cycling the world | Der Radreiseblog

🇩🇪 300 km to go – aber vorher noch Berlin!

Reisen bildet und wir sind immer wieder neugierig darauf, was man unterwegs alles lernen kann. So vieles begegnet einem unverhofft auf so einer Tour und bringt uns immer wieder ins Staunen.

Kurz nachdem wir Dresden verlassen haben, erreichen wir den wunderschönen und architektonisch völlig ungewöhnlichen Ort Hellerau.

1909 gründete der Möbelfabrikant Karl Schmidt an der nördlichen Peripherie von Dresden am Heller auf den Fluren von Rähnitz und Klotzsche die Gartenstadtsiedlung Hellerau zusammen mit dem Neubau seiner Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst. Die Einheit von Wohnen und Arbeit, Kultur und Bildung, in einem von der Lebensreform geprägten Organismus, ist der gebaute Anspruch der Gartenstadt Hellerau. Architekt Richard Riemerschmid plante den Bau der Werkstätten und dazu eine Siedlung mit Wohnhäusern für die Arbeiter, geräumigen Landhäusern, Markt, Geschäften, Wasch- und Badehaus, Praxen, Ledigenwohnheim, Schule und Schülerwohnheim. (Wikipedia). Man findet sich in einer wohlig, angenehmen Wohn-Atmosphäre wieder und wünscht sich dort Zeit zu verbringen, weil es so ruhig und schön vor Ort ist. 

Egal wo wir uns seit dem Grenzübergang nach Deutschland befinden, alles sind ausgezeichnete Gebiete um Rad zu fahren. Der Ort Wildau ist eine weitere Überraschung.  Die Schwartzkopff-Siedlung in Wildau wurde 1897 von der Berliner Maschinenbau AG (BMAG) für ihre Arbeiter gebaut und umfasst 950 Wohneinheiten sowie Einrichtungen wie eine Schule, Arzt und Einkaufsmöglichkeiten, um ihnen ein komfortables Leben außerhalb Berlins zu ermöglichen. Die Anlage, die heute ein Kulturdenkmal ist, ist ein eindrucksvolles Beispiel für eine komplett umgesetzte Werkssiedlung mit integrierter Infrastruktur. Der Name geht auf den Gründer der BMAG Louis Schwartzkopff zurück. (Zusammenfassung mehrerer Quellen)

Kurze Zeit später kommen wir in Berlin an. Ich hatte nicht mit einer relativ entspannten Sightseeing-Radtour durch Berlin gerechnet und bin begeistert, wie viele Radwege es durch Berlin gibt. Klar, waren mit uns viele weitere Radfahrer unterwegs, aber es war schon ziemlich schönes Radeln. Einen Teil sind wir dem Mauer-Radweg gefolgt. Dort wo die Mauer durch Berlins Innenstadt verlief, erinnern heute zwei parallel verlaufende Pflastersteinreihen. Der Mauer-Weg ist ein rund 160 Kilometer langer Rad- und Fußweg, der größtenteils auf der ehemaligen Mauertrasse verläuft (Kontroll- oder Kolonnenwege der damaligen DDR).

Ich stehe im ehemaligen Osten und Westen Berlins
Teile der Mauer wurden erhalten und von internationalen Künstlern bemalt. 
Die East Side Gallery ist die längste Open-Air-Galerie der Welt auf einen Abschnitt der Berliner Mauer

Nach einem längeren Abschnitt durch das Havelland kommen wir erneut an die Elbe und sind bald wieder in Niedersachsen. Wir erkennen manchen Radweg und Ort von einer früheren Tour. Nach etlichen weiteren Kilometern erkennen wir Radwege und Orte schon von mehreren längeren Touren. Nochmals 50 km weiter kommen wir auf Radwege und durchfahren Ortschaften, durch die wir schon hunderte Male geradelt sind und sehr gut kennen. Plötzlich stehen wir an der Fähre mit dem Namen „Amt Neuhaus“ und sie bringt uns über die Elbe zu unserem Wohnort nach Bleckede. Wir sind wieder zuhause!

Nun beginnt die Zeit für Familie, Freunde, unsere Rennräder als auch Gravel-Bikes – die müssen ja auch mal wieder bewegt werden. Na ja, normalerweise bekommen wir nach kurzer Zeit schon wieder Reiselust. Mal sehen was kommt! Zum Glück ist meine Radfahrlust wieder vorhanden, in Duschanbe, Tadschikistan hatte ich den Gedanken, dies sei meine letzte Radreise gewesen. Dem scheint wohl nicht so zu sein. ✌️

Vielen lieben Dank an alle stillen Leser, aktiven Leser und an alle Unterstützer unserer Bierleidenschaft. Wir freuten uns über jeden Kommentar und über alle, die uns folgen!

Stay tuned…✌️

🍺Buy us a Beer! 🍺

Herzlichsten Dank an Kirsten und auch an Gabriela und lieben Dank für die netten Kommentare auf Ko-fi.

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🇩🇪  173 Tage später

  1. Seebode, Christian

    Willkommen daheim!
    Schön, dass eure Tour einen versöhnlichen Ausklang gefunden hat. Zumal es ja unterwegs die ein oder andere ungeplante Änderung gab.
    Renn- und Gravelrad bewegen ist eine gute Option. 🙂
    Naja, und nach der Reise ist ja auch wieder vor der Reise….
    Gutes ankommen im schönen Niedersachsen!
    Kommt doch mal in Göttingen vorbei, da ist im Januar immer ein Fernwehfestival…
    Da wärt ihr sicher eine Bereicherung!
    Beste Grüße
    Christian

  2. Welcome home! I find a little distance from the ‘bad days of cycling’ does wonders for the motivation!! Happy planning – and resting, of course!!

    • Hi Gillian! You are so right. Already when we decided to go back from Tadschikistan to Europe I found my balance again. We think we will have a rest for a couple of months, but we already have a lot of plans in our mind. As always 🙃 Take care and cheers, Sabine and Uwe

  3. Felix A. Ihlefeld

    Da habt ihr das Kaffeetrinken bei mir in Adlershof verpasst…, schade. Willkommen zurück!

  4. Thomas Waldmann

    Moin ! Schön, euch wieder in der Heimat zu wissen, ruht euch aus, kommt nach Drestedt-City auf einen Kaffee vorbei, aber das mit der „Antarktis-Querung mit dem Fahrrad “ schlagt euch aus dem Kopp !!

    • Thomas! Da bringst du uns ja wohl auf eine sehr außergewöhnliche Idee 😉 das hat bestimmt noch keiner geschafft….also wir meinen natürlich nicht Drestedt-City 🤪. Herzliche Grüße und Danke für die Einladung, na dann vielleicht ja bis bald.

  5. Erwin und Corine

    Willkommen zuhause! Gutes „erden“ nach solange Zeit und ich bin gespannt wie es mit den Reiselust auf Rädern weitergeht. Auch wir haben ab und zu Tagen wovon wir denken : was machen wir da eigentlich und dann ist die Motivation im Keller. Aber dann sind die Tagen mit Begegnungen usw wieder dass was uns diese Art von Reisen Freude gibt. Viel spass mit den anderen Rädern! Erwin und Corine

    • Ja, es ist ist nicht jeder Tag schön….aber meistens schon 😀
      Wir sind nun erst einmal für ein paar Monate hier und feilen an unseren Ideen für die nächste Reise. Fröhliches Radfahren und herzliche Grüße nach Portland, Sabine und Uwe

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