🇦🇺 Slow Down!

Wir durchfahren die Eyre Peninsula von Ost nach West, was uns oft Gegenwind einbringt. Aber die Strecke ist klasse. Jeden Tag ändert sich die Landschaft, mal spärlicher Bewuchs und wenig Windschutz fast steppenartige landwirtschaftliche Flächen die sich abwechseln mit Eukalyptusbäumen, Pinien oder dickes Strauchwerk und ab und zu Bambusgewächsen. Hier abseits der Küste sind die Campingplätze nicht sehr voll und wir können uns die Flächen für unser Zelt aussuchen. Sobald wir wieder an der Küste sind, ändert sich dieses schlagartig. Bald sollen wir auch denn Grund erfahren. Der Eyre Higway ist in Western Australien wegen Buschfeuer gesperrt. Der Higway 1 ist die Einzige und Hauptverkehrsverbindung zwischen Ost und West. Er ist bereits seit 4 Tagen gesperrt und es gibt kein Durchkommen für niemanden. Dies bedeutet unzählige LKW, PKW und Trailer stehen still und müssen warten. Die Roadhäuser dazwischen sind überfüllt und die Reisenden versuchen natürlich umzukehren und nutzen jeden zur Verfügung stehen Campingplatz im Umkreis von einigen hundert Kilometern. Zudem liegt vor dem Bereich des Buschfeuers die Grenze zu Western Australia und dort wird jedes Fahrzeug auf frisches Obst und Gemüse kontrolliert, welches man nicht mit über die Grenze bringen darf. Dies bedeutet bei der Masse an angestauten Fahrzeugen, zusätzliche Wartezeit! Das Feuer ist weit genug von uns entfernt um sich Sorgen machen zu müssen!

Für uns wird diese Tatsache deshalb etwas schwierig, da wir mal wieder einen Tag Pause nötig hätten, aber nichts passendes finden, wo wir bleiben können. Wir nutzen somit den Umstand eines Rückenwindes und rollen ganze 130 km in die nächste Stadt nach Steaky Bay. Wie so oft an langen Radtagen ist der Tagesausklang nicht der Beste, denn wir sind am schlechtesten Campingplatz unserer Reise angekommen. Eine sandige Fläche, zwar direkt am Meer gelegen, die alles nur staubig und dreckig macht. Hinzu kommt ein kräftiger Wind der das Zelt kaum stehen lässt. Manchmal möchte man schreien! Kann man, hilft aber nichts!

Da wir dort nicht bleiben wollen, buchen wir uns eine Unterkunft im nächsten Ort, Smoky Bay. Wir wollen Pause, aber das bedeutet nochmals fast 80 km zu radeln. Unterwegs erreicht uns die Nachricht des Vermieters, es täte ihm leid, aber die Unterkunft wurde fälschlicherweise über ein Buchungsportal vermietet, obwohl sie nicht frei ist! Er könnte uns im Haus ein Zimmer anbieten, wir hätten ein Bad zur Verfügung aber wenig Kochmöglichkeit. Die beiden Mädels, die statt uns im Haus wohnen sind jedoch zauberhaft und lassen uns deren Küche mitbenutzen! Nicht optimal, aber immerhin etwas! Smoky Bay, sowie auch die letzten Ortschaften direkt am Meer, sind kleine Fischerdörfer, die für eine Pause gut geeignet sind. Abseits der Hauptraßen, in einer Bucht gelegen, das Meer schimmert wunderschön blau und der Strand mit weißem Sand. Genießen kann man diesen tagsüber nicht, zu heiß und ohne Schatten! Die Freizeitfischer bringen Krebse mit an Land, die professionelle Fischerei Austern!

Ganz nebenbei sind wir die ersten 1000 km gefahren und haben den einsamsten Kühlschrank Australiens entdeckt, den wir gleich mit unserem Aufkleber verschönert haben! Wir hätten dort  Eier kaufen können!

🍺Buy us a Beer! 🍺

Beste Grüße und ein riesengroßes Dankeschön gehen an Sandra und Andreas, ebenso an Thomas, Ralf, Karina und Thomas!