Zwischen Sydney und Brisbane und schon über 5000 km Reisekilometer.

Der Traum der Ostküste ist für Radfahrer nördlich von Sydney nicht immer zu erkennen. Es ist unglaublich viel Verkehr auf den Straßen doch manchmal gibt es alternative Wege die wir nehmen können. Ab und zu gibt es Schotterpisten durch einen Nationalpark und dort ist es endlich ruhig und wir sind alleine unterwegs. Von Sydney sind wir bereits 500 km entfernt und von Brisbane immerhin noch 500 km. Glücklicherweise haben wir die letzten zwei Tage auf wenig befahrenen Straßen verbracht und dies lässt uns wirklich sehr entspannt radeln. Die Umgebung ist super schön, ein wenig hügelig entland eines kleines Flusses mit wenig Verkehr. Dies versöhnt uns wieder mit der Ostküste, die grundsätzlich (denkt man sich viel Verkehr mal weg) traumhaft schön ist. Zwei sehr schöne und genüssliche Radtage. Um Brisbane werden wir einen großen Bogen fahren, wir lassen die Stadt an dessen westlichen Rand neben uns liegen. Zudem werden wir ins Landesinnere abbiegen. Die Küste ist sicherlich sehr schön, aber wir wollen etwas mehr Ruhe und die kommenden Nationalparks sind genial dafür. Natur pur!

Vor ein paar Tagen haben wir die  Schilder –  Achtung Koalas – zum ersten Mal an der Ostküste gesehen. Wir sind zwar sehr aufmerksam, aber gesehen haben wir bisher noch keine. Koalas ernähren sich fast ausschließlich von Blättern und Rinde sowie Früchten ganz bestimmter Eukalyptusarten. In ganz Australien nutzen sie nur etwa 70 der über 600 bekannten Eukalyptusarten, lokal sogar nur 5–10 Arten. Innerhalb eines begrenzten Gebietes werden in der Regel nicht mehr als zwei bis drei Eukalyptus-Sorten zur Nahrungsaufnahme genutzt (Wikipedia), dies erklärt sicherlich, wie schwierig es ist, Koalas auf den Bäumen ausfindig zu machen. Immer wieder werden selbst die Straßen mit Hinweise auf Koalas beschriftet, leuchtende Warnschilder rufen zusätzlich zur Achtsamkeit auf – nichts, nichts, nicht einen Koala! Dafür gab es andere tierische Ausbeute!

Der Weg durch den Crowdy Bay Nationalpark war fantastisch. Die Wälder um uns, sind so saftig grün, dicht bewachsen mit Palmen und riesigen Farngewächsen, oft auch Sumpflandschaft. In den Regenwald hinein gehen, möchten wir allerdings nicht! Da Uwe sich bei einen kleinen Spaziergang zum Strand schon einen Blutegel eingefangen hat, der sich nur mit Mühe wieder entfernen ließ, wollen wir uns gar nicht vorstellen,was da so alles weitere „kreucht und fleucht“! Mit Sonnenschein, einer grandios präparierten Schotterpiste und kaum Verkehr, war das ein Traum von einem halben Radtag durch den Nationalpark. Sobald wir wieder auf Straßen stoßen, ist die Ruhe vorbei und wir sind froh, dass es hier im Osten oft einen breiten Seitenstreifen für uns gibt. Ist dieser nicht vorhanden, müssen wir schon sehr konzentriert fahren. Kurz bevor wir den Ort Port Macquarie erreichen, kam auch noch eine lange Baustelle und es wurde doppelt eng. Sehr anstrengend! Fast am Ende der Baustelle, beklatscht uns ein Bauarbeiter und ruft “ well done (gut gemacht)“. Kann man sich in Deutschland nicht vorstellen, oder? Um jedoch nicht nur Lobeshymnen auf die Australier zu geben, gibt es auch einen sehr großen negativen Punkt, der uns auffällt. Fußgänger und Radfahrer haben keinerlei Vorfahrt an Übergängen, ausser an Fussgängerampeln bei grün. Da es in den Ortschaften oft steile Anfahrten gibt, wäre ein wenig mehr Rücksichtnahme sehr angenehm.

Heute haben wir festgestellt, dass wir auf all unseren Reisen, die meisten Kilometer in einem Land, in Australien geradelt sind. Zusammen mit unserer ersten Radreise vor 5 Jahren, sind wir in Australien insgesamt bereits fast 10.000 km gefahren.

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Vielen lieben Dank an Valerie! Gros bisous 😘 sowie Thomas und Andrea.