Heute sind wir von Pontevedra nach Santiago de Compostela gefahren. Anfangs waren es noch ein paar Pilger auf unserm Weg, die eben zur gleichen Zeit wie wir aufgebrochen sind. Aber bald fühlte es sich an, als ob Busladungen ausgesetzt wurden.

8.30 Uhr: ‚Lass uns eine Stunde gefahren sein, dann wird es besser.‘

10.00 Uhr: ‚Lass uns zwei Stunden gefahren sein, dann wird es bestimmt ruhiger.‘

10.30 Uhr: ‚Lass uns einen anderen Weg nehmen, damit es endlich ruhiger wird!‘

Es schien als ob, je näher man Santiago kommt ( wir waren immerhin noch 60km entfernt) die Pilger in Scharen auf diese Stadt zuströmen. Ein wenig fragen wir uns, wo bleibt dabei noch die Besinnlichkeit🤔. Aber alle sind freundlich und Grüßen mit „bon camino“. Wir auch und freuen uns auf einen alternativen Weg und Ruhe.

Santiago de Compostela hat eine tolle Altstadt und eine schöne Kathedrale an welcher wir die Wand suchen, an die sich seit Jahrtausenden alle Pilger anlehnen. Als wir das angebliche Grab des Apostels Jakobus finden und zwei junge Frauen davor in Tränen aufgelöst sehen, sind wir doch sehr berührt, ob der unterschiedlichen Motivation dieser Pilger.

Zuvor sind wir über Vigo immer der Küste gefolgt und waren von den traumhaften Aussichten völlig geflashed. Wirklich malerische Buchten, vorgelagerte Inseln, lange Sandstrände, Fisch frisch auf den Tisch, alles so wie wir es wollen. 🙂 In Vigo gibt es noch viele Werften in direkter Nachbarschaft zur Fischproduktion, wie früher zu Hause in Bremerhaven, wo das schon lange Vergangenheit ist. Bei einer kleinen Fährfahrt nach Cangas kam uns eine Delfingruppe von etwa zwölf Tieren entgegen. Das passte perfekt zu dem tollen Gesamteindruck.