
In Aquapedente bekommen wir bereits eine Vorstellung, was Ostern in Italien bedeutet. Am Abend des Karfreitags gibt es eine Prozession (Kreuzgang) durch den Ort. Der Leidensweg Christi wird dargestellt inklusive Kreuzigung und hunderten von Zuschauern.
In Wikipedia lesen wir, daß der nächste Ort durch den wir fahren, Bolsena reichlich Geschichte aufweisen kann und uns einen Feiertag beschert. Ein böhmischer Priester, der an der Transsubstantiation zweifelte, machte im Jahr 1263 auf einer Pilgerreise nach Rom Station in Bolsena. In der heiligen Messe brach er dort eine Hostie, aus der gemäß der Legende Blut tropfte. Daraufhin wurde durch den damaligen Past das Fronleichnamsfest eingeführt. Tja, was man alles wissen könnte, aber nicht hinterfragt!

So nun aber wieder zu Radelgeschichten, deshalb sind wir ja hier! Es geht ständig auf und ab und Steigungen von bis zu 15% sind keine Seltenheit. Im Moment radeln wir durch unzählige Haselnuss-Plantagen, schön anzusehen, toll und idyllisch! Nur nicht, wenn man allergisch gegen Haselnuss ist. Ich warte darauf, dass ich Syptome bekomme aber nichts geschieht, die Blütezeit ist bereits vorbei und ich kann die Idylle genießen. Nutella satt demnächst!
Unser Navigationsgerät zeigt uns an, nur noch wenige Höhenmeter bis wir in Rom sind. Die, die jedoch noch auf uns zukommen, lassen uns zwei Mal die Räder schieben. Es ist nicht möglich, manche Steigung zu fahren und so schieben wir sogar zu zweit ein Rad. Des Weiteren machen uns die letzten Tage in den Beinen zu schaffen, die fühlen sich an wie ein Auszug aus Trainer Giovanni Trapattoni Pressekonferenz vom 10. März 1998 „schwach wie eine Flasche leer, ich habe fertig!“


Rom zu Ostern! Vielleicht nicht die allerbeste Zeit um dort anzukommen. Wir sind etwas enttäuscht, denn es gab kein einziges Schild, das uns anzeigen würde, nun sind wir in Rom. Beim überqueren der Ponte Milvio, die über den Tiber führt, ist es allerdings sicher, wir sind in Rom. Die aus dem Jahr 109 v. Chr. stammende Brücke war für Jahrhunderte der Haupteingang in die römische Metropole für Reisende aus dem Norden. Es ist immer wieder überwältigend, wie viel Geschichte in diesem Land steckt – die Brücke ist über 2000 Jahre alt! Wir bleiben nur für eine Nacht, denn wir haben Rom bereits ausgiebig bei einer früheren Reise kennengelernt. Ostermontag radeln wir zum Petersplatz und haben noch ziemlich viel Platz bevor die Touristenströme einsetzen. Später erfahren wir von einem Römer, Papst Franziskus ist heute morgen verstorben.
🇮🇹 ROM





Zudem haben wir unsere Route angepasst. Sie wird nicht wie geplant, weiter durch die unzähligen Bergdörfer führen, sondern entlang der Küste in Richtung Neapel. Unsere Beine benötigen ein paar Tage flacheres Terrain. Eigentlich gibt es in Rom tolle Radwege auch wenn man am Tiber entlang fahren möchte. Wir sehen den Radweg auch von der Straße aus, kommen aber nicht hin. Der Tiber liegt etwas tiefer und von oben können wir einen grandiosen Radweg an dessen Ufer ausmachen. Leider führen dorthin nur steile Treppen nach unten. Wir fragen die zahlreich vorhandenen Carabinieri und man sagt uns, in etwa fünf Radfahr- Minuten gäbe es einen Weg nach unten. Wir wären ja nicht in Italien, wenn es leicht wäre und so finden wir wieder eine Treppe, sie ist nur nicht so steil, wie alle anderen.


🍺Buy us a Beer! 🍺
Vielen lieben Dank an Michael B.
RaTob
Wie immer ein schöner Bericht mit tollen Fotos!
Gillian Duffy
The picture never really shows how steep it is! But if you are pushing two to a bike it must be steep as I know you guys are tough!!!