cycling the world | Der Radreiseblog

🇬🇷 Quo vadis? „Ein Ziel gestrichen, der Weg bleibt offen.“

Wie soll es denn nun weitergehen? Seit einigen Tagen grübeln wir bezüglich unseres weiteren Weges, denn die letzten 20 Tage sind wir bereits kein Rad mehr gefahren. Sollten wir wie geplant am 25. Mai weiterfahren können, wären es insgesamt 5 Wochen Pause gewesen. Die Zeit können wir nicht wieder aufholen!

Unsere Erfahrung zeigt, dass wir durchschnittlich im Monat ca. 2000 km radeln können. Diese „verlorenen“ Kilometer können wir natürlich nicht mehr aufholen, außer wir lassen uns weniger Zeit in Griechenland und der Türkei. Wollen wir das? Definitiv nicht und hetzen kommt auch nicht in Frage.

Ein weiterer Aspekt, der schwerer wiegt, ist Uwes Gesundheit. Sollten wir unseren Plan weiterhin verfolgen, kämen wir, je weiter östlich wir fahren in Gebiete, in denen wir evtl. nicht so schnelle ärztliche Versorgung bekommen. Grundsätzlich ist uns dies auf all unseren Reisen immer bewusst gewesen und wir fahren ja auch nicht blauäugig los, dennoch bereitet es uns dieses Mal etwas mehr Unbehagen. Somit hören wir auf Kopf und Bauch und geben den Pamir Highway/ Seidenstraße als Etappenziel für uns auf. Wir verspüren kein Wehmut sondern sind uns einig, für den Moment die beste Entscheidung getroffen zu haben.

Dann eben ein anderes Mal vielleicht auch mit einem anderen Gefährt oder von Ost nach West. Alles ist möglich!Ganz aufgeben können wir das Ziel Seidenstraße dann doch nicht! Ein Sprichwort sagt ja „alle guten Dinge sind drei“ und nachdem wir nun zum zweiten Mal unsere Tour zur Seidenstraße aufgeben müssen, wäre es dem Sprichwort zu Folge beim nächsten Versuch möglich.

Geduldig warten wir auf den Bus!

Um aus unserem übersichtlich kleinen Dorf auch mal rauszukommen, haben wir die Busverbindung nach Igoumenitsa getestet. Pünktlich stehen wir am Bushäuschen und warten, nach ca 15 Minuten werden wir langsam unruhig und sind bereits am überlegen, ein Auto anzuhalten um zu fragen, ob sie uns mitnehmen. Das die vorbeifahrenden Autos in unsere Richtung wollen, ist nicht schwer zu erraten, denn zwischen Platariá und Igoumenitsa führt nur diese eine Straße und dazwischen gibt es keinen Ort. Als wir uns daran machen, eine passende Mitfahrgelegenheit zu suchen, kommt mit 20 Minuten Verspätung auch schon der Bus. Griechische Pünktlichkeit! Es kostet 4€ für uns beide und schwupps sind wir in der Stadt. Leider sind die Abfahrtszeiten nicht so praktisch, denn auch in Griechenland gibt es zw. 14:00 und 18:00 Uhr Siesta und genau in dieser Zeit kommen wir an.

Wir treffen uns nochmals mit Gertrud und Uwe, schlendern kurz durch die Stadt und entdecken allerlei Interessantes, wie zB. eine Metzgerei deren Hälften einer Ziege oder Lamm   im Schaufenster präsentiert wird. Daraufhin bekommen wir so viel Hunger, dass wir gleich weiter in ein Restaurant gehen und uns reichlich satt essen. Das Leben ist schön!

Und weil es mit dem Bus so gut funktionierte, testen wir es erneut an einem Sonntag. Angeblich kommt der Bus um 14:15 Uhr. Unser Vermieter lächelt ein wenig verschmitzt, als wir ihm unseren Plan erzählen. Er glaubt nicht daran, dass es am Wochenende eine Verbindung gibt und auch als wir ihm erzählten, es würde im Internet so angekündigt sein, lächelt er nur.

Alles Warten half natürlich nichts und unser Vermieter hatte Recht auch 40 Minuten später war kein Transportmitteln zu sehen. Am nächsten Tag lacht er uns fröhlich aus als er sich nochmals nach unserer gestrigen Tour erkundigt. Natürlich kommt am Wochenende kein Bus, wir sind doch in Griechenland! Dann gehen wir eben zum Strand und genießen das Meer!

Noch blüht hier alles, aber in ein paar Wochen, ist sicherlich alles verbrannt und vertrocknet!

Seit Tagen grübeln wir über einen Serpentinenweg den wir von unserem Balkon aus, am gegenüberliegenden Berg sehen können. Wir planen eine Route bei der wir nach ca. 6 km und 300 Höhenmeter den Gipfel erreichen sollten. Heute sind wir dann los marschiert und waren froh, dass bei bestem Wetter immer ein wenig Wind um unsere Nase wehte. Nach etwas 2 Kilometer bogen wir auf einen Schotterweg ab, der relativ breit und gut zu laufen war und nach ca 2 Stunden waren wir oben. Die Aussicht von oben auf unser Dörfchen, die Küste und auf Korfu war großartig. Weniger großartig waren die Fliegen, die sich um uns versammelten und je höher wir kamen, desto mehr wurden es. Sofort wurden wir an Australien erinnert und mein „Killerinstikt“ stellte sich ein. Um zurück zu kommen, wählten wir einen alternativen Weg und konnten dabei noch die nächstgelegene Bucht einsehen. Insgesamt waren es dann knapp 15 grandiose Kilometer mit 430 Höhenmetern. 

Kurz bevor wir wieder in Platariá ankamen, wollte ich an einer abgelegenen Bucht mal schnell ins Wasser springen, bin jedoch vorher auf losen Kiesel ausgerutscht und habe wir das Knie aufgeschlagen. Es läuft aber auch alles quer bei uns!

Autsch!

🍺Buy us a Beer! 🍺

Herzlichen Dank nach Portugal an Roman! Das brauche ich nun zur Schmerzlinderung 🤗

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🇬🇷 Wenn eine Reise unverhofft zum Urlaub wird.

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🇬🇷 Mit dem falschen Ersatzteil auf großer Tour

  1. Geli und Alex

    Hallo Ihr Zwei, oh jemine das darf doch nicht wahr sein, hoffentlich heilen die Wunden am Knie schnell und Uwe geht es hoffentlich auch bald besser, dass ihr euch wieder auf die Räder schwingen könnt 🤩🤩

    Ganz liebe Grüße aus dem sonnigen Weilheim von Geli und Alex🙂😉

    • Hallo ihr Lieben! Wir haben ja noch 1½ Wochen Zeit um uns zu kurieren….wir dürfen einfach nur noch auf unserem Balkon sitzen, dann kann nichts mehr passieren 🤞🤔🤗

  2. Anne

    Guten Morgen ihr zwei, auch ich lese mit Begeisterung deine Berichte liebe Sabine.
    Und wenn ich die Fotos betrachte, bekomme ich Fernweh😊.
    Manchmal läuft es nicht wie gewünscht und es kommt noch Pech dazu. Aber zum Pausieren habt ihr euch ein tolles Plätzchen ausgesucht!
    Die Entscheidung, erst einmal in Europa zu bleiben, ist sicherlich die richtige.
    Liebe Grüße Anne und Dieter

    • Moin, moin liebe Anne und Dieter! Fernweh? Das kann man wirklich bekommen, wenn man bedenkt, diese Aussicht kann man hier jeden Tag haben. Wir haben ja bisher nicht viel von Griechenland gesehen, aber das Wenige hat uns schon mal begeistert! Die Vorfreude auf die Weiterfahrt ist jedenfalls geweckt 🤗

  3. RaTob

    Oh man, da weiß man ja oft gar nicht, ob man lachen oder weinen soll. Habe mich aber für das Lachen entschieden. Deine Berichte sind einfach zu köstlich Sabine. Und was eure weiteren Pläne betrifft – lasst euch da nicht stressen. Was kommt kommt und was nicht geht geht halt im Augenblick nicht. Achtet auf eure Gesundheit, denn ohne die ist alles nichts! In diesem Sinne drücke ich euch die Daumen. Und als (Trost-)Pflaster gibt’s mal wieder ein Bier für euch beide. Fühlt euch gedrückt. Bis demnächst.
    LG Ralf

    • Hallo Ralf! Definitiv lachen, da sind wir ganz bei dir. Wir sehen es auch sehr entspannt, allerdings wird es mit der Zeit auch langweilig, wenn man so von 100 auf 0 getrimmt wird und so viele Tage rum bringen muss. Da war die Wanderung von heute schon mal ein ziemlich großes Highlight der Woche! In diesem Sinne, wait and see 🤗, Sabine und Uwe

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