cycling the world | Der Radreiseblog

Ahoi!

Kein Aperol-Spritz….es war Bier, welches wir zur Begrüßung in Loitz gerne getrunken haben. Unsere Freunde lagen bereits mit ihrem Boot „Lotte“ an der Kaimauer und haben mit einem kühlen Getränk auf uns gewartet. Was für eine schöne Begrüßung nach 95 km. Dann schnell beim Hafenmeister angemeldet und das Zelt direkt am Hafen aufgebaut. Alles ganz unkompliziert.

Eine Fahrt auf einem Sportboot kannten wir bisher nicht, die „Lotte“ gefiehl uns sofort. Unsere Skipper sind bereits am Ende ihrer Ferientour, über dir Peene und durch den Kummerower See und mussten am nächsten Tag zurück zum Startpunkt in Neukalen. Kurzerhand hatten sie uns eingeladen, einen Tag mit auf der „Lotte“ zu verbringen. Für uns bedeutet dies, 40 km zurück aus der Richtung aus der wir kamen, zu Schippern. Da wir genügend Zeit bis zu unserem Termin in Anklam hatten, willigten wir sofort mit Begeisterung ein. Was für ein wunderbar, relaxter Tag. Nachmittags kamen wir in Neukalen an und konnten am Boot quasi „Hafenkino“ genießen. Hafenkino bedeutet, allen ankommenden Booten zusehen, wie sie anlegen oder vorbei fahrenden Schiffchen bis in die Kojen sehen und schlaue, unqualifizierte Kommentare bei einem Glas Rose dazu abzugeben. Herrlich!

Hafenkino! Wir in 20 Jahren 🙂

Wir bleiben für eine weitere Nacht in Neukalen, organisieren unsere Wäsche und die weitere Tour. Wer uns kennt, weiß das folgendes Foto inkl. Chaos für uns absolut untypisch ist, aber Wäsche zu waschen und zu trocknen, bringt unweigerlich Chaos mit sich und unser Chaos war riesig! Besondere Situationen fordern besondere Lösungen 🙂

Auffallend hier in Mecklenburg-Vorpommern ist, dass die Abstandsregeln und auch das Tragen eines Mundschutzes in Gebäuden eher wenig Beachtung findet. Für uns eine etwas ungewohnte Situation. Bisher hat uns auf Campingplätzen auch noch niemand nach PCR-Test oder Impfung befragt. Etwas irritierend!

Teuerste Fähre ever!

Am Samstag fahren wir erneut in Richtung Anklam. Nach 10 km haben wir die erste Fährpassage und wir würden mal sagen, die Teuerste überhaupt in unserer Radfahr-Karriere. Die zu fahrende Distanz betrugt etwa 40m und wir bezahlten ca. 9€. Freundlicherweise hatte der Fährmann nicht den vollen Preis verlangt. Je Rad und jede größere Tasche wären jeweils 1€ fällig gewesen. Ca. 12€ grob gerechnet. Entschädigt wurden wir allerdings mit der dann folgenden Strecke und mit einem tollen Wasserwanderplatz in Stolpe. Diese Plätze gibt es entlang von Wasserstraßen und sind eine Art von öffentlichen Campingplätzen für Kanuten und Radfahrer. Super schön gelegen im kleinen Bootshafen von Stolpe. Uns steht eine Rasenfläche zur Verfügung, es gibt Sanitäranlagen und einen kleinen Kiosk der sogar noch ein Weizen für uns hat. Mit uns war noch eine Pfandfindergruppe auf dem Platz. Die waren aber glücklicherweise so erschöpft am Abend, dass die erwartete Unruhe ausblieb und die Jungs am Morgen auch länger schliefen. Zum Abendessen und Frühstück gab es Gitarrenmusik und Lieder, wie aus einer anderen Zeit, aber schön.

Unterwegs sehen wir viele renovierte Gutshäuser und Schlösser. Manchmal überrascht uns selbst ein kleines Dorf mit einem wunderschönen Gutshof. Manchmal scheinen die Kosten zur Renovierung einfach zu groß und sie müssen dem Verfall überlassen werden. Aber auch diese Häuser haben etwas faszinierendes, wenn die Bäume aus den Fenstern wachsen. Deutschland ist wirklich schön!

Sonntag sind wir nun in Anklam angekommen und warten auf die morgige dritte Zecken-Impfung für Uwe. Danach geht es an der Ostsee nach Polen weiter. Gdańsk soll der nordöstlichste Punkt für uns sein, bevor wir in den Süden abbiegen. Ab Elblag folgen wir dem Green Velo Radweg, der zumeist entlang der östlichen polnischen Grenze zu Litauen, Belarus und Ukraine führt. Und dann? Abwarten und weiter planen, ist ja noch ein weiter Weg!

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Es rollt!

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Jahrmarktsrummel entlang der polnischen Ostseeküste!

  1. Heiko

    Als Käptn der Lotte möchte ich mich im Namen der gesamten Besatzung für diese netten Passagiere bedanken 😃
    Es ist immer wieder eine Freude mit euch die Zeit zu verbringen
    Gruß von der Elbe

  2. Mathias

    Du schreibst so schön, Sabine. Die Stimmung kommt so richtig rüber.
    Kannst Du bei Gelegenheit auch mal eure Fahrzeuge vorstellen? Was für eine Fahrrad benötigt Mann/Frau für solch eine Tour?

    • Hallo Mathias, lieben Dank :-).
      Unsere Räder sind unter Ausrüstung beschrieben. Wir haben natürlich Glück, mit so tollen Rädern reisen zu können, allerdings haben wir Reisende getroffen die mit Flip Flops bis nach Marokko wollten und Räder hatten, die bedenklich klapprig waren. Alle sind angekommen 👍. Es gibt wohl keine, allgemein gültige Empfehlung. Hauptsache unterwegs 🚴‍♂️🚴‍♀️

  3. marga u. Dieter

    Tolle Fotos und super berichtet.

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