cycling the world | Der Radreiseblog

🇹🇷 Türkei – Anatolien

Kleinasien oder Anatolien ist jener Teil der heutigen Türkei, der zu Vorderasien gehört.

Mal wieder ist es Uwe, der einen kapitalen Schaden vermelden kann. Eine Strebe seines Sattel ist gebrochen und es gibt keine Möglichkeit der Reparatur. Da wir in Pamukkale einen Tag Pause machen, nehmen wir den Dolmuşla, den lokalen Kleinbus, um in die nächst größere Stadt, nach Denizli zu kommen.

Alles funktioniert großartig denn jeder Türke den wir fragen, hilft uns weiter, gibt uns Auskunft bzw. zeigt uns den richtigen Weg. Wir haben drei potentielle Radläden in die engere Auswahl genommen, wovon einer Dienstags geschlossen hat, was wir vor Ort rausgefunden hatten. Der zweite Laden hatte eine Notfall-Plan-B-Sattel und der Dritte schloss erst, auf telefonische Anfrage eines weiteren wartenden Kunden ( Ismail ), den Laden auf. Hier bekam Uwe zwar nicht den gewünschten Brooks-Sattel aber eine akzeptable Alternative. Der Besitzer des Ladens als auch Ismail waren unglaublich bemüht uns zu helfen. Als wir dann nach der Bushaltestelle fragten, um wieder zum Zentralbusbahnhof zu gelangen, bot uns Ismail auch noch an, uns dorthin zu fahren. Über diese Gastfreundschaft haben wir so viel gelesen und gehört und nun dürfen wir sie auch erfahren. Es ist großartig!

Tags darauf fahren wir über staubige Wege durch ein Industriegebiet und bei der ersten Halle werden wir bereits auf den Hof gewunken. Çay, Çay / Tee, Tee! Die super freundlichen Herren führen uns in die Kantine, wo uns sofort Tee serviert wir. Danach gibt es eine Führung durch die Näherei von Bademäntel. Einer davon sogar inklusive 1860 München Emblem. Alles erscheint irgendwie wie Chaos, aber so sehen es wohl nur unsere deutschen Augen. Es funktioniert ja! Und eigentlich könnten wir an jedem Tag, die Geschichten so weiter erzählen.

Unser Gastgeber!

Von den Plantagen mit Granatäpfeln, Nussbäumen, Pfirsich und Aprikosen kommen wir nun in Anatoliens Kornkammer. Felder, soweit das Auge reicht. Uns waren die Plantagen lieber, weil wir uns mal kurz 4-6 Aprikosen „ausleihen“ konnten und die Bäume uns immer wieder Schatten spendeten. Bei weiterhin sehr, sehr heißen Temperaturen eine Wohltat. Die Aprikosen sind übrigens ein Traum.

Wir machen ordentlich Höhe jeden Tag und sind ziemlich kaputt am Abend. Im Moment befinden wir uns auf einem Hochplateau auf ca 1000 Metern Höhe.
Die Landschaft ist geprägt von Tälern, Hochebenen und eindrucksvollen Bergmassiven die gut nochmals doppelt so hoch sind. Wir befinden uns im Übergangsgebiet zwischen dem zentralanatolischen Hochland und dem westanatolischen Bergland. Die Hoffnung, dass es in der Höhe etwas kühler wäre, erfüllt sich leider nicht, immer noch haben wir täglich über 40°C zu vermelden. Als wir an einem Tag mal „nur“ 33°C hatten, fühlte es sich schon angenehm an.

Landschaftlich sehr toll, aber auch sehr anstrengend.
Heuernte wie damals!
Ein riesiger Salzsee, der uns an Bolivien erinnert.
Taxi im Ort Tartali

Zwischen diesem Auf unf Ab geraten wir in eine Verkehrskontrolle der Jandarma und da die Herren nichts zu tun haben, kontrollieren sie eben uns. Die Pässe werden nach dem Visa untersucht und einer der Herren beobachtet uns mit Schnellfeuergewehr, das macht ordentlich Eindruck.

Nein, natürlich nicht er!

Kappadokien wird unser nächstes Ziel, das wir in ca 6 Tagen erreichen. Die Straße, die wir uns ausgesucht hatten, ist zwar landschaftlich grandios aber auch sehr von LKW’s frequentiert. Obwohl die Türkei fast doppelt so groß wie Deutschland ist, bei fast gleicher Einwohnerzahl stehen den Menschen hier um ein vielfaches weniger Verkehrswege zur Verfügung. Es bleiben uns demnach nicht viele Alternativen, außer vielleicht staubige Wirtschaftswege. Da kommt es doch sehr ungelegen, dass Uwe gerade auf diesen Straßen seinen ersten Platten vermeldet. Zwei Tage später trifft es mich mit einem Plattfuß.

Weiß blühende Mohnfelder

🍺Buy us a Beer! 🍺

Dankeschön lieber Thomas!

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🇹🇷 Türkei – Europa oder schon Asien?

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🇹🇷 Gastfreundschaft – next Level!

  1. RaTob

    Hallo Sabine, hallo Uwe
    na das Glück habt ihr ja nicht gerade gepachtet (was die Technik angeht 😉), und das Uwes Sattel bricht, kann auch nicht an übermäßigem Körpergewicht gelegen haben (Uwe hat eher noch etwas abgenommen 🤔). Aber zum Glück ist ja alles wieder halbwegs in Ordnung und ihr könnt fahren! Beneiden tue ich euch beiden im Moment nicht. War ja am Samstag auch bei heißem Wetter (etwas über 30 °C) unterwegs, aber das ist ja gegen eure Temperaturen wie Kühlfach gegen Backofen. Da kommt doch ein eiskaltes Bier sicherlich zur rechten Zeit 😉. In diesem Sinne – Prost und unfallfreie Fahrt bei angenehmen Temperaturen!! (das wünsche ich euch – ob es so kommt liegt nicht in meine Macht).
    LG Ralf

    • Hallo Ralf! Uwe ist schon immer für die größeren Probleme zuständig, ich eher für Plattfüsse! Na ja vielleicht haben wir es ja nun geballt hinter uns gebracht✌️

      Im Moment haben wir tatsächlich ganz gute Temperaturen aber wahrscheinlich nur, weil wir heftigen Gegenwind hatten. Irgendwas ist ja immer 🤣
      Da kommt deine Bierverköstigung gerade zur rechten Zeit, bei 80 km mit knapp 950h Höhenmetern, trinken wir es in Kappadokien! Prost 🍻 und vielen lieben Dank, Sabine und Uwe

  2. Martin

    Hallo Ihr beiden, es bereitet mir immer wieder Freude, Eure Tour hier mitzulesen. Gebt weiter auf Euch acht und bleibt von Pannen verschont!
    Liebe Grüße unbekannterweise
    Martin
    P.S. Das Foto auf diesem Newsletter ganz oben ist aber nicht in der Türkei… ich erkenne da Senja im hohen Norden wieder?

    • Hallo Martin! Lieben Dank für deinen Kommentar. Das mit den Pannen, nehmen wir gerne so an!

      Ich musste nun eine Weile überlegen, wie du auf Senja kommst, aber nun weiß ich was du meinst! Der Banner ganz oben im Blog verändert immer wieder das Startbild und hat mit dem eigentlichen Artikel nichts zu tun. Ja, du hast Recht da sind auch Bilder aus Norwegen dabei.

      Herzliche Grüße und bleiben gerne weiter dabei, Sabine und Uwe

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