Wir haben gelesen, dass historisch gesehen die Gastfreundschaft eine der wichtigsten Traditionen des usbekischen Volkes ist. Ist so eine Aussage über ein Volk nicht toll? Wir fühlen uns auch sehr wohl in dieser Umgebung auch wenn die Tage hart, voller Verkehrslärm und von Hitze geprägt sind.

Er begrüßt uns mit „Guten Tag“ aber damit hatte es sich leider schon mit der Verständigung erledigt.

Am Rande bekommen wir eine Uzbekischen Hochzeit mit, denn sie findet im Hotel statt in dem wir übernachten. Wir sitzen gemütlich vorm Hotel und sehen, wie nach und nach die Gäste eintreffen und in Relation dazu, die Lautstärke zunimmt. Allerdings scheint es mehr Redner als Musik zu geben. Nein, ich korrigiere mich, es gibt, sehr, sehr laute Musik und wir wissen nicht, wie sie es in der Halle dabei aushalten können. Wir haben nachgelesen, dass es mehrere Stufen einer Hochzeit gibt und wir können nicht herausfinden, welcher Stufe wir beiwohnen. Egal, wir sind beschäftigt die Situation aufzunehmen und bekommen auch eine Portion des Hochzeitsessen serviert. Es gibt Plov (Osch) ein Reisgericht mit Lammfleisch, Karotten, Zwiebeln und oft mit Rosinen oder Kichererbsen. In großen Mengen zubereitet – beliebt bei Festen den es ist ein Nationalgericht. Als Beilage gibt es Achichuk, ein frischer Tomaten-Zwiebel-Salat mit Kräutern, der oft zu Plov gereicht wird.
Als wir in unser Zimmer gehen, ist die Gesellschaft mit Musik und Tanz in Hochstimmung. Allerdings ist alles nach ca 4 Stunden vorbei und plötzlich ruhig, na dann, vielen Dank für die Eindrücke und gute Nacht.

Übrigens fanden wir es sehr gemütlich vor dem Hotel bzw. Restaurant. Wir saßen auf einem Taptschan. Dies ist eine traditionelle, erhöhte Plattform aus Holz oder Metall, auf der man sitzt, isst, trinkt und sich ausruht. Sie ist meist mit Teppichen, Matten oder Kissen ausgelegt und bietet Platz für mehrere Personen. Man sitzt im Schneidersitz oder mit ausgestreckten Beinen. In der Mitte steht vielfach auch ein kleiner niedriger Tisch.

Landschaftlich, immerhin noch alles grün um uns, passiert momentan nicht so viel, es ist flach aber die ersten Berge erkennen wir bereits am Horizont. Wir sind auf einer Art Schnellstraße unterwegs, viele Alternativen bieten sich uns nicht und zudem würden wir ungern auf staubigen Sandpisten landen wollen. Bei der Trockenheit sicherlich kein Vergnügen dort zu fahren oder gar schieben zu müssen.

Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle, denn etwa 45% der Landfläche wird landwirtschaftlich genutzt und ist vielfach mit Baumwolle angepflanzt. Sie ist für Uzbekistan sehr wichtig, denn das Land ist mit einer der größten Baumwollproduzenten der Welt. Melonen aller Art kann man im Moment im Überfluss an jeder Straßenecke kaufen und sie schmecken köstlich. Natürlich auch Aprikosen, Pfirsiche, Granatäpfel, Trauben, sowie Gemüse aller Art. Knoblauch und Kräuter (wie Dill, Koriander, Basilikum). Basilikum wächst als Beetbepflanzung bei der Einfahrt in die Stadt Jizzax und es roch kilometerlang herrlich.

Wir haben nicht herausgefunden, was sie anbot. Mitten im Nirgendwo
Mehr geht nicht!
Hier auch nicht!

Drei Tage sind wir nun hier und hatten schon drei Platten. Schlechter Schnitt aber immer hilfsbereite Usbeken die sogar das Aufpumpen für uns übernehmen wollen. Während der nette Herr pumpte, stellt man uns kühles Wasser zur Verfügung, was uns schon fast etwas peinlich war.

Kurz vor Samarkand kommen die Berge schon etwas näher. Immer noch nur leicht hügelig aber wir können bereits erahnen, was für Anstrengung auf uns zukommen wird.

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