Die Tage am Zeltplatz haben wir verbummelt und es fiel uns nicht besonders schwer. So ein Zeltplatz bei An- und Abreise ist ja eh wie Kino und wir sitzen in der VIP-Lounge. Wie immer haben wir viele Kommentare abzugeben – selbstverständlich nur für unsere Ohren bestimmt. Was für ein Spaß, anderen dabei zuzusehen wie sie Auf- und Abbauen! Am Montag, 19.06., müssen wir dann selbst abbauen, unsere Fähre geht pünktlich um 8:10 Uhr los, nach Oanes. Zwei Stunden dauert die Fahrt und unterwegs sehen wir zwei markante Felsformationen, die viele mutige Wanderer anziehen. Zuerst den Kjerag, ein ovaler Stein, der in einer Felsspalte eingeklemmt ist und es darunter etwa 800 Meter in die Tiefe geht. Ein beliebtes Fotomotiv. Der Preikestolen ist eine Steinplatte, welche in etwa gleicher Höhe zu finden ist und auch an deren Kante könnte man tief fallen. Wir genießen beide von unten, dann können wir schon mal nicht abstürzen, einfache Logik!
Der Rest der Fährfahrt verläuft gemütlich ruhig und wir steigen in Oanes mit vielen Wanderern aus. Wir haben Glück mit unserer Strecke, entweder steht uns ein toller Radweg zur Verfügung oder wir werden auf die alte Passstraße umgeleitet. Hier kann kein Auto mehr fahren und wir haben eine gut präparierte Straße nur für uns, der Autoverkehr wird durch einen Tunnel geleitet. Überhaupt ist das Stassenwegenetz in Norwegen gigantisch. Brücken, Tunnel und Passstraßen, die ein architektonisches Meisterwerk sind. Wir haben von einem 37 km langen Tunnel gehört in dessen Verlauf es zwei Kreisverkehre gibt. Wenn man über online Landkarten sich manche Wegführungen ansieht, kommt man ins Staunen, was dort alles in den Felsen gebaut wurde.
Das Wetter ist durchwachsen im Moment. Ein paar heftige Regenschauer haben wir bereits abbekommen, glücklicherweise, waren wir aber immer schon im Zelt. Dorthin verschlägt es uns auch, wenn die Gnitzen wieder überhand nehmen. Diese Plagegeister werden oft nur ein bis drei Millimeter lang und treten häufig in großen Schwärmen auf. Man könnte annehmen, dass sich Gnitzen-Stiche aufgrund der geringen Größe dieser Mücke kaum bemerkbar machen, doch die Stiche der Gnitzenweibchen sind sehr schmerzhaft und können eine allergische Reaktion auslösen. Denn nur die weiblichen Gnitzen benötigen Blut für die Entwicklung ihrer Eier. So unnütz wie Mosquitos, aber drei Mal so nervig, da man sie noch nicht einmal töten kann, weil sie einfach zu klein sind und in tausendfacher Überzahl!
Im Moment geht es sehr langsam voran und wir absolvieren kurze Etappen von 35-45 km am Tag. Dafür aber stets über 500 Hm. In Hjelmeland haben wir uns am Campingplatz eine kleine Hütte gemietet und wollen dort den Regentag abwarten und zudem finden wir es auch klasse, mal wieder in einem Bett zu schlafen. Auch hier verbummeln wir den Tag und am Donnerstag geht es weiter mit einer Fähre nach Nesvik, welche nur 10 min dauert und für uns Radfahrer kostenlos ist, Dankeschön Norwegen!
Die Wälder in Norwegen sind bisher ganz besonders. Dunkel und geheimnisvoll, wenn man sie betritt, versinkt man bis zum Knöchel. Der Waldboden ist ganz weich und moosig, einfach nur fluffig!
Sprachlich gibt es hier gar keine Probleme, fast jeder ist in der Lage Englisch zu sprechen. Egal ob jung oder alt. Neulich gesellte sich ein siebenjähriger Junge zu uns und unterhielt sich im guten Englisch mit uns. Habe ich im Internet beim Spielen gelernt, sagte er. Im Kindergarten wird hier bereits mit dem Unterricht begonnen. Das zahlt sich aus!
Übrigens, sollte der letzte verbliebene Niederländer in den Niederlanden sich wundern, wo seine Landsleute sind, bitte sagt ihm – „alle in Norwegen und die Hälfte der Deutschen auch“!
dieter viebrock
Hallo ihr Lieben.
Wieder ein toller Bericht, tolle Fotos. Da heute Mitsommer ist wünschen euch eine schöne Nacht in eurer schönen Hütte vielleicht auch mit netter Gesellschaft.
lg Marga und Dieter.
glorypedalling.com
Liebe Marga und Dieter! Midsommer bietet heute mal ein sehr durchwachsenes Wetter aber wir sind fröhlich in einer kleinen Hütte untergebracht. Lg
Christian Seebode
Sind das auf dem Rad vom Uwe Aero Rennradfelgen, die schauen so hoch aus?
glorypedalling.com
Ja, es sind Carbonfelgen!
Christian Seebode
Cool, solche fahre ich auch auf meinem Rennrad. Sehe aber gerade, dass Uwe`s Rad nach einem Gravel-Bike ausschaut. Top!
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Wir sind auch diesmal mit unseren Gravel-Bikes unterwegs. Ganz anderes Fahrerlebnis🤗
glorypedalling.com
Sind Gravel-Felgen. 🙂
Heinz und Irene Hauschild
Was für schöne Fotos. Wir erinnern und gerne an den Preikestolen. Leider konnten wir nicht raufklettern, weil unser alter Hund die steilen, hohen Stufen nicht mehr geschafft hätte.
Schöne Zeit und gute Weiterreise
glorypedalling.com
Wir haben die Felsen auch nur von unten betrachtet. Aber es gibt ja viele beeindruckende Fotos im Internet. Fröhliche Grüße 🤗
Heidi Woith-Zoschke
Hallo ihr zwei, das ist wieder eine schöne Reise.
Norwegen ist wirklich schön , aber ich denke auch recht teuer. Jedoch wird man durch die schöne Landschaft entschädigt. Weiter tolle Eindrücke und Pannen lose Zeit.
Herzliche Grüße von Heidi und Klaus
glorypedalling.com
Norwegen ist ein Traum und wir sind ganz hingerissen von diesem Land! Teuer ist es tatsächlich, aber mit Zelt zu bezahlen. Grüße 😀