Wenn es nicht ausdrücklich durch Verbotsschilder untersagt ist und dieses ist eigentlich nur in der Metropolregion Santiago der Fall, ist es in Chile erlaubt auf der Autobahn zu fahren. Wir hatten uns vorher erkundigt und zweimal wurde uns bestätigt, dass das ok sei. Also haben wir ab San Fernando die Autobahn genutzt, was uns die Fahrt nach Talca auf einen, statt zwei Tage verkürzte. Dass allerdings so lebhafter Verkehr ist, hatten wir nicht gedacht, der kann mit der A1 locker konkurrieren. Man muss sich die Autobahn hier allerdings etwas anders vorstellen als in D. Es gibt Bushaltestellen und Ein/Ausfahrten welche auf ein Grundstück oder auf einer Sandpiste in ein Dorf führen. Und es gibt für alle Fußgänger auch noch Hinweise.
Freundlich übersetzt heißt dies: bitte liebe Familien überquert die Autobahn doch nicht hier, sondern benutzt die Fußgängerbrücke auf die andere Autobahnseite welche in 200 Meter zu erreichen ist!!!
Leider war es am Vormittag, wie gestern auch schon, sehr bewölkt. Erst am Mittag konnten wir die schneebedeckten Gipfel der Anden zu unserer Linken sehen, mittendrin der Vulkan Descabezando mit einer Höhe 3800 Metern der sehr imposant auf uns wirkt. Aus dem Gebiet werden auch die vielen Kanäle zur Bewässerung der unendlichen Obst- und Weinplantagen gespeist, welche unvorstellbare Ausmaße haben. Die großen Fruchtkonzerne, wie Dole und DelMonte, sind auch schon da und was gekühlt verschifft werden soll, kommt in die bereitstehenden Kühlkontainer von HamburgSüd. Hier ist schon an den riesigen Reklametafeln entlang der Autobahn zu erkennen, was hier angesagt ist. Beworben werden z.B. Traktoren, Maschinen zum Ausbringen der Pestizide und zum Ernten der Trauben, Lkw, Pflanzengifte, Arbeitsschuhe und kleine Sägewerke. Kaum vorstellbar bei uns.
Hier in Chile ist so vieles anders als in Argentinien. Es beginnt mit der Geldversorgung, was in Argentinien Glückssache war. Manchmal war es gar nicht möglich in einer Region Geld abzuheben und dann gab es sowieso immer nur kleine Beträge. Kartenzahlung nicht möglich. Die Geschäftszeiten sind hier wieder etwas gewohnter für uns, ohne ewig langer Siesta, und wir bekommen abends auch vor 21.30 Uhr etwas zu Essen. Auf den Straßen sieht man für uns ganz unbekannte Automarken aus China und Indien. Wer kennt schon einen Pickup der Marke Mahindra?
Auf einer Raststätte hielt vor uns ein Auto:
Selbstverständlich haben wir gleich nachgefragt, was die Aufkleber auf sich haben. Ein Pärchen, sie aus Hamburg und mit 17 Jahren nach Chile ausgewandert und er mit deutsch/schweizerischen Vorfahren. Hinten auf der Rückbank ein ca 16 Jahre altes Mädchen mit langen blonden Haaren und Sommersprossen. Zu süß 😊
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