cycling the world | Der Radreiseblog

The Day Of The Fighting Skunks

Für manche Menschen ist unser Plan unvorstellbar! Mein Neffe Marco hat seinem Kunden von unserem Vorhaben einer Radtour bis nach Mexico erzählt. Er sah ihn wohl völlig fassungslos an und fragte  „why not taking a plane to Mexico“? Why not with the bicycle? Wäre unsere selbstverständliche Antwort 😀

Für uns ist es keine Überlegung wert, einfach von hier aus zu fliegen, wir wollen Radfahren. Seit drei Tagen fahren wir nun auf diesem Bahndamm und überqueren dass erste Mal nach New York den Hudson River über eine hohe lange Brücke in Poughkeepsie. Der Ort ist für uns unaussprechlich aber wir bekamen eine kleine Hilfestellung: Pkpsie:-). Wir können uns Zeit lassen, da wir nur 45km zu fahren haben, bevor wir Tim treffen. Wir haben bei ihm angefragt, ob er uns als Warmshowers-Guests aufnehmen möchte und er hat uns zugesagt. Unterwegs packen wir direkt am Trail unsere Stühle aus, kochen uns einen Kaffee und essen zwei Muffins. Unterhaltung haben wir genug, Sharon und Liz, zwei Radfahrerinnen die vorbei kamen, sind sehr interessiert an unserem Trip und wir sind bestens unterhalten. Kurze Zeit später treffen wir Tim der uns zu einem vereinbarten Treffpunkt mit dem Rad abholt und nach weiteren 10km sind wir bei ihm zuhause in Kingston angekommen. Unterwegs wundern wir uns immer wieder über plötzlich auftretende große Temperaturunterschiede, die kalte Luft kommt aus den Öffnungen tiefer Höhlen im Fels links und rechts von uns. Kingston ist ein netter Ort im Tal des Hudson River im Bundestaat New York und eine nette Stadt um zu verweilen und um die Gegend zu erkunden. Wir freuen uns sehr über die Einladung von Tim und haben viel zu bereden. Zuvor kommt uns Doreen (mit ihr sind wir bereits gestern ein Stück gefahren) und Luis entgegen. Es fühlt sich an, als ob wir uns mit Freunden zufällig treffen. Am Abend gehen wir zu „Special Offers“ in eine Bar. Burger und drei Bier für 25$, das ist doch was für uns! Wir beschließen gemeinsam, dass wir am nächsten Tag zu einem Stausee fahren welcher das Trinkwasser-Reservoir für die Stadt New York bildet. Eigentlich wollten wir mit den Rädern den Weg zum Stausee erklimmen, haben uns aber doch fürs Auto entschieden, somit war es möglich auch noch „Famous“ Woodstock zu sehen. Obwohl der Ort ja nur Namensgeber des Festivals war, denn das eigentliche „Peace, Love and Music“ Festival fand aufgrund von fehlenden Genehmigungen im ca 70 km entferntem Bethel statt. Der auf dem Festival entstandene Oscar-prämierte Film Woodstock gilt als einer der erfolgreichsten Dokumentarfilme und war mitverantwortlich dafür, dass der Mythos von Woodstock in die Welt transportiert wurde. Ein toller Ausflug in die Catskill Mountains.

Woodstock

Den restlichen Nachmittag verbringen wir auf der Terrasse und kommen zum ersten Mal mit Stinktieren (Skunks) in Berührung. Es stinkt über Stunden entsetzlich, wir sehen zwei von ihnen miteinander streiten. Sie scheinen über Stunden Revierkämpfe auszutragen und setzen ihre Duftdrüsen (damit können Sie bis zu sechs Meter spritzen!) zur Verteidigung ein. Von dem Duft angelockt kreisen über uns nun auch noch mehrere große Truthahngeier. Wir konnten es draußen nicht mehr aushalten, der Geruch war zu penetrant. Gut, dass wir diese Skunks nicht in Deutschland haben.

It was such a big pleasure to meet you. We would be very happy to host you, once we are back home! Many thanks to you, Tim and Kermit🤗
Doreen und Tim

Die Zeit mit Tim war fantastisch und es gab immer ein Thema, welches noch besprochen werden sollte. Am Mittwoch hat er uns noch ein paar Kilometer aus der Stadt hinaus begleitet bevor wir uns verabschiedet haben. Weiterhin sind wir zumeist auf dem Bahndamm unterwegs, der uns schon seit Tagen von den Autos und LKW fernhält. Nach ca 20 km biegen wir auf kleine Straßen ab und befinden uns inmitten kleiner Dörfer, die zauberhafter nicht sein könnten. Häuser, wie wir sie uns immer vorstellen, Holzverkleidung, Holzverzierungen und Verandas mit Schaukelstuhl und Schaukel. Jedes Dorf ist bunt, da die Holzversaden der Häuser in den schönsten Farben gestrichen sind. Selbst ein Haus in rosa und weiß ist hübsch! Stets auf unserer linken Seite befindet sich der Hudson River und das Panorama der Scatskill. Es geht wellig auf und ab und wir werden am Ende des Tages mehr als 850 Höhenmeter gesammelt haben. Es ist der bisher schönste Radeltag und dies bei bestem Wetter, 26°C und am Ende mit zwei müden Radler inkl. Sonnenbrand. Wir haben 107 km auf dem Tacho und ich schleppe mich die letzten Kilometer nur noch so dahin. Zu einer kurzen Pause treffen wir auf die ersten Radreisenden. Daniel und Marschall, eben erst gestartet und auf dem Weg nach New York. Daniel, einem Argentinier, fallen zu allererstes unsere Aufkleber auf dem Rad auf. „Ruta Quarenta“, die bekannteste Straße in Argentinien, er kommt ins Schwärmen und fragt uns zu unserer Südamerika Tour ein wenig aus. Überhaupt sind die Begegnungen unterwegs einfach toll und die Menschen super freundlich und welcoming. Wir fühlen uns sehr wohl hier!

Gute Nacht, guten Morgen, guten Tag…..von wo aus immer ihr hier lesen wollt!

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„This is not the way to China!“

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Grossartige Begegnungen auf dem Weg nach Westen!

  1. Thomas

    Toller Start bei Euch. Und für spontane, nette Talks ist die USA echt ein TOP Reiseland. Viel Spass noch 🙂
    VG Thomas

    • Hallo Thomas! Es ist wirklich unglaublich, wie viele Einladungen wir bereits über Social Media erhalten haben. Alleine, weil die Menschen auf der Karte sehen, wo wir entlang fahren, laden sie uns zu sich ein. Was für eine Gastfreundschaft. Wir freuen uns sehr darüber!

  2. Tim

    I was so honored to meet you, learn about your past adventures and share, if only for 36 hours, this adventure.
    These are the special occasions that make life so wonderful.
    Travel safely and see you soon!!

  3. Stefan Matthies

    Klingt toll, wie immer total spannend Euch „zu folgen“.

    Habt eine schöne Zeit & frohe Ostertage…

    Liebe Grüße
    Stephanie & Stefan

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