cycling the world | Der Radreiseblog

Glorypedalling rockt das Nordkap ✔️

Wer ans Nordkap möchte und die Route über den Eurovelo 1 wählt, muss durch den Nordkaptunnel. 6870 Meter lang und 212 m unter dem Meeresspiegel. 9% Gefälle über 3 km nach unten, langsamer Anstieg nach oben, bevor die letzten zwei Kilometer wieder mit 9% Steigung zu bewältigen sind. Schon ein Stück Arbeit die man bewältigen muss.

Jeder Radfahrer, den wir getroffen haben, kannte Horrorgeschichten über den Tunnel. Eng, schlecht beleuchtet, stickig, rutschig, laut, kalt, gefährlich!

Nun standen wir also vor der Einfahrt dieses Tunnels und zumindest einem von uns, wurde es mulmig!
Alle Lichter am Fahrrad waren an, Warnweste übergezogen, darunter warme Kleidung um der Kälte zu widerstehen. Durchatmen – Los geht’s! Es geht sofort steil nach unten und unsere Bremsen „glühen“ in einer Tiefe von 212 Meter unter dem Meeresspiegel wird es eisig kalt und zudem sehr laut. Die Lüftungsventilatoren machen einen höllen Lärm. Sofort geht es wieder nach oben, zuerst relativ gemäßigt, dann steiler werdend. Nun heißt es ruhig bleiben, nicht hetzen und nervös werden, denn sonst gerät man ins Wackeln. Das Licht am Ende des Tunnels habe ich im wahrsten Sinne des Wortes als unglaubliche Erleichterung empfunden. Leider haben wir nicht auf die Uhr gesehen, aber ich denke 30 min waren wir im Tunnel verschluckt.

Unser Fazit: Wir fanden den Tunnel weder eng noch schlecht beleuchtet! Es war mega laut, hervorgerufen durch die Lüftungsventilatoren und unheimlich kalt! Es gibt einen ca 50 cm breiten, etwas erhöhten Seitenstreifen! Wir haben ihn nicht benutzt, da er uns zu schmal vorkam, vor allem, wenn man mal ins Wackeln kommt. Allerdings ist er ein Notanker, für all diejenigen, die nach oben evtl. doch Mal schieben müssen. Es war anstrengend aber durchaus machbar für uns, wir sind aber dennoch froh, auf dem Rückweg nicht nochmals durchfahren zu müssen!

Der Weg von Alta bis ans Nordkap war wieder eine wunderschöne Landschaft und absolut sehenswert. Allerdings sollte man die Höhenmeter der letzten 30 km bis ans Nordkap immer im Blick haben. Es geht ordentlich hoch, aber alles ist vergessen, wenn man bei Sonnenschein ein Bild mit der Weltkugel am Nordkap im Smartphone gespeichert hat. Wenn man unser Bild sieht, denkt man, wir waren alleine vor Ort. Dem ist natürlich nicht so, es fahren Busladungen an uns vorbei und wir sind überrascht, wie viele deutsche Busse es bis hier hoch schaffen. Bestimmt sind es täglich 4 oder 5 Busse die an uns vorbei ziehen. Ansonsten bemerkt man bereits, dass die Hochsaison dem Ende zugeht. Wir sind nicht traurig darüber.

Es könnte sein, dass wir jedes Schild auf dem Norkap mit KM Angabe stand, fotografiert haben 🙈🤣
Wir waren definitiv nicht alleine!

Es war eine großartige Zeit in Norwegen und definitiv ist das Land ein Highlight unserer bisher beradelten Länder! Gleich geht’s mit dem Hurtigruten Postschiff nach Kirkenes, dort sind wir nur 54 km von der Grenze zu Finnland und 15 km zur Grenze nach Russland, entfernt. Jetzt gehts über Finnland und Schweden gen Süden und wir machen uns auf dem Heimweg!

Uwe meinte zwischenzeitlich „wir“ (damit meinte er wohl mich) können nicht jedes Rentier, welches wir sehen, fotografieren! Da hat er natürlich Recht, aber vielleicht jedes zweite?

Übrigens sind Rentiere die einzige Hirschart, bei der auch die Weibchen ein Geweih tragen. Sie brauchen es, um während der Schwangerschaft im Winter die kargen Futterstellen gegenüber anderen Weibchen zu verteidigen und genug Nahrung für sich und ihr Kalb zu sichern. So werfen männliche Rentiere ihr Geweih schon im Herbst oder frühen Winter ab, weibliche dagegen erst im Frühling oder in manchen Subpopulationen sogar erst im Sommer. Die Rentiere des amerikanischen Weihnachtsmannes, die nie ohne Geweih dargestellt werden, sind demnach Weibchen. Der berühmte Rudolph mit der roten Nase wäre somit wohl eher eine Rudolphine. (Tierwelt.de)

Zurück

Tromsø – die letzte Etappe in Norwegen beginnt!

Nächster Beitrag

Mit Hurtigruten nach Kirkenes und ein Fazit zu Norwegen!

  1. Ulrike Lotz

    Was für eine grandiose Landschaft… Was für tolle Bilder… Chapeau und Glückwunsch, dass Ihr Euch das erradelt habt! Ein bisschen Neid kommt auf – allerdings steht außer Frage, dass wir das jemals such per Fahrrad schaffen würden. Vielleicht nehmen wir irgendwann mal einen der Busse?!?… :-))
    Liebe Grüße, weiterhin viel Spaß und bleibt gesund!
    Ulrike & Kalle

    • Hallo ihr zwei! Na Norwegen- Fans seid ihr ja schon! Ihr müsst nur auch mal weiter gen Norden fahren und schwupps, seid ihr am Nordkap👍

  2. Heidi Woith-Zoschke

    hällo ihr Zwei, ja die „Weibchen“ haben meist die meiste Arbeit, zumindest beim Nachwuchs. Mit dem Tunnel, das hätte ich nicht gepackt, hätte Panik bekommen. Grossen Respekt von mir.. Dann man gutes Weiterradeln gen Heimat. Keine Pannen bitte. Liebe Grüsse aus schummeligen 18° von Heidi

  3. Joachim Danckers

    Es war wieder toll die Erlebnisse und Eindrücke die Ihr auf Eurer Tour zum Nordkap gemacht habt auf Euren Block zu verfolgen. Alles sehr beneidenswert.
    Wünsche Euch eine gute Heimreise.

    GLG aus Tostedt

    Achim

    • Hi und Grüße in die alte Heimat! Vielen Dank für die nette Rückmeldung! Bleib gerne weiter dabei, wir haben ja noch ein paar tausend Kilometer, bis wir wieder zuhause sind!

Kommentar verfassen

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén