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Mit dem Fahrrad auf der Carretera Austral (RN7) -unser Fazit!

Eine wunderbare Strecke und sicherlich auch zurecht eine der schönsten Straßen der Welt.

Sie ist 1247 km lang und führte uns über etwas mehr als 15.000 Höhenmetern von Puerto Montt nach Villa O’Higgins.

Die Strecke besteht zu ca. 80% aus Schotterstraßen, die zumeist relativ gut zu befahren sind. Immer wieder kommen ein paar längere Abschnitte Grobschotter oder Wellblech, oder die Strecke ist durch Strassenbauarbeiten unwegsamer als sonst. Es gab ein paar steile Anstiege mit bis zu 20% Steigung und kurze Schiebepassagen. Grundsätzlich war die Piste jedoch besser als wir es angenommen hatten. Plan der chilenischen Regierung ist, die komplette RN7 zu asphaltieren. Dies macht das Reisen angenehmer, würde aber der Strecke einiges an Charme und Abenteuer nehmen.

Man muss sich gut organisieren, denn es gibt einige längere Abschnitte ohne Versorgung. In den Ortschaften gab es immer Unterkünfte und kleine Einkaufsläden um den nötigen Vorrat zu decken. Bei Bedarf konnten wir aus den Flüssen oder Wasserfällen unser benötigtes Wasser filtern.

Für uns waren die reichlich vorhandenen Cabañas, eine gute Alternative zum Zelt um zu übernachten. Es gibt sie in allen Preisklassen. Gemütlich mit Ofen und Küche, immer klasse!

Wild zu Campen war für uns immer gut möglich, dennoch benötigt man ein wenig Geduld um einen Platz zu finden (iOverlander, s.u.) denn entlang der Strecke ist viel eingezäunt oder unzugänglich, was die Möglichkeiten sehr eingeschränkt.

Probleme kann durchaus mal die Versorgung mit Bargeld bereiten. Nicht in jedem Ort befindet sich ein Geldautomat!!! Deshalb hatten wir immer „Notfall-Pesos“ in der Tasche.

Die Chilenen sind so liebenswerte, nette und hilfsbereite Menschen. Man könnte jederzeit auf der Straße um Hilfe oder Mitfahrgelegenheit bitten!

Das Wetter kann sehr motivierend sein, aber leider auch sehr stürmisch, regnerisch und kalt. Zuckerbrot und Peitsche, so hatten wir die wechselnden Wetter-Bedingungen empfunden.

Gutes Kartenmaterial und einen Reiseführer (Spanisch) bekommt man von der staatlichen Mineralölgesellschaft COPEC. Die Straßenkarte kostet 3000 clp.

Zu empfehlen ist die App „iOverlander“ sie gibt nützliche Informationen zu Unterkünften, Einkaufsmöglichkeiten, offiziellen Campingplätzen oder Wild-Camping-Areas, Infos zu Fähranleger usw. Uns war sie sehr hilfreich!

Der Weg von Villa O’Higgins nach El Chaltén ist sehr herausfordernd. 22 km unwegsames Gelände von der chilenischen zur argentinischen Grenzen. Die ersten 6 km gehen steil, mit einigen Schiebepassagen, auf Grobschotter bergauf. Danach folgt ein ca. 12 km langes leicht welliges Terrain welches man gut fahren kann. Die letzen ca. 4 km gehen auf einem Pfad, der alles beinhaltet, Schlamm, Matsch, Nässe, Bäche, Geröll, Baumwurzeln, enge Schluchten und kleine steile Rampen. Es ist eher ein Wanderpfad als ein Weg für Räder. Nachdem man das geschafft hat, könnte man bei Bedarf an der Grenzstation Zelten, die Grenzbeamten sind auf diese „Gäste“ eingestellt, oder am Abend die Fähre nehmen. Uns hat es viel Kraft gekostet und man kann gerne ca 4-6 Stunden für die Strecke von 22 km rechnen. Die meisten planen dafür zwei Tage ein, da man auch zwei Grenzstationen passieren muss. Hört sich nicht plausiebel an, wenn man vor Ort ist, weiß man worüber wir schreiben:-) Aber so ist eben der Weg in den Süden!!!!

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  1. Heike

    Alles richtig gemacht!!!!!! Erlebnisse, die Euch niemand mehr nehmen kann . Ihr könnt zu recht sehr stolz auf Eure Leistung sein. Viele liebe Grüße aus der winterlichen Heimat. LG Heike&Mario

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