cycling the world | Der Radreiseblog

🇺🇿 „Meine Familie hat noch nie Touristen gesehen!“

Diesen Satz haben wir erst zwei Mal in unserem Leben gehört und beim zweiten Mal sind wir in einer kleinen Stadt in Uzbekistan und ich kaufe uns Getränke in einem kleinen Laden. Als ich eintrete scheint es als ob sie nicht sonderlich interessiert an mir sind. Aber nach und nach, werden alle munter. Ich bezahle meine Getränke und einen Teil des Wechselgeldes gibt es als Bonbon zurück. Als ich schon wieder draußen bin, werden alle wach und bitten mich zum Fotoshooting nochmals in den Laden.

Die jüngsten Tochter telefoniert sofort und ich kann verstehen, dass sie Touristen, Bicikleti und Germania ins Telefon spricht und sie wiederholt alles, was Mutti ihr vorgibt. Draußen hält ein Taxi und Papa steigt aus, zeitgleich kommen die beiden älteren Söhne am  Laden an. In russisch, englisch und Zeichensprache verstehen wir uns alle prächtig. Wir bekommen zwei Liter Saft, zwei Brote und zwei Eis geschenkt. Und man sagt uns „unsere Familie hat noch nie Touristen gesehen!“ Sie sind so zauberhaft liebenswürdig.

Auf dem Weg dorthin hatten wir bereits zwei schöne Begegnungen. Vor uns hielt ein Kleintransporter der Firma Chempion und der Mitarbeiter hielt uns zwei Sandwich entgegen. Ganz im Zeichen eines Top-Verkäufers, hat er uns beim Öffnen gefilmt und wir sollten den guten Geschmack lobend erwähnen und ein wenig über uns erzählen.

In Usbekistan ist Brot, besonders Fladenbrote wie Lepyoshka (oder Non), ein Grundnahrungsmittel und ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Es wird oft im Tandyr-Ofen gebacken und hat eine runde, gemusterte Form mit einer knusprigen Kruste. Es gibt verschiedene Arten von usbekischem Brot, jede mit ihren eigenen einzigartigen Merkmalen und Traditionen. Brot wird in Usbekistan als heilig angesehen und ist eng mit Traditionen und Überzeugungen verbunden. Es wird oft als Gastgeschenk überreicht und nicht mit einem Messer geschnitten, sondern von Hand gebrochen. (ChatGpt)

Natürlich kann man die zahlreichen Bäckereien auch nicht verfehlen. Bereits am Straßenrand werden die Brote angeboten und gleich daneben steht der Backofen. Wir fragen, ob wir ein Foto machen dürfen und kommen, zum ersten Mal nicht mit russisch weiter, sondern stellen google translate auf usbekisch um. Es ist unheimlich interessant die riesigen, begehbaren Öfen zu sehen und wie der Brotteig dort angeklebt wird. Befeuert wird hier zumindest mit Gas. Die Bäckerin lädt mich ein zu bleiben und wir könnten zusammen Brotteig herstellen und backen. Leider muss ich es ablehnen und sie wünscht mir folgendes:

Zum Abschied bekommen wir wieder Brot geschenkt und sie möchte nicht, dass ich ihr Bild ins Internet setze und das versprach ich ihr natürlich gerne. Die Bäckerei darf ich zeigen. Uzbekistan du bist toll!

Tandyr-Ofen
Fertig zum backen
Brot – Schon fast ein Kunstwerk

Obwohl wir aufgrund der Temperaturen ein wenig Respekt vor unserem ersten Radtag in Uzbekistan hatten verlief er relativ gut. Mit Fahrtwind und vielen schattigen Plätzen, als auch genügend Möglichkeiten kalte Getränke zu erhalten, schafften wir 76 km. An Zelten denken wir nicht in dieser Hitze und so versuchen wir in Ortschaften zu kommen, die Möglichkeiten zur Übernachtung anbieten.

46.2 °C ist schon verrückt und die kommenden Tage versprechen steigende Temperaturen.

🍺Buy us a Beer! 🍺

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🇺🇿 Uzbekistan – im Herzen Zentralasiens!

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🇺🇿 Traditionell Gastfreundlich

  1. Mandy

    Oh Schande – 46 Grad. Ich würde kaputt gehen 🥵.

    Ja, die Menschen dort sind zauberhaft.

    Wir wunderten uns an den ersten Tagen im Land, was und wofür wohl die Holzgriffe mit Stacheln vorn dran sind, die überall auf den Märkten angeboten wurden. Bis wir in einer Bäckerei gecheckt haben, dass sie damit ihre Brote verzieren und die Muster darauf machen 🤭.

    • Es wird jeden Tag heißer, sind wohl nicht die besten Monate um hier zu radeln 🤭. Nun fehlen uns dann doch die fünf Wochen Zwangspause in Griechenland. Augen zu und durch, die liebenswerten Menschen machen die Anstrengung wieder ertragbar. 🤗

  2. Seit ihr nicht eben erst in Georgien eingereist???

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