cycling the world | Der Radreiseblog

🇰🇷 Noch 200 Kilometer bis Seoul

Früher eines der ärmsten Länder der Welt, ist Südkorea heute eine dynamische Wirtschaftsmacht mit weltweit bekannten Produktmarken. Die Rückkehr Koreas als souveräner Staat stand nicht auf der Prioritätenliste der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges. Gemäß den Vereinbarungen von Jalta blieb Korea bis 1948 im Norden von Truppen der Sowjetunion und im Süden von US-Truppen besetzt. Die beiden Siegermächte Sowjetunion und USA teilten das Land eher willkürlich entlang des 38. Breitengrades unter sich auf. Im August und September 1948 wurden getrennt voneinander die Republik Südkorea und die kommunistische Volksrepublik Nordkorea gegründet. (Planet-Wissen) Der Fluss an dem wir in Richtung Seoul entlang fahren, bildet dann auch zum Teil im Norden die Grenze zu Nordkorea bevor er als Hangang bzw. Han River im Gelben Meer mündet.

Namhangang River 
Mystische Morgenstimmung

Die Südkoreaner sind super freundlich und nett. Entlang des Radweges wird uns permanent zugewunken und zugerufen „Hallo wie geht es“? Sobald wir anhalten, sind wir oft in ein nettes Gespräch verwickelt. Heute zu einer Pause kam eine junge Frau auf uns zu, die uns selbstgemachte Reisbällchen schenkte und uns sagte, wie toll sie uns findet. Sie und ihr Mann haben sich letzte Woche Fahrräder gekauft und sie wollen uns als Vorbilder nehmen, mehr Rad zu fahren. Gleich danach kam ein weiteres Pärchen, die ganz viele Fragen hatten und uns herzlich Willkommen in Südkorea hießen. Am Tag zuvor hatten wir Sunny Kim kennengelernt, er wollte wissen, wie wir nur auf die Idee kämen nach Südkoreazu kommen um hier radzufahren und wie es uns gefällt. Na, gut gefällt es uns bei so liebenswerten Menschen um uns.

Wenn man möchte könnte man sich am Ende des vier Flüsse Radweges eine Medaille kaufen, dazu benötigt man einen koreanischen Fahrradpass und unzählige Stempel. Anscheinend bekommt man den Pass zu Beginn der Tour und kann darin seine Stempel verewigen, die man am Ende zum „Beweis“ vorlegen darf. Wir stempeln auch, aber nur in unser kleines Tagebuch. Am Radweg verteilt gibt es kleine rote Telefonzellen und dort findet man besagten Stempel. 

Der Radweg ist in einem super guten Zustand und sehr gut ausgeschildert. Er wird irgendwie jeden Tag schöner. Chapeau Südkorea! Immer wieder finden wir kleine Pavillons, die einen Stopp sehr angenehm machen und als überdachter Zeltplatz sicherlich auch sehr hilfreich sein könnten. Uns gefällt die zweite Hälfte des Radweges landschaftlich viel besser als die ersten 300 km, vielleicht auch deshalb, weil wir vermehrt in höhere Lagen kommen und der Weitblick ins Tal super schön ist, oder der Flusslauf natürlicher ist. Es ist auf alle Fälle toll.

Perfekte Größe für unser Zelt!
Wonpung-ri-Felsen.
Der Felsen erregt Aufmerksamkeit als seltenes Beispiel einer sitzenden Soldatenstatue mit nebeneinander platzierten Buddha-Statuen.

Unsere Mittagspause verbrachten wir heute mit Stefanie und Martin aus München und waren nett unterhalten. Sie sind für zwei Wochen mit eigenen Rädern hierher geflogen und sind genau diese Urlauber, die uns erstaunen, wie sie auf die Idee kommen. Wir hatten uns nachher gefragt, “ würden wir für zwei Wochen diesen Aufwand inkl. Räder betreiben“ und unsere Antwort war einstimmig „nein“! Aber wenn wir länger darüber nachdenken, sind wir uns nicht sicher, ob der Aufwand nicht doch mehr oder minder gleich bleibt, egal wie lange man unterwegs sein kann. Uns zeigt es einmal mehr, wie glücklich wir sein können, Zeit zur Verfügung zu haben.

Die Münchner Stefanie und Martin

In Yeoju machen wir nochmals einen Tag Pause und besuchen den Shilleuksa, einen koreanisch buddhistischen Tempel. Wir sind immer wieder fasziniert über die Schönheit und Farbenbracht der Tempelanlagen.

Shilleuksa wurde um 580 von Wonhyo einem Mönch aus der Silla-Dynastie, gegründet. 1469, während der Herrschaft von König Seongjong, wurde Shilleuksa zum Gebetsheiligtum des königlichen Mausoleums von König Sejong dem Großen

Und ganz plötzlich haben wir nur noch 60 km bis zu unserem Ziel Seoul bzw Incheon. Da wir in Seoul keine bezahlbare Unterkunft finden und es zudem vom Zentrum bis zum internationalen Flughafen Incheon noch 50 km sind, fahren wir gleich bis in die Stadt Incheon weiter. Dort beginnt dann „the same procedure as everywhere“ wir benötigen Radkartons für unseren Flug.

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Dankeschön an unsere lieben Freunde Anne und Dieter.

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🇰🇷 Entlang des Nakdong Rivers nach Norden

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🇰🇷 Seoul 서울 – 256 Tage und 12.535 Fahrrad-Kilometer später!

  1. Thomas und Elke H.

    Schwupps! Und schon haben Sabine und Uwe wieder ein Land abgeradelt. Auf geht es ins nächste Land! Taiwan? Vietnam? Wir werden es erfahren. Gute Reise weiterhin.

    • Auf geht’s in ein uns sehr bekanntes Land! Wir fliegen nämlich nach Hause 😁.
      Liebe Grüße an euch, Sabine und Uwe

      • Elke und Thomas

        Damit hätten wir nicht gerechnet. Wir sitzen nämlich schon fast auf gepackten Koffern, weil Thomas unerträglich wird, wenn er in der „schlechten“ Jahreszeit länger als zwei Monate zu Hause sitzt.

      • Mal sehen wie es wird, denn wir werden meist nach zwei Wochen schon wieder unruhig. Egal ob Sommer oder Winter. 😂

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