🇮🇹 Eine Krankheit zwingt uns zu Plan B

Es ist tatsächlich das erste Mal auf all unseren Reisen, dass wir für einige Zeit mit dem Radfahren pausieren müssen. Gerade darüber waren wir immer so glücklich, wir waren immer gesund. Nun ist es aber leider passiert wir müssen eine Zwangspause einlegen und können nicht so weitermachen, wie wir das für Italien geplant hatten.

Uwe hat eine ernstzunehmende Entzündung im Körper und darf ein/zwei Wochen kein Fahrrad fahren, danach soll es aber weiter gehen wie gewohnt, so der Plan. Zur Diagnose, weil wir mit unserem Wissen am Ende waren, musste Uwe ein Krankenhaus aufsuchen um sich untersuchen zu lassen.

Alleine diese Erfahrung ist eine Reise wert, um dann zu wissen, wie gut ausgestattet und freundlich unsere Krankenhäuser sind. Antibiotika und Kühlung, dann würde alles gut werden – darauf warten wir nun, bisher sieht es nach viel Geduld aus. Wir beobachten bisher nur eine Stagnation aber noch keinen Heilungsfortschritt. Damit wir nicht ganz untätig sind, versuchen wir mit dem Zug weiter zu kommen. Wir fahren in Etappen, mit mehrtägigen Pausen dazwischen, bis Bari oder Brindisi, um von dort die Fähre nach Griechenland zu nehmen. Dabei lassen wir uns ausreichend Zeit, damit Uwe genügend Bettruhe bekommt.

Auch in Italien ist das Rad im Zug eine Herausforderung. Zur ersten Etappe müssen wir drei mal umsteigen. Bereits am ersten Bahnhof ist die Tür des einzigen Wagons für die Räder defekt. Also Einstieg in ein normales Abteil zusammen mit einem Rollstuhlfahrer dessen Begleitung nicht sehr kooperativ ist. Wir erklären ihr, das wir die Taschen abnehmen und die Räder als auch das Gepäck durch das Abteil in den vorgesehen Bereich stellen. Zwischenzeitlich drängelt sich ein Herr  an die Tür, der in 10 Minuten!!! aussteigen möchte. Er gibt mir wenig Platz um mein Gepäck vom Rad zu bekommen, aber ich drängel mich eben öfters an ihm vorbei, ihn stört es nicht und mich dann auch nicht mehr, wenn ich ihm die Taschen in den Rücken stoße. Alora 🤌

Rom Termini ist ein Kopfbahnhof und eigentlich sollten wir auf Gleis 16 ankommen und könnten dort die funktionierende Tür nehmen. Aber nein, wir kommen auf Gleis 17 an und auf der Ausstiegsseite ist die Tür defekt. Im Zug kamen wir mit fünf jungen Touristen bereits ins Gespräch und die haben wir dann für unsere Taschen eingespannt, die Männer trugen sie nach draußen und passten darauf auf, zwischenzeitlich konnten wir unsere Räder wieder durch das gesamte Abteil zum Ausgang bringen. Alora 🤌

Aber danach läuft alles wie geschmiert, wir können immer direkt einsteigen, haben zwar nicht immer einen optimalen Platz, aber man arrangiert sich. Einmal müssen wir die Räder zum Bahnsteig hochtragen, dafür dürfen wir zum letzten Umstieg im Zug bleiben, weil dieser sich, mit anderer Zugnummer versehen, sich als unsere nächste Verbindung entpuppt. Alora 🤌 läuft! Für zwei Nächte ruht sich Uwe nun in Benevento aus!

Um auch was positives zu berichten, vor unserer Unterkunft wächst ein Zitronenbaum direkt am Eingang. Wir können so viele ernten wie wir wollen und das machen wir auch. Sie sind riesig, saftig und es läuft einen bereits das Wasser im Mund, wenn man sie nur ansieht. Die Blätter verströmen einen tollen Duft und wir haben gelesen, dass diese auch zu asiatischem Essen verwendet werden können. Leider 😁 müssen wir heute Pizza essen gehen, den es ist Nationalfeiertag in Italien und die Supermärkte haben geschlossen. Zitronenblätter, ihr müsst warten!

🍺Buy us a Beer! 🍺

👍 Vielen lieben Dank an Britta & Basti aus Bleckede