
Für die Tour nach Tiflis hatten wir nochmals 60 Kilometer zu fahren und natürlich wurde es, je näher wir zur Stadt kamen, hektischer. Kurzzeitig sind wir auf der Autobahn gefahren, es war einfach der kürzere Weg und eine Alternative nicht in Sichtweite. Uwe hatte vorher gelesen, es gibt keine Anweisung für oder gegen Fahrräder auf der Autobahn. Wieder mal hieß es „Augen ganz fest zu und durch!“ Nachdem uns eine Trainingsgruppe des georgischen Radsport-Nationalteams überholte, die auch die Autobahn benutzt hatten, fühlte es sich schon etwas mehr nach Normalität an.
Nachdem die Autobahn in eine Schnellstraße überging, wurde zwar der Verkehr nicht weniger, aber wir hatten eine breitere Spur zur Verfügung. Wie aus Deutschland bekannt, ist die rechte Fahrspur, die Looserspur und somit tummeln sich auch die Georgier lieber auf der Linken-, bzw. Mittelspur. Wir als Radfahrer sind hier diejenigen Verkehrsteilnehmer, denen man überhaupt keinen Zentimeter Fahrspur zuspricht. Somit werden wir geschnitten,angehupt und oft missachtet. Ist das nervig hier!
Aber irgendwann kommen wir auch in unserer Unterkunft an. Mit einer hohen Trefferquote buchen wir uns Unterkünfte, die auf einem Berg liegen und so hieß es auch heute nochmals steil nach oben zu radeln. Na gut, wenn man oben ist, kann die Aussicht ja ganz gut sein. Manchmal!
Wir haben uns einen Flug nach Taschkent in Usbekistan gebucht und uns um eine Woche „verbucht“. Anstatt einen Flug für den 13. Juli, haben wir den 20. Juli gebucht. Wir versuchen mit der Fluggesellschaft in Kontakt zu treten, denn Online funktioniert eine Umbuchung nicht. Irgendwann bekommen wir auch die Telefonnummer einer Reiseagentur, welche die Flüge umbuchen könnte. Über WhatsApp kommen wir in Kontakt und nach mehrmaliger Nachfrage, sagt man uns das es möglich sei, allerdings gegen Gebühr und die müssen wir überweisen. Auch bei vielfachen anderen Vorschlägen von uns, Visa-Card, Paypal usw. blieb sie dabei, es muss eine Überweisung sein. Die Frage, ob es auch ein Büro gibt, bleibt erst einmal unbeantwortet. Anstatt uns nach der Ankunft in Tiflis auszuruhen, laufen wir stundenlang durch die Stadt um das Geld zu überweisen. Das versucht mal in Georgien ohne georgisches Bankkonto. Egal was wir versuchen, in Banken, bei Western Union usw. wir haben das Gefühl, wir sind den Menschen lästig und sie sind froh, wenn sie uns los sind. Jeder sagt uns „nicht möglich ohne Bankkonto!“ Bis wir endlich auf eine tolle Bankangestellte treffen, die sich wirklich Mühe mit uns gegeben hat und eine Lösung fand. Sie fragte nämlich einen Kunden, ob wir über sein Konto eine Bareinzahlung machen könnten um es an das Reisebüro zu überweisen. Der Herr willigte sofort ein, perfekt. Kurz darauf sagte uns das Reisebüro, sie hätten ja auch ein Büro in Tiflis und dort könnten wir bar bezahlen! Mordgedanken gerechtfertigt?
Dann geht es weiter, auf der Suche nach Kartons, denn wir müssen die Räder verpacken. Wir nutzen diesmal einen Service eines Laden, der die Räder verpackt und uns zum Flughafen transportiert. Dies schien im Moment ein wenig Druck von uns zu nehmen. In der Hoffnung, dass es alles klappt, lassen wir die Räder vor Ort im Laden, was uns ziemlich schwer fällt, da der Laden zwar sehr geordnet aber trotzdem etwas chaotisch wirkt. Aber von zwei deutschen Radlern haben wir erfahren, schlussendlich hat es bei ihnen gut funktioniert. Daumen sind gedrückt.

Tbilisi



Abanotubani – Das Bäderviertel

Einst im Besitz der Adelsfamilie Orbeliani wurde 1893 erbaut


Abanotubani ist das Bäderviertel in der Altstadt der georgischen Hauptstadt Tiflis. Im 13. Jahrhundert gab es im Bäderviertel rund 65 Schwefelbäder. Die unter der Stadt liegenden heißen Schwefelquellen werden dort seit über 700 Jahren genutzt. Heute sind noch sieben oder acht Bäder in Benutzung. Die ältesten davon datieren aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie wurden im persischen Stil aus Backstein erbaut und haben halbkugelige Kuppeln. Die Baderäume liegen unterhalb des Erdbodens, erhalten Tageslicht aus den Kuppeln. (Wikipedia)

Endlich ist Zeit, Tbilisi zu erkunden. Zu Fuß, wie entspannt, denn Fußgänger werden mehr beachtet als Radfahrer. Die Stadt ist großartig und man kann stundenlang durch alte Gassen, entlang prächtiger Neubauten, an alten und neuen Sehenswürdigkeiten, dem Fluss Mtkvari und zum Bäderviertel laufen. Man hat immer etwas zu bestaunen, zu erkunden, zu erforschen. Die Stadt ist eine einzig, faszinierende Überraschungskiste. Grandios!

ist ein neueres Wahrzeichen von Tiflis. Gebaut wurde der Turm vom georgischen Künstler Rezo Gabriadze in 2010. Zu jeder vollen Stunde kommt hier ein Engel aus einem hölzernen Tor im Turm und läutet die Glocken. Jeweils um 12:00 und um 19:00 Uhr öffnet sich eine zweite Türe und es beginnt ein kleines Puppentheater, welches den Kreislauf des Lebens darstellen soll.


Morgen geht’s nach Usbekistan 🇺🇿
Karin,a
Gastfreundschaft in Georgien
Zugehörigkeit. In Georgien fällt sie leicht. Der Gast im Haus: eine Ehre. Da wird nichts gehütet, versteckt. Keiner sagt: wir haben nichts, und was wir haben, behalten wir für uns. Der Tisch muss voll sein, die Gläser überlaufen. Bringt Licht und Wärme und Musik für den Gast.
Hallöchen ihr Vagabunden, habe einiges über Georgiens Mentalität usw gelesen.
Georgien soll sehr Gastfreundlich sein. Die Autofahrer haben wohl ihre eigene Mentalität. Die sieht ihr nie wieder….
Hoffentlich geht es Usbekistan ( Zentralasien ) besser.
Wünsche euch einen angenehmen ruhigen Flug und kommt gut an..
Herzlichst Karin 🍺 🍻 🚴 🚴♂️ 🍷
Tolle Fotos von euch🥇🏆
Glorypedalling
Dankeschön! Wir hoffen, dass alles gut klappt und die Räder gut ankommen.