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Norwegen! 🇳🇴 Entlang der nationalen Fahrradroute 3 und 2

Hirtshals: Nachdem wir mit gefühlt hunderten von Wohnmobilen, Motorrädern, Auto und fünf weiteren Radfahrern ca. eine Stunde auf die Fähre warteten, ging die Fahrt pünktlich um 11:45 Uhr los. Wir waren zur Wartezeit sehr angenehm unterhalten, da wir auf Uwe und Caro trafen, ein sehr nettes Pärchen aus Bayreuth. Die Fährfahrt verging wie im Flug und fröhlich gelaunt und riesig gespannt, setzten wir zum ersten, bzw zweiten Mal ( Uwe war schon mal hier ) unsere Füße auf norwegischen Boden.

Eine kleine Tour durch Kristiansand, Einkaufen und dann zum Campingplatz, unser Tag war dementsprechend sehr entspannt. Seit 13. Juni rollen wir nun entlang der Nationalen Fahrrad Route 3, die uns über tolle Wege abseits der großen Straßen in Richtung Norden führt. Abends übernachten wir auf einen Campingplatz für nur 9€. Die ersten beiden Tage sind noch als Flachetappe zu bezeichnen, obwohl wir am Ende des Tages auch jeweils über 500 Hm haben. Norwegen begeistert uns vom ersten Kilometer an und vor allen Dingen können wir unseren zweiten Tag fast ausschließlich auf einer kleinen Straße , oder auf einem Bahndamm, an den Flüssen und Seen folgen. Die Hauptstraße führte immer auf der gegenüberliegenden Seite entlang. Wir sind fast alleine auf der Straße, bei 30 km nur drei Autos und ein Motorrad, ist es eine gute Ausbeute. Zudem ein nettes niederländisches Radpärchen und zwei stumme weitere Radfahrer! Der Campingplatz in Rysstade gibt uns wohl schon eher mit 39€, die Realität des Preisgefüges wieder. Viel Auswahl hatten wir leider nicht, denn unser Plan, ein paar Kilometer dem Berg der nächsten Etappe noch abzugewinnen, hatte ein zwei stündiger Regenschauer durchkreuzt und somit sind wir in Rysstade gestrandet.

Allemannsretten / Jedermannsrecht

Schön und teuer!

In Norwegen, Schweden und Finnland gilt jedoch das „Jedermannsrecht“! Das Jedermannsrecht (Allemannsretten, auf Norwegisch) ist ein traditionelles Recht aus der Antike. Seit 1957 ist es ein Teil des norwegischen Gesetzes über die Erholung in der Natur. Das Recht sorgt dafür, dass jeder die Natur erleben kann, auch auf großen, privaten Flächen.Sie dürfen auf dem Land, in Wäldern und Bergen unter freiem Himmel schlafen oder ein Zelt aufstellen – unter einer Voraussetzung: Es sollte mindestens 150 Meter Abstand zum nächsten bewohnten Haus oder zur nächsten bewohnten Hütte gehalten werden. (Visitnorway.de). Dies werden wir auf alle Fälle nutzen.

Wir warten darauf!
Schneewände links und rechts am Wegesrand!

Unser erste Bergetappe stand an und wir wussten bereits, dass die ersten Kilometer über den Suleskarvegen harte Kilometer werden würden. 10-12% Steigung über ca 4 km, danach zw 5-9% und immer wieder fiese Rampen dazwischen. 1000 Hm sollten es bis zum letzten der drei zu fahrenden Bergspitzen werden. Das Wetter ist dazu fast zu warm gewesen, aber mit Rückenwind. Wir hatten mit kalten Temperaturen in Norwegen gerechnet und werden mit super Sonnenschein belohnt. Die Umgebung ist atemberaubend. Felsformationen zerklüftet von Seen, Flüssen und Wasserfällen. Auf ca 800 Meter Höhe finden wir noch ziemlich viel Schnee vor, sodass wir eine Schneeballschlacht veranstalten hätten können. Die Strecke ist wenig frequentiert und wir nehmen an, dass es an der Passstraße am Ende dieses Weges liegt. Unzählige Serpentinen schlängeln sich nach oben oder unten und da ist sicherlich fahrtechnisches Können vorausgesetzt und dies hält wahrscheinlich viele Wohnmobile davon ab, diese Route zu wählen. Gut so!

Von Suleskard nach Lyseboten

Lyseboton Fjord

Der Lyseboten Fjord liegt am Ende unseres zweiten Bergtages. Wieder einmal kommen wir ordentlich ins schwitzen und die uns entgegenkommenden Niederländer zeigen Daumen hoch. Überhaupt sind Niederländer hier am häufigsten anzutreffen. Nach etwa 28 km steiler Auffahrten, sehen wir den Fjord von oben und es ist eine grandiose Abfahrt bis in den Ort Lyseboten über unzählige Kehren und einem spektakulären Tunnel gehts bergab. Die Strecke ist 8.7 Kilometer lang und überbrückt 839 Höhenmeter mit einem durchschnittlichen Gefälle von 9.6%. Da muss man ordentlich in die Bremsen greifen. Die komplette Abfahrt sind wir alleine und das macht die Fahrt etwas entspannter. Von Lyseboten sollte es eigentlich noch am gleichen Tag mit einer Fähre über den Lysefjord nach Oanes gehen. Allerdings sind alle Fähren bis Montag ausgebucht. Die Fähre, welche noch zur Verfügung stehen würde, würde uns etwa 10x so viel kosten, wie die Fährfahrt am Montag. Somit bleiben wir für drei Nächte auf dem Campingplatz.

Regenfront!

Wir bekommen einen Platz auf freier Wiese und stellen unser Zelt bei strahlenden Sonnenschein und ca. 28°C auf. Nach etwa zwei Stunden braut sich ein Gewitter am Himmel zusammen und kurze Zeit später stürmte, hagelte und regnete es in strömen. Ich steckte in der Dusche fest und es war nicht daran zu denken, den Raum zu verlassen. Uwe zog im Zelt seine Regenjacke an, da die Hagelkörner so massiv aufs Zeltdach krachten, dass wir leichten Wassereinbruch hatten. Wasser kam nun natürlich auch von unten, denn die Wiese konnte die Massen an Regen nicht mehr aufnehmen. Allerdings blieben wir von einer größeren Katastrophe verschont, andere Zelte versanken in einem See. Reisen macht Spaß!

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Dänemark! Wunderschönes Land!

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Lysefjord – erste Fährenfahrt durch einen Fjord

  1. dirkausb

    Da könnt ihr Slartibartfast dankbar sein,der hat nämlich die Fjorde erfunden und gestaltet 😎

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