cycling the world | Der Radreiseblog

🇰🇷 Seoul 서울 – 256 Tage und 12.535 Fahrrad-Kilometer später!

Und plötzlich ist es nach 256 Tagen und 12.535 Kilometern soweit, der letzte Radtag geht zu Ende! Das er in Seoul bzw Incheon endet, war zu Beginn dieser Tour überhaupt nicht geplant. Umso schöner ist es, all diese Erinnerungen und Erlebnisse in unseren Köpfen zu haben. So unterschiedlich die Länder auch waren, jedes für sich speziell und besonders, wir können mal wieder nicht sagen, wo es am schönsten war. Wir können aber sagen, wir fühlten uns in jedem Land sehr sicher, herzlich willkommen und unglaublich freundlich empfangen!

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🇰🇷 Seoul 🇰🇷

Rund um die Stadt befindet sich mit der Metropolregion Sudogwon der größte Ballungsraum Koreas. Es leben dort ca. 25 Millionen Menschen. Es ist mal wieder einfach durch so eine riesige Metropolregion zu radeln, wir können dies nämlich auf bestens präparierten Radwegen entlang des Hanhang Rivers tun. Es ist wirklich ein Traum hier mit dem Fahrrad zu fahren. Nur kurz wird es anstrengend, als wir die Uferseite wechseln sollen und dies nur über einen Fahrstuhl möglich wäre, der uns 5 Stockwerke höher bringen könnte. Natürlich ist er außer Betrieb. Die Räder und das Gebäck nach oben tragen, ist ausgeschlossen und deshalb radeln wir zurück, in der Hoffnung einen besseren Weg zu finden. Der bietet sich auch mit einer steilen breiten Schiebespur für Räder – 5 Stockwerke nach oben schieben! Oben angekommen geht’s es über eine Brücke und am anderen Ende entdecken wir erneut einen Fahrstuhl! Grandios, wäre er nicht auch außer Betrieb. Also doch Treppe! Zu zweit ein Rad haltend, lassen wir es jeweils nach unten rutschen, es gibt nämlich eine kleine Rille am äußeren rechten Rand, in die die Reifen passen. Da es aber zu steil nach unten geht, sichere ich das Rad von hinten nochmals ab. Ein Stück rutschen lassen, absichern, zurück das zweite Rad holen, rutschen lassen, absichern, zurück, rutschen lassen, absichern, zurück – 5 Stockwerke. Als wir unten ankommen zittern meine Finger vor Anstrengung.

Es ist nicht immer nur Spaß!

Der Radweg ist hoch frequentiert und es scheint als ob jeder, der ein Sportrad besitzt, hier unterwegs ist. Zudem findet man viele Outdoorflächen in den die Koreaner, Tanzen, Turnen, Ball spielen oder ihren geliebten Parkgolf (eine Mischung aus Minigolf und Golf) nachgehen. Wir haben noch nie so viele Outdoor-Fitnessgeräte wie in Japan oder Südkorea gesehen und sie sind sehr rege besucht. Überall findet man die Geräte und es gleicht manchmal wirklich einem hervorragend ausgestatteten Frischluft-Fitnessstudio mit unzähligen Geräten, Hantelbänken usw.

Neben Sightseeing beginnt nun die Suche nach einem passenden Radkarton. Der erste Radladen den wir ansteuern kann überhaupt nicht helfen. Das zweite Geschäft auch nicht, aber sie versuchen auf vielerlei Weise uns zu helfen. Sie fragen sogar am Flughafen nach, ob es einen Verpackungsservice für die Räder gibt. Tatsächlich gibt es diesen und es wäre unsere Notlösung. Beim dritten Geschäft sieht es schon viel besser aus und wir können auf zwei Kartons hoffen, die passen könnten. Dienstag wären sie zur Abholung bereit. Sehr cool und nur etwa 500 Meter vom Hotel entfernt. Wenn es so weiter läuft, läuft es gut für uns!

Da wir uns in Incheon, nähe des Flughafens einquartiert haben, fahren wir nach Seoul mit der U-Bahn, was in etwa 60-70 Minuten dauert. Um die richtige Bahn zu finden, müssen wir jemanden fragen, zu verwirrend sind die Gänge im Untergrund und englische Beschriftung ist spärlich vorhanden. In diesen Fluren könnte man sich ohne weiteres verirren und das Tageslicht evtl. nie wieder sehen. Davor müsste man jedoch keine Angst haben, denn die endlosen Gänge sind wie eine zweite Stadt unter der Stadt, mit Restaurants, Boutiquen, Schuhgeschäften, Taschenläden, also alles, was man zum Überleben bräuchte. Zumindest, alles was Frauen bräuchten.

In Seoul gehen wir zum Gyeongbokgung Palast, sehen uns die Wachablösung an und bestaunen die traditionelle Kleidung, die man sich wohl ausleihen kann, um als Besucher den Innenhof des Palast gebührend zu betreten. Nach der Befreiung Koreas im Jahr 1945, unterdrückte Präsident Syngman Rhee die kaiserliche Familie, um die Wiederherstellung der Monarchie zu verhindern. Er fürchtete, deren Rückkehr würde seine wachsende Autorität als Gründervater der neuen Republik in Frage stellen. Einige Nachkommen der Joseon-Dynastie führen den Titel eines Königshauses weiter, haben im heutigen Südkorea jedoch keine rechtliche oder politische Macht. Die gegenwärtige südkoreanische Regierung ist eine demokratische Republik und erkennt keine Monarchie an. (Wikipedia)

Gyeongbokgung Palat
Der Name bedeutet „Palast der strahlenden Glückseligkeit“.
Sunjong war während seiner Regierungszeit von 1907 bis 1910 der letzte Monarch der Joseon-Dynastie (1392–1910) und der letzte Kaiser des koreanischen Kaiserreiches.
Es haben sich alle schick gemacht!
Tausende Bücher 📚
Tausende von Ohrringen, Piercings, Kettchen, Anhänger….
Es sind zwei der größten LED-Displays der Welt, die die Besucher auf dem Platz der COEX SMTown Mall in Seoul willkommen heißen. Und das alles wird durch Prismview und Samsung ermöglicht. (Samsung)

U-Bahn „Fahrgemeinschaft“

Die Dame hat uns später in einem sehr guten englisch angesprochen und wir waren ziemlich perplex darüber!
Egal in welche Richtung man blickt: Smartphones.
Unterhaltung? Fehlanzeige! 

Die Karton-Mission hat schon mal gut funktioniert und mit einem, auf der Straße aufgelesen weiteren Papkarton, konnten wir schon gut was anfangen. Da die Radkartons aus den Fahrradgeschäften meist zu kurz für unsere Räder sind, müssen wir immer noch ein wenig improvisieren. Da wir allerdings mittlerweile Verpackungsprofis sind, bekommen wir trotz Bastelei immer eine stabile Box zustande. Manchmal fragen wir uns, wie viele Kartons wir bereits durch wieviel Städte geschleppt haben und wieviele Kilometer wir dabei wohl zurückgelegt haben. Was wir nicht radeln, laufen wir eben! Das Verpacken der Räder konnten wir in der Garage unseres Hotels erledigen und sie sicher im Treppenhaus abstellen. Wir sind froh, dass die Koreaner so relaxt und entspannt sind und der Besitzer unseres Hotels ist eh eine tolle Person. Er hilft uns wo er nur kann und organisiert sogar einen Transport zum Flughafen.

„Same procedure as everywhere“

Zum Abschied gab es nochmals traditionelles BBQ. Zu den bekanntesten Fleischgerichten gehören “Bulgogi” (불고기), dünn geschnittenes mariniertes Rindfleisch, und “Samgyeopsal” (삼겹살), unmarinierte Schweinebauchstreifen, dazu viele Varianten von Gemüse und Kimchi. Gegrillt wird direkt am Tisch. Gegessen wird natürlich mit Stäbchen. Eigentlich können wir das ganz gut und selbst ein Reiskorn können wir mit entsprechenden Stäbchen gut fassen. In Korea gibt es allerdings nicht die bekannten, runden Holz/Kunststoff- Stäbchen, sondern Metallstäbchen die flach sind. Man glaubt es nicht, wie schwierig es uns die Form der Stäbchen macht, diese richtig zu halten oder gar präzise damit zu fassen. Wenn wir manchmal am verzweifeln waren, haben wir doch schon mal nach Gabeln gefragt.

17.10.2024
Auch wir fliegen nach Hause!

Ein paar Monate wird es nun erst einmal wieder ruhig hier werden. Wir hätten aber bereits einen Reiseplan im Kopf und obwohl wir noch nicht einmal zuhause sind, steht erneut einiges auf unserer „Reisewunschliste“.  Die Welt ist einfach zu schön, um sie nicht erkunden zu wollen! 

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Nochmals vielen lieben Dank an alle liebenswerten Spender! Jede einzelne Unterstützung haben wir mit großer Freude erhalten und auf jeden Einzelnen haben wir einen besonderen Toast ausgesprochen. Ihr seid toll!

Dankeschön

An alle, die mit uns reisen, Kommentare schreiben, uns motivieren und sich an unseren Berichten erfreuen. Schön euch bei uns zu haben! Und vielleicht sehen wir uns ja mal persönlich bei einem Vortrag, wann, wo, wie? Wir werden es hier mitteilen!

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🇰🇷 Noch 200 Kilometer bis Seoul

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Statistik und hilfreiche Apps/Webseiten der letzten Tour!

  1. Andrea

    Was für eine großartige Reise! Danke, dass wir euch begleiten durften…
    LG, Andrea

  2. Thomas und Elke H.

    Haha, daran erkennt man echte Reise-Junkies! Noch nicht zu Hause, habt ihr schon wieder neue Reisen im Kopf. Danke fürs Mitnehmen in vier für uns bislang unbekannte Länder (Australien, Malaysia, Japan, Südkorea).

  3. Gillian Duffy

    The end of one always leads to the start of another!! Safe travels and happy planning!!

    • Thanks Gillian, we are already in planing mode – there must be something different in our Travel-DNA then in other Persons-DNA🤣

  4. Fabian Schulte

    Danke für eure tollen Berichte! Guten Heimflug wünsche ich euch!

  5. Hauschild Heinz

    Liebe Wippies,
    Ich habe mit Interesse alle Eure Reiseberichte gelesen und ziehe den vor Euer großartigen Leistung.
    Eine gute Heimreise und Ankunft im vorweihnachtlichen Deutschland wünschen Euch Irene und ich. Genießt mal wieder heimatliche Küche (Bratwurst mit Kraut?) und ruht Euch bis zur nächsten Reise aus.
    Heinz und Irene

    • Oh ja, heimatlichen Essen. Immer kurz vor Rückflug habe ich, Sabine, schon den Speiseplan für zuhause zusammen gestellt! Ich plane und Uwe kocht, sehr praktisch😂

  6. Uwe

    Hallo ihr Lieben,
    ich wünsche euch eine gute Heimreise und viel Freude beim Planen der nächsten Tour – war immer spannend, eure Erlebnisse zu teilen und einen kleinen Eindruck eurer Abenteuer mitzunehmen. Freue mich schon auf eure nächste Reise. Bleibt gesund.

    Liebe Grüße

    Uwe

    • Karin,a

      Moin Moin ihr lieben Vagabunden auf 4 Räder,🚴🚴‍♂️

      Ich bekomme wieder Gänsehaut, die Zeit mit euch zu Reisen war für mich eine Wohltat. Es hat mich von meinem Stress usw. abgelenkt. Ich war bei jede Tour von euch dabei und schaute mir auf Google Maps eure Routen an. Ihr seid einfach nur zu beneiden und ziehe den großen Hut vor euch. (So ein großen Hut gibt es nicht).Denkt euch den Größten.
      Einen großen Lob an eure Helfer, Freunde, Bekannte die ihr auf diese Tour kennen gelernt und begleitet haben.
      Die bleiben im Herzen ❤️ 🎎

      Schade, dass eure🚴‍♂️🚴Reise hier zu Ende geh😢t.
      Ich werde euch vermissen. Kommt gut verpackt in Deutschland an. Hier wird es langsam ungemütlich.
      Bleibt gesund, pflegt nicht nur eure Räder, denn ich bin so neugierig, wie es mit euch weitergeht.💖👌👍🎩🥇🏆🥢🍺🍻

      Liebe Grüße aus der Weltschönsten Stadt Hamburg
      Herzlichst Karin’a 🚴💖

      • Hallo und Grüße in die schöne Stadt HH! Vielen Dank fürs Mitreisen, die vielen netten Kommentare und den größten Hut!
        Wir werden berichten, wo es nächstes Jahr entlang gehen soll, wir haben viele Ideen. Nun genießen wir aber zunächst die herbstliche Umgebung rund um die Elbe. Grüße noch aus Seoul, Sabine und Uwe

    • Hallo Uwe! Vielen Dank ein paar Stunden sind es ja immer bis man dann wieder zuhause ankommt. Da unsere Reise-DNA anscheinend anders, als bei anderen Menschen gestrickt ist, haben wir schon ein paar Pläne für die nächste Tour. Aber die nächsten Wochen genießen wir erst einmal den Herbst in Deutschland. Sonnige Grüße, Sabine und Uwe

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