cycling the world | Der Radreiseblog

🇹🇷 Vom Süden in den Osten – angekommen am Schwarzen Meer

Merhaba – Çay Çay

Tee ist ein wichtiger Bestandteil der türkischen Kultur und trotz der langen Geschichte des Kaffeeverbrauchs des Landes das am häufigsten konsumierte Heißgetränk. Den Gästen Tee anzubieten, ist Teil der türkischen Gastfreundschaft. Tee wird in Haushalten, Geschäften und vor allem im Teehaus, einem sozialen Treffpunkt der Männer, getrunken und ist Alltagsritual, soziales Bindeglied und kulturelles Symbol.

Tee wurde erst am Anfang des 20. Jahrhunderts das am häufigsten konsumierte Getränk in der Türkei. Er wurde anfangs als Alternative zu Kaffee betrachtet, der nach dem Ersten Weltkrieg teuer und manchmal nicht zu bekommen war. Çay wird an der östlichen Schwarzmeerküste, vorwiegend in der Region Rize, die ein mildes Klima mit hohem Niederschlag und einen fruchtbaren Boden hat, produziert. Die Türkei ist eines der sechs großen Teeproduzenten der Welt und liegt beim Tee-Verbauch/Kopf sogar öfters auf Platz 1. Çay wurde 2022 auf Antrag Afghanistans und der Türkei in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. (Wikipedia)

Happy Wife, Happy Life
würde eine Person aus unserer
Zweier-Reisegruppe dazu sagen!

Die letzte Bergetappe gehen wir ausgeruht an. Bisher haben wir die Berge der Türkei relativ gut fahren können. Sie sind, zumindest auf den Strecken die wir ausgesucht haben, bis auf ein paar steilere Anstiege, gut machbar. Oftmals haben wir jedoch den Eindruck, dass es in die entgegengesetzte Richtung wohl anstrengender geworden wäre. Lucky us! Mal wieder ist die Landschaft komplett anders als noch vor zwei Tagen. Bewaldet, also mal richtige Waldflächen und sehr grün. Wir bemerken, wir kommen der Küste näher und es scheint hier mehr Regen zu geben als im zentralen Anatolien. Erneut sind wir von den Strapazen abgelenkt und fahren einen Anstieg von 1129 Metern bis zu unseren Höchsten Punkt auf 2050 Metern. Dort biegen wir auf eine breite Schotterpiste ab und sind völlig allein in einem Waldgebiet, welches wir bisher noch gar nicht hatten, unterwegs. Bei steilen Serpentinen geht es kilometerlang permanent abwärts, bis wir irgendwann auch wieder Dörfer sehen, die nun mal wirklich abgelegene Bergdörfer sind.

Über 1129 Meter Aufstieg
Über 2466 Meter Abstieg. Juhuuuu

Da es bis nach Trabzon weiterhin bergab geht, rollen wir immer weiter und weiter. Allerdings bleibt die Straße nicht so ruhig und abgelegen, denn wir müssen wieder auf die Schnellstraße und haben den längsten Tunnel unserer Rad-Karriere vor uns. Der Zigana Tüneli ist 14476 Meter lang. Nein, es fehlt kein Komma, er ist fast 15 km lang. Mein Horror! Mit Warnweste und allen uns zur Verfügung stehenden Lichtern, rollen wir in den Tunnel. Zum Glück führt auch dieser abwärts und so wurden wir nach 30 Minuten wieder ausgespuckt. Spitzenwert auf unserem Garmin am Abend waren 70km/h – da bekomme ich im Nachhinein noch ein Zittern in den Beinen! Glücklicherweise sind wir an einem Sonntag durch den Tunnel und dies hat uns bestimmt viel LKW-Verkehr ersparrt. An diesem Tag hatten wir insgesamt 2466 Meter Höhenverlust bei 140 Tageskilometer und haben die Schwarzmeerküste erreicht.

Kurze Abschnitte des Tunnels waren blau beleuchtet. Entweder um die Kilometer zu markieren oder um die Aufmerksamkeit wieder zu schärfen.

Auf dem Weg nach Trabzon lernen wir Mustafa kennen. Er fragt, ob wir Hilfe benötigen und wir tauschen schnell die Telefonnummern aus. Er lebt in Trabzon und wenn wir Zeit hätten, würde er uns gerne die Stadt zeigen. Da bleiben wir doch gleich eine zweite Nacht. Und so verbringen wir einen Nachmittag mit Mustafa und seinem Sohn Yavuz, der ein sehr gutes Englisch spricht und uns beim Übersetzen hilft. Die Beiden sind tolle und sehr herzliche Gastgeber und zeigen und erzählen uns viel. Es macht uns viel Spaß, die Zeit mit ihnen verbringen zu dürfen. Zum Abend sind wir dann noch auf einen kleinen Imbiss in seine Wohnung eingeladen.

Mustafa und Yavuz – Bizi bu kadar sıcak bir şekilde karşılamanızdan mutluluk duyuyoruz teşekkür ederiz.
Hagia Sophia

Einen Stop machen wir auch an einer sehr alten Moschee.
Die Hagia Sophia ist eine große, ehemalige byzantinische Klosterkirche in Trabzon (früher Trapezunt). Die Kreuzkuppelkirche wurde im 13. Jahrhundert errichtet, als Trapezunt die Hauptstadt des gleichnamigen Kaiserreichs war, während der osmanischen Herrschaft im 16. Jahrhundert in eine Moschee umgewandelt und mit Unterbrechungen bis in die 1950er Jahre in dieser Funktion verwendet. Nach der Restaurierung der erhaltenen Fresken, die unter einem weiß gestrichenen Wandputz freigelegt wurden, war das bedeutendste Baudenkmal der Stadt seit 1964 als Museum (Aya Sofya Müzesi) zugänglich. Nach einer umstrittenen Gerichtsentscheidung von 2012 wurde die Hagia Sophia wieder in eine Moschee umgewandelt. Im Juli 2013 fand das erste Freitagsgebet statt. (Wikipedia)

Nun sind es nur noch 185 km bis Georgien und wir verlassen die Türkei wirklich mit einem lachenden und weinenden Auge.

🍺Buy us a Beer! 🍺

Ein großes Dankeschön an: Fabian, Christa, Heiko, Sabine und Carmen. Ihr seid großartig!

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🇹🇷 Im Rhythmus der Berge

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🇹🇷 Mit hektischem Verkehr und einem Crash verabschieden wir uns von der Türkei!

  1. Elke und Thomas H.

    Schön zu lesen, wie weit ihr seit eurer Pause in Griechenland schon wieder gekommen seid. Eure Fotos und Berichte sind immer wieder inspirierend!

    • Wir sind tatsächlich schon wieder über 2000 km nach dem Start in Griechenland gefahren, unglaublich oder? Liebe Grüße aus Rize, der Stadt des Tees, Sabine und Uwe

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