Mittlerweile sind wir schon wieder ca 500 km nördlich von Perth. Das grüne Umland von Perth haben wir weit hinter uns gelassen. Die ziemlich langen Radeltage hatten uns so angestrengt, daß wir eine völlig ungeplante Pause in Leeman (drei Tage nach Perth) einlegten. Wir haben einfach nichts gemacht und uns wirklich gut erholt. Selten daß wir nach kurzer Zeit erneute Pause benötigen, aber mit Distanzen von 90-100km/Tag und Temperaturen von 38°C wohl sehr verständlich.
Die Küste mussten wir verlassen, da der Indian Ozean Drive leider für ein paar Monate wegen Bauarbeiten gesperrt ist und man auch für uns keine Ausnahme machte. Somit mussten wir auf den Highway 1 ausweichen. Negativ war, er war stark frequentiert, positiv dagegen, wir haben etwas abseits einen Bush-Campingplatz gefunden, der einer der schönsten mit auf dieser Reise ist. Mitten im Bush umgeben von toller Tierwelt. Kängurus, Emus und ein Frogmouth-Bird. Wir hätten ihn sicherlich nicht entdeckt aber man machte uns auf ihn aufmerksam. Er saß völlig regungslos im Baum und sah aus wie ein Ast des Baumes. Die Augen und leider auch sein Maul blieben geschlossen. Schade denn er soll sehr lustig aussehen von vorne mit großen Augen und einem Schnabel wie ein Frosch. Mit uns auf dem Campingplatz waren nur noch zwei Motorradfahrer und der Campinghost, der uns abends noch ein gemütliches Lagerfeuer bereitete.
Tags darauf wurde der Highway enger und ohne sicheren Seitenstreifen für uns, bei zuhnemenden Schwehrlastverkehr kein Spaß mehr. Wir waren froh, nach 65km Geraldton erreicht zu haben und freuten uns auf zwei Einladungen zur Übernachtung. Wir durften bei Cath und ihren zauberhaften Kindern übernachten, haben viel über Home-Schooling gelernt und einen netten Abend verbracht. Allerdings sind wir wegen unserer weiteren Route in „Not“ und auch da ist es ja perfekt, wenn man mit Einheimischen im Austausch sein kann.
Wenn wir weiter in Richtung Darwin fahren werden, sind wir fast permanent auf diesem Highway 1 unterwegs, es gibt keine Ausweichroute und Seitenstreifen ist auch weiterhin nicht zu erwarten. Wir haben in Erfahrung gebracht, mal nimmt der Verkehr ab, mal nimmt er wegen eines wichtigen Hafens in Port Headland wieder zu. Sollen wir weiter gen Norden fahren oder wohin könnten wir sonst radeln? Wir stecken fest, denn es geht nur noch weiter oder zurück! Ein Luxusproblem ist es keinesfalls, denn Luxus ist weiter gen Norden auf keinen Fall zu erwarten. Es wird eher ins Extreme übergehen. Flach, lang, ohne Schatten, kerzengerade Strecken, wenig Fauna, wenige Ortschaften, wenig Versorgungsmöglichkeiten.
Gut, dass wir auch noch eine zweite Meinung einholen konnten. Bei Fiona und Daman dürfen wir in Geraldton eine weitere Nacht verbringen und sie geben uns gute Ideen, Hinweise und Anregungen für die weitere Tour. Am nächsten Morgen fahren wir erst einmal los, denn die nächsten 400 km sind eine Rundtour und dabei könnten wir wieder nach Geraldton zurück kehren.
Nach langer Zeit befinden wir uns wieder in hügeligen Terrain und landwirtschaftliche Flächen reichen bis zum Horizont. Wir stellen uns vor, wie es wohl aussieht, wenn die Äcker bestellt sind. Getreide und Raps wird hier größtenteils angebaut und so langsam fangen die Farmer an, die Felder wieder auf eine neue Wachstumsphase vorzubereiten. Es ist wunderschön und wir sind froh, auch diesen Teil von Western Australien erkunden zu können. Die Fliegen werden hier jedoch zahlreicher und so langsam lässt es sich immer schwerer aushalten, an eine Pause und entspanntes Essen ist überhaupt nicht zu denken. Das Netz abzunehmen ist außerhalb von Ortschaften unmöglich und so sind wir froh, Kalbarri zu erreichen, im Ort ist es etwas entspannter.
In Kalbarri werden wir unsere Route neu überdenken und stellen dabei Darwin als Ziel in Frage!
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Lieber Gerhard! Vielen herzlichen Dank, wir denken gerne an unsere nette Begegnung in Norwegen zurück! Zudem herzlichen Dank an Thomas und Andrea mit lieben Grüßen nach Österreich!
Heidi Woith-Zoschke
Hey ihr zwei,
das sind wieder soooo schöne Bilder, bis auf das letzte. Das ist richtig gruselig und bei mir kribbelt es gleich. Ich bin gespannt wie die Reise weiter geht. Bis dahin begleiten euch alle guten Wünsche von mir. Seid gegrüsst von Heidi
Glorypedalling
Dankeschön Heidi! Alles anders als geplant, aber weiterhin spannend 🤗