cycling the world | Der Radreiseblog

🇳🇴 Orcas begrüßen uns auf den Lofoten!

Ca. vier Stunden fahren wir mit der Fähre von Bodø nach Moskenes auf den Lofoten. Das Schiff ist voll und gibt uns einen ersten Eindruck der Touristenströme auf den Lofoten. Wir kommen um 17:30 Uhr an und fahren direkt zum Campingplatz der völlig überlaufen ist und für Wohnmobile bereits ausgebucht. Zeltplätze findet man mehr schlecht als recht, aber zumindest steht es irgendwann zwischen all den anderen im „engen Austausch“! Es ist definitiv einer der schrecklichsten Plätze bisher, aber wir bleiben ja nur eine Nacht und nehmen es eben hin.

Etwa zwei Stunden später werden wir jedoch entschädigt, denn unter uns im Fjord schwimmt und fischt eine Gruppe von Orcas/Schwertwalen. Ein unbeschreibliches Erlebnis und so unverhofft. Wir beobachten danach riesige Fischschwärme, die sich in Formation rotierend fortbewegen und denken, auf diese Schwärme hatten es die Orcas wohl auch abgesehen bzw sie zusammen getrieben. Wir konnten den Schwarm nur erkennen, weil die Wasseroberfläche dunkler und „unruhiger“ erschien, zudem immer wieder Fische an die Oberfläche sprangen. Die Schwertwale in den Fjorden Norwegens haben sich eine eigene Jagdtechnik angeeignet. Durch das Erzeugen eines sogenannten «Karussells» erlegen sie Gruppen von Heringen. Sofort werden die Drohnen der umliegenden Camper gestartet und man kann nur hoffen, dass sie nicht über unserem Kopf kollidieren. Ein nerviges Geräusch und zudem fühlt man sich beobachtet und ich finde es über so viele Menschen hinweg zu fliegen auch unhöflich. Aber uns fragt ja keiner 🤪

Wir sind jedenfalls froh, am nächsten Tag weiter fahren zu können, aber da sind wir natürlich nicht die einzigen auf der Straße. Wohnmobil an Wohnmobil und alle suchen sich irgendwo einen Platz auf der Straße und vor allen Dingen, einen Platz zum Übernachten. Das Jedermannsrecht gilt auch für Wohnmobile und so sehen wir die ersten zwei Stunden, überall Wildcamper oder Radfahrer die wild Zelten. Wir finden es schrecklich und wollten hier nicht Einheimische sein. Wir gehen weiterhin auf Campingplätze und freuen uns abends über die heiße Dusche. Wir sind keine “ im eiskalten Fjord Schwimmer“ Brrrrr!

Die Landschaft ist natürlich toll, etwas schroffer als auf dem Festland, aber beides hat seinen Reiz. Das Radfahren ist zusehends anstrengender als auf dem Festland. Es gibt hier weniger Straßen und somit auch weniger Ausweichmöglichkeiten für uns. Spaß macht es auf der Hauptstraße E10 nicht wirklich und wir freuen uns wenn wir mal wieder eine Nebenstraße nutzen können. Das Wetter spielt nicht so ganz mit, es ist oft bewölkt, aber wenn es die Sonne durch die Wolkendecke schafft, sieht das Farbenspiel von blau- türkisen Fjord, grünen Wiesen und braunem Bergen grandios aus.

Zeltplatz mit Aussicht!

Wir finden das Gute am Radfahren ist die uneingeschränkte Sicht, alles zu hören und alles zu riechen. Letzteres wurde auf die Probe gestellt mit hunderten, zum trocknen aufgehängten, Fischköpfen. Es sind die Überreste des Stockfisches. Stockfisch ist durch Lufttrocknung haltbar gemachter Fisch – vor allem Kabeljau, auch Seelachs, Schellfisch und Leng. Vor der Trocknung werden die Köpfe und Eingeweide der Fische entfernt. Beim Stockfisch werden die Fische paarweise an den Schwanzflossen zusammengebunden und zum Trocknen auf Holzgestelle gehängt. Bleibt also weiterhin die Frage “ was geschieht mit den Köpfen“?

Weniger geruchsintensiv und wohlschmeckender ist die Moltebeere. Reife Beeren haben einen süß-aromatischen Geschmack, der an Aprikosen- oder Apfelmus erinnert. Vielfach wird aus ihr Marmelade oder Gelee hergestellt, oder sie wird zum Aromatisieren von Süßspeisen verwendet. Der Ertrag der Moltebeere ist gering, daher ist sie die teuerste der wild gesammelten Beeren. In Finnland werden Sammlern mindestens sechs Euro je Kilogramm gezahlt. Obwohl auch heute insbesondere in Norwegen die Nachfrage als Delikatesse größer ist als das Angebot, ist sie nach wie vor eine reine Wildfrucht. Norwegen importiert jährlich 200 bis 300 Tonnen der Früchte aus Finnland.

Am 24. Juli fahren wir den letzten Tag auf den Lofoten und wir hätten es noch nicht einmal bemerkt. Zwei Radfahrer auf dem Campingplatz haben uns mit dieser Information völlig überrascht und uns geographisch wieder auf Spur gebracht! Mit der Fährfahrt von Fiskebøl nach Melbu setzt man von den Lofoten über in die Kommune Vesterålen. Der Schönheit der Landschaft tut dies jedoch keinen Abbruch obwohl das Wetter es an diesem Tag nicht allzu sonnig mit uns meint – um es positiv zu formulieren! Seit etwa drei Tagen fahren wir ziemlich flach und kommen deshalb gut voran.

Was gibt es sonst noch?

Wir sind verewigt 👍
Wir haben nur noch zwei Stunden Dämmerung! Dunkelheit hatten wir schon seit Wochen nicht mehr!
Drei Mutige in etwa 500 Metern Höhe
Wir gehen eh nicht gerne schwimmen 😳
Das Leben ist schön!

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🇳🇴 Weiße Nächte am Polarkreis

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🇳🇴 Von Vesterålen über Senja zurück auf das Festland!

  1. Ernst

    Moin ihr 2,
    die Fischköpfe werden nach Afrika exportiert. In Nigeria sind sie eine Delikatesse. Brrrrr.
    Weiterhin eine schöne Tour und danke fürs „Mitnehmen“.

    • Hallo Ernst! So findet dann doch alles seine Verwendung, aber in unseren Speiseplan – weder hier noch in Nigeria – würden wir es nicht aufnehmen wollen.
      Reise gerne weiter mit uns und Danke für den Kommentar, wir freuen uns immer sehr darüber. Grüße aus Tromsø, Sabine und Uwe

  2. So enjoy all of your journaling and the pictures are beautiful!

    • Hi Ladys! We hope you are fine and enjoying the summer as we do. Norway is so beautiful and colourful and we are wondering way we haven’t been there before….its so close to germany 🤔.
      Cheers from Sabine and Uwe 🤗

  3. Heidi Woith-Zoschke

    Hallo ihr beiden,
    das sind mal wieder sooo schöne Bilder. Ich dachte nicht, dass die Lofoten so überlaufen, bzw. „überfahren“ sind. Das Jedermann Recht ???? Wie sieht es da mit dem Unrat aus?
    europäischer Lebensmittelabfall nach Afrika finde ich auch nicht so prickelnt. Für viele Dinge muss man sich schämen.
    Trotzdem euch gute erlebnisreiche Weiterfahrt und ich freue mich auf den nächsten Bericht. Liebe Grüsse von Heidi

    • Hallo Heidi, obwohl so viele das Jedermannsrecht in Anspruch nehmen, sieht es dich überall sehr sauber aus. Wir fragen uns nur, wo all die Hinterlassenschaften bleiben, die nicht mitgenommen werden können….hat ja nicht jeder eine Camping-Toilette?

  4. Die Fischköpfe werden nach Afrika exportiert. Ähnlich wie die EU mit den Geflügelresten…

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