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Weiße Nächte am Polarkreis

Weiße Nächte werden Nächte genannt, in denen die Sonne nur für kurze Zeit, oder gar nicht, untergeht, so dass auch mitternachts noch mindestens Dämmerung herrscht oder es sogar taghell ist. Weiße Nächte kommen an allen Orten vor, die etwa zwischen 56° nördlicher Breite und dem Nordpol beziehungsweise 56° südlicher Breite und dem Südpol liegen.

Den Polarkreis haben wir am Dienstag, 18. Juli, überschritten. Unser Navi zeigt im Moment den Sonnenuntergang für 23:42 Uhr und Sonnenaufgang bereits um 02:44 Uhr an, da macht es nicht so viel aus, dass wir an diesem Tag um 4:30 Uhr aufstehen um die erste Fähre in Richtung Nesna zu nehmen. Der Wind, welcher glücklicherweise mal positiv für uns von hinten kommt, schiebt uns ordentlich voran und alle entgegenkommenden Radler werden aufrichtig von uns bemitleidet. Als wir jedoch über die Helgelandsbrua fahren, wird es allerdings auch kritisch für uns, denn auf der Brücke fegt uns der Wind fast von der Fahrbahn. Aber auch das haben wir gemeistert! Mit diesem Schiebewind kommen wir schnell beim nächsten Fähranleger an, „schippern“ weiter in Richtung Jektvi und überqueren damit den Polarkreis. Nun sind wir nicht mehr allzuweit von den Lofoten entfernt. Der Ort Bodø, an dem wir die Fähre zu den Lofoten nehmen, ist nicht mehr, wie auf dem Foto, 650 km entfernt, sondern nur noch 160 km.

Polarkreis
Helgelandsbrua – Schön anzusehen, aber kein Spaß für Radfahrer!

Die Umgebung verändert sich von Tag zu Tag erneut und die sanften Hügel werden wieder zu schroffen, hohen Bergen. Zwar ist die Route die wir nehmen noch relativ flach, wobei flach für uns eine etwas andere Relation hat, als flach im eigentlichen Sinne, denn verglichen mit dem Süden Norwegens, ist das hier, für uns „easy going“. Mittlerweile sind wir uns einig, dass Norwegen auf dem Europäischen Kontinent ganz weit vorne liegt, wenn es um die Faszination und Schönheit eines Landes geht. Wir werden dem aber auch nicht müde, denn manchmal sieht man vielleicht vor lauter Wald, den Baum nicht mehr, aber so ergeht es uns definitiv nicht. Wir fahren mit offenen Augen und Staunen jeden Tag, sogar jede Stunde mit unendlicher Freude.

Hier im Norden gibt es nun weniger Straßen die man bis zum Ziel am Nordkap wählen kann. Somit fahren wir weiterhin auf dem Eurovelo 1. Nahezu alle Radfahrer die wir nun treffen kommen oder fahren zum Nordkap, dies ist soweit im Norden Europas für alle das auserwählte Ziel. Plötzlich sind wir nicht mehr alleine wenn wir auf eine Fähre warten, plötzlich sind wir sechs oder mehr Radfahrer. Uns gefällt das, gibt es doch immer nette Gesprächspartner währen der Wartezeit. Zudem treffen wir auf zwei Langzeitradreisende, Franzi und Fabian von „Quit and Go“, die wir bereits aus vielen Youtube Videos kennen und die sich unseren Vortrag Anfang des Jahres über Nordamerika angehört hatten. Wir trafen uns zufällig auf der Straße, haben zusammen Pause gemacht und den Abend am Campingplatz gemeinsam verbracht. Eine sehr nette, kurzweilig, interessante Begegnung mit vielen Geschichten, die erzählt werden mussten. Da wurde der Abend lang, der nächste Morgen beim Frühstück auch und der Radtag am Mittwoch deshalb etwas kürzer. Die wenigen Kilometer, die wir schafften, zählen aber definitiv zu den ganz großen Highlights der bisherigen Reise! Glücklicherweise hatten wir auch mal wieder einen regenfreien Tag. Kalt fegt der Wind allerdings um unsere Nasen und wir haben fast zum greifen Nahe auch noch ein paar Schneereste. In den Bergen sehen wir den Gletscher Svartisen, welcher mit 370 km² der zweitgrößte Gletscher Norwegens ist und in der Provinz (Fylke) Nordland, knapp oberhalb des Polarkreises liegt.

Franzi und Fabian auf ihrem Weg ans Nordkap

Impressionen zw. Halsa und Sorvik

Schönes Toilettenhäuschen!

Wir hatten ja bereits berichtet, dass wir durch viele Tunnel fahren müssen. An manchen gibt es am Eingang einen Knopf den man drücken kann und wir aktivieren damit ein kleines Blinklicht welches dem Autoverkehr anzeigen soll, „Achtung Radfahrer im Tunnel“! Manche dieser Knöpfe sich leicht zu erreichen, andere etwas schwieriger!

Manchmal hat man ganz gemütliche Plätze um auf die Fähre zu warten!

Zum Schluss gibt es noch unsere tierische Ausbeute: zwei Rentiere und viele nicht von uns gefangene Fische und leider auch nicht von uns verzehrte Fschfilets

Wir sehen uns auf den Lofoten!

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Über Trondheim gen Norden!

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Orcas begrüßen uns auf den Lofoten!

  1. Karin a

    Moin Moin liebe Sabine, oder ihr lieben 2
    Du schreibst so toll❣️ dazu die passenden Fotos😍. Ich bin bei dir, in Norwegen habe ich mich damals verliebt und kam aus verschiedene Gründen nicht mehr dort hin
    Ich plane erst einmal wieder Schweden und hoffe, dass das endlich klappt.
    Fange jetzt wieder langsam an Touren🚲 zu kurbeln.
    Letzte Tour war Samstag an der Weser von Bremerhaven bis Bremen- Farge. Leider hatte ich so starken Gegenwind mit Sturmböen, mit Sonnenschein und kurz vor Bremen starken Schauer, so dass ich doch 51 km geschafft habe.
    Ich bewundere euch, dass ihr beide es so schafft und ihr schafft noch mehr. Ich ziehe meinen 🎩👒🧢 vor euch👍👍👍👋👋👋
    In die Knie gehe ich nicht mehr, da sie geschädigt sind.
    Ich freue mich auf neue Nachricht von euch und passt weiterhin auf euch auf.
    Herzlichst Karin a

    • Vielen Dank 🤗. Norwegen macht es einen aber auch einfach darüber zu berichten und auch schöne Fotos zu bekommen. Aber leider ist eben nicht immer Sonnenschein angesagt. Bremerhaven ist der Geburtsort von Uwe, da sind wir öfters….wenn wir mal zuhause sind 😉. Fröhliche Grüße aus Bodø

  2. Heidi Woith-Zoschke

    Hallo Ihr Beiden,
    wir haben es leider nur bis kurz vor die Lofoten geschafft, allerdings mit dem Wohmobil. Norwegen ist toll. Ihr aber auch. Weiter so und herzliche von Heidi

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