Wir haben zwei schöne Tage auf unserem ruhigen Campingplatz verbracht, bevor wir in die nähere Umgebung von Adelaide aufbrechen. Brighton ist unser nächstes Ziel und wir sind mit Steve und Anthea verabredet. Wir steuern zunächst die Tourist-Info in McLaren Vale an, denn es gibt einen Rail Trail der uns bis nach Adelaide bringen soll und bestimmt gibt es eine Karte oder Info darüber. Tatsächlich fahren wir fast 40 km nur auf einem Bahndamm oder breit angelegten Radwegen bis zu unserem Ziel. Das sind ja niederländische Radfahrer-Verhältnisse, ein Träumchen!

Zudem bietet uns die Gegend viel Abwechslung und somit sind die 50 km schnell geradelt. Schön ist es um Adelaide und wir stellen fest, von allen bisherigen Großstädten (Sydney, Canberra und Melbourne) gefällt uns die weite und nähere Umgebung von Adelaide am besten. Sehr lebenswert!

Zumeist fuhren wir leicht bergab da wir wieder auf Meereshöhe gelangen. Die kleinen Vororte gehen ineinander über und man kann keine Ortsgrenzen mehr erkennen, so wie es in großen Städten eben üblich ist. Wie bereits erwähnt, ist das Radeln hier eine Freude, denn die Radwege sind breit und gut beschildert. Dies gibt uns auch die Möglichkeit den Leuten in die Häuser und Vorgärten zu sehen und wir waren wieder mehrfach dabei, geradewegs in ein paar Häuser einzuziehen, so schön haben sie es.

In Brighton sind wir etwas früh. Da wir erst um 17.00 Uhr mit Steve und Anthea verabredet sind, sitzen wir gemütlich auf einer Bank direkt am Meer. Es ist 16.00 Uhr und da ist Kaffeepause. Schnell den Kocher raus, Wasser erhitzen und einen tollen Instand-Kaffee an der Promenade gekocht, Keks dazu, fertig! Dabei entdeckt uns Steve, unser heutiger WS-Host. Ein wenig erzählt und geplauscht, kennengelernt und gelacht, sagte er uns, es sind nur noch wenige Meter bis zu seinem Haus, wir können auch gerne früher ankommen. Anthea Surft derweil an uns vorbei, allerdings zu weit draußen auf dem Meer um sie zu erkennen. Schnell sind unsere Kochutensilien eingepackt und wir freuen uns auf den Abend. Beide sind viel gereist und können uns tolle Tipps für Neuseeland geben, die wir sofort auf unseren Landkarten vermerken. Wir verbringen einen gemütlichen Abend auf der Terrasse mit super leckeren Essen und Wein, inklusive einer kleinen Bienen und Honigkunde. Des Weiteren sei dringend noch ihr Hund Blue erwähnt, der mich Sabine, als seine „Kraul-Queen“ adoptiert hatte. Unglaublich wie treuherzig er mich ansehen oder sanft anstupsen konnte und ich somit nicht aufhören konnte, ihn zu Kraulen. Geschlafen haben wir wieder tief, fest und sehr gut und sind am Morgen Richtung Adelaide Hills aufgebrochen. Ein Bett ist eben besser als eine Luftmatratze 🙂

Hahndorf

Hahndorf ist eine der ersten deutschen Ansiedlungen in Australien. Die Siedler welche Hahndorf gründeten, kamen aus Ostpreußen und wurden dort vom Preußen König Friedrich Wilhelm III wegen ihres lutherischen Glaubens verfolgt. Von November bis Dezember 1838 erreichten mehrere Schiffe mit Auswanderern Südaustralien und Port Adelaide. Besonders wichtig für die Gründungsgeschichte Hahndorfs ist jedoch die Ankunft des Schiffes „Zebra“ am 28. Dezember 1838 mit 187 deutschen Immigranten an Bord. Der Dreimaster stand unter dem Kommando des Sylter Kapitäns Dirk Meinerts Hahn. Dieser war von seinen Passagieren und deren Willen auszuwandern so beeindruckt, dass er ihnen half, ein geeignetes Stück Land zu finden und neu anzufangen. Im Mai 1839 hatten alle Siedler ihren Weg zum zugeteilten Land gefunden, und zu Ehren des Kapitäns nannten sie die Siedlung Hahndorf.

Sehr hügelig wurde es am Dienstag und am Ende des Tages haben wir 700hm von Brigthon über die Adelaide Hills bis nach Hahndorf geschafft. Dabei sehen die Hügel doch gar nicht so hoch aus! Fast permanent können wir dabei einen Radweg benutzen und treffen viele Rennradfahrer, die hier trainieren. Da die Tour Down Under nächste Woche beginnt, sehen wir sogar zwei Profi-Teams die uns entgegen kommen. Sie winkten uns zu und hatten ein paar nette Worte, denn wir fuhren nach oben und sie bergab!

Hahndorf ist ein sehr touristischer Ort und das mögen wir eigentlich nicht so gerne, aber für zwei Tage lassen wir uns auf den Trubel ein und wollen zu einem Weingut zum Tasting.

Schöne Woche!