
Huch, das heißt willkommen in Georgien
Bereits hinter der Grenze bekommen wir die ersten Eindrücke auf der Straße und der Verkehr ist, sagen wir mal „gewöhnungsbedürftig!“ Da hatten wir es in der Türkei einfacher, aber neues Land, neue Begebenheiten auf die wir uns sofort einstellen sollten. Hier müssen wir forsch vorangehen, hier gilt eher die Devise“ wer bremst ist feige!“
Mit dieser Einstellung kommen wir schon mal gut nach Batumi und sind fasziniert von einer doch recht konträren Umgebung. Man kann ziemlich feudal und sehr arm leben können/müssen. Abends gehen wir eine Runde durch das Altstadt-Viertel und wir Staunen über die Bauten, Parks und Skulpturen. Uns scheint es eine sehr lebenswerte Stadt zu sein, zumindest wenn man zu denen gehört, die sich eine Stadt auch leisten können.





Ali & Nino Skulptur

Die Geschichte, die erstmals 1937 in dem österreichischen Roman „ Ali und Nino“ erzählt wurde, ist eine bekannte Geschichte von Liebenden, die durch tragische Umstände getrennt werden. Im Fall von Ali und Nino waren es verfeindete Familien. Ali, ein aserbaidschanischer Muslim, verliebt sich in die georgische Prinzessin Nino. Doch als die beiden endlich zusammenkommen können, holt ihn der Krieg ein und Ali wird getötet. Es war diese berühmte Liebe, die die georgische Künstlerin Tamara Kvesitadze 2010 zu ihrer monumentalen beweglichen Skulptur inspirierte. Das riesige Metallkunstwerk, auch bekannt als „Statue der Liebe“, besteht aus zwei halbtransparenten Figuren aus übereinander gestapelten Segmenten. Mehrmals jeden Tag gleiten die beiden Figuren aufeinander zu und verschmelzen schließlich, während ihre Segmente sich gegenseitig passieren, ohne sich jemals wirklich zu verbinden. Traurige Sache. (atlasobscura.com)

Wir treffen Debs und Tom aus UK. Seit Wochen kreisen wir in der Türkei in der selben Umgebung mal näher mal weiter entfernt, aneinander vorbei. An einem Tag waren es kurzzeitig sogar weniger als einen Kilometer Entfernung, was wir dann am Abend herausgefunden hatten. In Batumi treffen sich unsere Wege nun endlich und wir verbringen einen sehr vergnüglichen Nachmittag zusammen. Leider bleiben sie noch ein paar Tage in Batumi bevor sie Georgien erkunden. Für uns geht’s am 5. Juli bereits weiter in Richtung Tiflis. Es wäre sehr nett gewesen, mal ein paar Tage zusammen zu radeln. Irgendwo irgendwann! Sie sind seit drei Jahren unterwegs und kennen viele Orte, an denen auch wir waren. Selbst 2022 haben wir uns schon mal nur um drei Wochen in den USA/Kanada verpasst. In einem Radlerleben sind drei Wochen nichts!

Seit gestern haben wir nun endlich beschlossen, wie es für uns weiter gehen wird. Drei Optionen standen zur Verfügung. Den ursprünglichen Plan in Richtung alte Seidenstraße verfolgen, mit dem Schiff zurück nach Bulgarien und von dort nach Hause oder komplett zurück radeln. Wir halten an unserem ursprünglichen Plan fest und hoffen, dass wir immer noch rechtzeitig vor Winterbeginn entlang der alten Seidenstraße über das Pamir Gebirge kommen. Das bedeutet für uns, wir werden uns in Tiflis einen Flug nach Taschkent in Usbekistan buchen. Von dort geht es in Richtung Samarkand und weiter über Dushanbe in Tadschikistan über das Pamir Gebirge nach Kirgisistan. Einen Flug müssen wir deshalb nehmen, weil es aufgrund von Grenzbestimmungen in Armenien und Aserbaidschan über diese Länder kein Weiterkommen möglich ist.


Eines kann zumindest ich schon feststellen, ich vermisse bereits jetzt die türkische Gastfreundschaft! Die Georgier sind bisher sehr „unterkühlt“, mal sehen, wie sich dies im ländlichen Bereich entwickelt. Ein Lächeln kann schon mal drei bis fünf Augenblicke dauern und manchmal wartet man leider vergebens. Sehr positiv ist jedoch, dass wir hier im Bierhimmel sind. Endlich wieder ohne großen Aufwand in jedem Geschäft erhältlich und wer möchte sogar in 2½ Liter Flaschen.

Berühmter ist allerdings der georgische Wein. Der Weinbau in Georgien hat eine lange Tradition, die über 8000 Jahre zurückreicht. Georgien ist damit eines der Ursprungsländer des Weinbaus und der kultivierten Weinrebe. (Wikipedia) Wir sind schon sehr gespannt.

🍺Buy us a Beer! 🍺
Viele lieben Dank an Ralf, der noch schnell bevor er selbst auf Tour geht, an uns gedacht hat. Und an Stefanie, die uns an einen ziemlich anstrengenden Tag unterstützt hat. Dankeschön!
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