cycling the world | Der Radreiseblog

Auf dem Weg nach Oxford…

…könnte man für jeden Ort einen eigenen Bericht verfassen. Nachdem wir Glastonbury verlassen hatten, sind wir 7 Meilen später in Wells eingetroffen und ärgern uns sofort, das wir diese kurze Strecke nicht schon vor zwei Tagen gefahren sind. Ein kleines Städtchen, das so wunderbar britisch und alt ist, das man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Hier hätten wir gerne zwei Tage Pause verbracht, um jedes kleine Gässchen zu bewundern. 

Von Wells sind wir auf dem Weg nach Bath und haben uns bei einem Warmshowers zum übernachten angemeldet. Der Weg bis Bath ist gut zu befahren. Anfags ist es etwas hügelig, was uns jedoch nicht weiter stört, denn somit wird uns ein wenig warm. Unser Garmim zeigt nur 12 Grad an und es ist ziemlich kalt. Die Pause auf einem Kinderspielplatz lässt uns tatsächlich den Kocher aus der Tasche holen um uns warmen Tee zu kochen. 

Die Route nach Bath führt uns entlang eines stillgelegten Bahndamms, was bedeutet, es bleibt relativ flach. Bahndämme haben oft Tunnel, allerdings meist sehr kurze. Hier erleben wir ein Spektakel der besonderen Form. Zwei Tunnel mit 2500 m und 750 m Länge. Ein Schild weist darauf hin, das wir ca. 10min benötigen um den Ersten zu durchfahren. Aufgeregt und voller Spannung starten wir und hören nach 1/3 des Weges erste, zarte Töne klassischer Musik. Mein erster Gedanke war, „was für verrückte Musiker es doch gibt, die mitten im dunklen Tunnel Geige spielen“.  Die Musik kam vom Band, denn selbst englische Musiker sind nicht so crazy 😜.

Endlich angekommen in Bath und durch die Stadt schlendernd, spricht uns doch tatsächlich ein Herr an und fragte: „ob es möglich wäre, das er uns heute Morgen in Wells gesehen hätte“. Selbstverständlich 😊 wie klein doch die Welt ist.

Tony und Carolyn, unsere Gastgeber für diese Nacht, hatten bereits ein Abendessen vorbereitet und wir verbrachten einen gemütlichen Abend mit Wein und Reisegeschichten. Tony führte uns am nächsten Morgen zu einer Cycling-Sightseeingtour durch die Stadt und brachte uns zum Canal, welcher uns auf den nächsten Kilometern Richtung Swinden begleiten sollte.

Ein Highlight jagte das Nächste. Der Canal beherbergt hunderte Boote, welche zumeist ganzjährig bewohnt sind. Die Boote dürfen zwei Wochen an einen Platz verweilen und müssen dann 2 km weiterschippern, bevor sie wieder Festmachen können. Unzählige Schleusen säumen den Weg und diese müssen zumeist von den Bootsführern selbst bedient werden. Dies änderte sich, als wir vor einer Schleusentreppe mit 16 Schleusen standen. Hier helfen  Ehrenamtliche den Skippern beim Schleusen. Um diese 16 Schleusen zu durchfahren, benötigt man zw. 1 – 2Std.  Fröhlich bergauf radelnd und fasziniert von der Bootstreppe ruft einer der freiwilligen Helfer „keep padelling“ ich lächle ihn an und winke ihm zu. Freue mich über die Aufmerksamkeit und schon geht’s weiter Richtung nächstem Warmshowers-Gastgeber der uns in ca. 40km in Swinden erwarten wird.

Swinden ist nicht unbedingt der schönste Ort und wir freuen uns, als wir Sallyanns und Alans Haus in einem netten Vorort finden. Die Tür geht auf und jemand sagt zu uns “ ihr seid die Radfahrer die ich heute am Canal gesehen habe und ich habe euch zugerufen “ keep padelling!“. Was für eine Freunde und welch ein Willkommen in deren Haus. Die Welt ist wirklich so klein und fantastisch schön. Wir fühlten uns wie bei Freunden und es war ein toller entspannter Abend bei Essen und Wein. Warmshowers ist eine Klasse Erfindung und wir wollen sie nicht missen.

Swinden selbst hat, bis auf einen unglaublichen Roundabout, nicht viel zu bieten. Er wird hier sogar als „Magic Roundabout“ angekündigt. Befahren möchten wir ihn nicht, wir hätten bedenken, wir würden den inneren Zirkel den Kreis nicht mehr verlassen können. 

Man stelle sich vor, es gibt einen großen Kreisverkehr in welchen nochmal fünf weitere integriert sind. Des Weiteren stelle man sich das Chaos vor, diese Roundabout im Linksverkehr zu durchqueren und wenn man diese Vorstellungskraft multipliziert, hat man ungefähr eine Idee davon… oder noch schlimmer.

Es gibt auf YouTube unter „Macic Roundabout Swinden“ ein tolles kurzes Video : http://youtu.be/6OGvj7GZSIo

So long and take care.

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Her Majesty wishes good Morning 

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Gorgeous Oxford

  1. Stefan Matthies

    Keine Frage, DEN Kreisverkehr hätte ich auch gemieden… 🤣😉👍🏼😂

  2. Britta

    Ohje, da möchte ich auch nicht fahren.

  3. Hans dieter Viebrock

    Toll ein super Bericht, solche Eindrücke , ich habe den youtube angesehen, noch ein paar Minuten länger und ich wäre Irre geworden !

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