkt hätte. Auf Drängen des US-Kriegsministers Henry L. Stimson, der die Stadt einst besucht hatte und um deren kulturelle Bedeutung wusste, wurde sie jedoch von der Liste gestrichen. (Wikipedia)

Biwa-Lake
Arashiyama Bamboo Forest
So wie in Tokio, blieb uns der kaiserliche Palast auch in Kyōto verwehrt!
Der Weg ist das Ziel!

Abends durch die Gassen der Stadt zu laufen ist wie eine Erlebnistour. Überall kleine Restaurants, manchmal nur mit drei Tischen, Bars und andere kleine Sehenswürdigkeiten. Es ist eine tolle Welt in Japan und man fühlt sich überall sehr sicher. Wir mussten in Kyoto unsere Räder auf einem öffentlich zugänglichen Fahrradparkplatz abstellen, was uns außerhalb Japans in größte Unsicherheit versetzen würde.  Natürlich ist auch hier nicht alles rosarot, aber ein bißchen schon! 

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Ein riesiges Dankeschön an alle lieben Unterstützer: Claudia, Brigitta, Gerhard, Hartmut, Armin, Uwe, Heiko und Thomas. Großartig!

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🇯🇵 Westwärts zum Mt. Fuji

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🇯🇵 Japans Sitten, Gebräuche und Besonderheiten!

  1. Claudia

    Hallo Ihr Zwei, danke, das Ihr mich/ uns teilhaben lasst an Eurer außergewöhnlichen und grandiosen Tour! Es ist immer ein Highlight von Euch zu lesen und jeweils ein Stück mitzureisen – wunderbar! Passt auf Euch auf und genießt Eure Erlebnisse – aber macht auch mal die ein oder andere Pause. Lg Claudia

    • Hallo Claudia! Danke dass du mit uns radeln magst, gibt ja immer viel zu sehen 😁.
      Tatsächlich haben wir auf dieser Tour so viele Pausen eingelegt, wie sonst selten…zumindest fühlt es sich subjektiv betrachtet so an. Wir sind also sehr entspannt. Fröhliche Grüße aus Osaka, Sabine und Uwe

  2. Heidi Woith-Zoschke

    Hallo ihr Zwei, ich reise die ganze Zeit mit euch und es gefällt mir ausnehmend gut, und es ist völlig unanstrengend. Prima. Nun geht es ja wohl doch in absehbarer Zeit heimwärts. Seid herzlich gegrüsst von Heidi aus Ehestorf

    • Moin, moin Heidi! 😂 Sehr gut, dass es für andere unanstrengend ist 😂, dann geht unser Plan ja auf! Ein paar Kilometer gibt es noch zu radeln und für uns auch noch zwei höhere Berge zu bezwingen. Grüße aus Osaka, Sabine und Uwe

  3. Heinz und Irene

    Gibt es schon ein Ziel nach Japan? Oder gibt es Heimweh nach der langen Tour?

    • Schon nächste Woche wollen wir im letzten Land dieser Reise starten und Ende des Monats wollen wir zurück sein. VG aus Osaka!

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