cycling the world | Der Radreiseblog

Neuseeland 🇳🇿Angekommen in Auckland – Miranda – Te Aroha – Arapuni – Mangakino

Nach 4.5 Stunden Flug landen wir in Auckland. Nun beginnt das Bangen, ob auch wirklich alles genug gereinigt für die Einreise ist. Die Kiwis sollen sehr strickt mit Rädern und Campingausrüstung sein. Unsere Räder werden nicht beachtet, das ist schon mal sehr gut. Wir hatten Neuseeländer mit MTB vor uns, die mussten die Räder aus den Kartons nehmen und wurden inspiziert. Danach steht man mit dem Chaos und soll möglichst schnell den Platz verlassen, andere wollen nachrücken. Ein wenig hektisch geht es zu, wir werden mit den Taschen und Rädern von A nach B gebracht. Zuerst wird uns die Tasche mit dem Zelt abgenommen und der Rest geht durch einen Scanner. Danach sollen wir uns bei einem Schalter melden, dort bekommen wir unser Zelt wieder. Besagten Schalter „Biosecurity Area“ finden wir schnell, dort warten schon einige Reisende auf ihre Sachen. Die Dinge, die dort abgeholt werden, werden einem einfach in die Hand gedrückt. Dies bedeutet, die Zelte sind komplett auseinander geknüpft und man bekommt die Einzelteile ausgehändigt. Wir hoffen, bei uns wird es besser sein. Nervös werden wir, da wir nach einiger Wartezeit, die einzig Wartenden sind. Und….das Zelt kommt natürlich auch in Einzelteilen, es besteht aus drei Teilen und sie haben alles auseinander geknüpft. Respekt, das ist viel Arbeit. Hmmmm. Wir sind froh, dass wir die Räder unbesehen auschecken konnten.

Bis wir die Rädern fahrbereit haben, ist es bereits dunkel als wir losfahren können. Zum Hotel sind es nur 7 km, das geht. Abendessen gibt es in einem schlechten Chicken-Burger-Take-Away. Manchmal muss man Kröten schlucken.

Am Donnerstag müssen wir all die Lebensmittel welche wir in Australien zurück lassen mussten, wieder einkaufen und schaffen dennoch ca. 80km. Wir übernachten in Miranda auf einem wunderschönen, aber unverschämt teuren Campingplatz. Wir haben keine andere Wahl, denn Miranda ist außer ein Punkt auf der Landkarte, im Nichts! Am Freitag können wir den ganzen Tag flach fahren auf einer vor 25 Jahren stillgelegten Bahnstrecke. Die Berge auf unserer linken Seite sehen bizarr aus, als ob man ein Stück Papier zusammen knüllt und wieder entfaltet. Diese bizarren Formationen sind aber auch das einzig spannende des Tages. Oder vielleicht noch, dass uns eine Kuhherde kurz den Weg versperrte. Manchmal sind es die kleinen Begebenheiten, die dann spannend werden!!!

Neuseeland ist definitiv grüner als Australien, hat eine höhere Luftfeuchtigkeit und die ersten beiden Radtage haben wir fast genauso viele Radreisende getroffen wie in den gesamten letzten drei Monaten. Überhaupt hören wir viele deutsche Stimmen um uns.

In Te Aroha ist unser nächster Campingplatz und wir sind relativ spät erst dort, damit ist mit Zeltaufbau und Abendessen der Tag auch schon wieder vorbei. Nachdem wir Samstag losgefahren sind, haben wir ca. 30 km später in der Nähe von Matamata das „Hobbitland“ betreten. Die Herr der Ringe Fans werden sicherlich die Behausungen der Hobbits kennen und wissen wo wir uns befinden. Aus urheberrechtlichen Gründen mussten die aufwendig konstruierten Filmkulissen überall wieder abgebaut werden, allerdings die Besitzer des Landes auf dem Hobbiton entstand, durften ihre Hobbitwohnungen behalten. Wir lassen die Mittelerde-Bewohner in Ruhe, zu viel Trubel und Kommerz drumherum. Später am Abend trafen wir einen polnischen Radfahrer, der uns unsere Entscheidung bestätige, Eintritt 84$/Person hätten wir niemals bezahlt.

Sind wir die ersten beiden Tage kilometerlanges, flaches Marschland mit unendliche vielen Rinderweiden gefahren, ist das Terrain heute welliger und aufregender und somit war der Radtag auch abwechslungsreicher. Die Landschaft ist sanft hügelig und wir werden durch die schön gelegenen Rinderfarmen und Häuser abgelenkt. Wir zelten auf einem öffentlichen Campingplatz ohne große Annehmlichkeiten aber direkt am Fluss. Giftige Schlangen, Spinnen oder Krokodile erwarten uns nun nicht mehr, das beruhigt sehr.

Bisher waren die Kiwis ziemlich zurückhaltend und desinteressiert an uns. Auf unserem heutigen Zeltplatz sprach uns ein Pärchen, kurz nachdem sie ankamen, an und fragte ob wir genügend Wasser dabei hätten. Da hier auf dem Platz, bis auf Toiletten, keine Versorgung vorhanden ist, freuen wir uns über das Angebot denn es ermöglicht uns, morgen früh mit Kaffee zu starten. Zudem gibt es Routenempfehlungen von Einheimischen und diese sind die Besten.

Wasser haben wir bekommen, leider auch von oben und deshalb gibt es zum Frühstück keinen Kaffee aber ein tropfnasses Zelt in der Tasche, gefühlt wiegt das schon gleich zwei Kilo mehr. Da die heutige Tour etwas 700 Höhenmeter bietet, ein Stück mehr Arbeit. Auf unserem Weg liegt eine Hängebrücke die ziemlich hoch und schaukelig ist. Beim fotografieren auf der Brücke fällt mir auch noch das Rad um, zum Glück habe ich nichts verloren!

Da wir die letzten drei Tage auf Campingplätzen verbracht haben und wir ab morgen weitere zwei bis drei Tage auf dem Timber Trail fahren, gönnen wir uns heute, Sonntag der 20. Januar, ein bequemes Bett und ein Bierchen in Mangakino. Prost 🍻

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  1. brittakoe

    Ui 84 $, da muss ich noch sparen.

  2. Kirsten Rhein

    Und ich dachte immer die Aussies sind streng bei der Einreise! Auf das ihr dort auch eine schöne Zeit habt! Gute Fahrt!

    • Die Kiwies sind total penibel, worauf wir aber vorbereitet waren. Alle Lebensmittel (Alle!) hatten wir entsorgt, das Zelt geputzt und die Räder gewaschen… in einem Park in Adelaide!

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