Jede Stadt und jedes Dorf hat eine Plaza. Diese signalisiert immer das Zentrum und sie ist unser erster Anlaufplatz um uns zu orientieren. Mittig der Plaza findet man immer eine Skulptur, Springbrunnen oder einen Pavillon. Zugänglich ist sie von allen Seiten und alle Wege führen in die Mitte des Platzes. Für den Schatten gibt es Bäume und darunter sind unzählige Sitzgelegenheiten.
Tagsüber ist die Plaza, zumeist spärlich besucht, dies hat sicher mit der Hitze zu tun. Am Abend erwacht sie zum Treffpunkt aller Einwohner. Die Kinder spielen lautstark, die Alten diskutieren, die Jungs und Mädels flirten und die Pärchen unterhalten sich vermutlich über ihre Familienplanung! Und dann gab es noch die jungen Wilden mit ihren lauten Autos oder Mopeds. Wenn dass Auto nicht laut genug dröhnte, dann zumindest die Musik daraus. Und sie Cruisten den ganzen Abend um diese Plaza und je später der Abend, desto dichter und lauter wurde der Korso! Ein Schauspiel, man konnte stundenlang zusehen!
Und genau dieses Cruisen, vermissen wir nun Jahre später hier in Südamerika! Irgendwie hat sich die Jugend dazu entschlossen es aufzugeben. Wir finden das sehr schade und in jedem Ort in dem wir übernachten, hoffen wir, dass hier diese Tradition noch zelebriert wird! Macht es doch bitte für uns nochmal, wir fanden euch doch so toll!
Mit dem Ziel nach 120 km Florida zu erreichen, machten wir uns frühzeitig auf den Weg. Die Straße war wenig befahren und das passte uns ganz gut, da sie zum Teil wegen Bauarbeiten eine Sand/Schotterpiste wurde und uns, bei mehr Verkehr, ziemlich eingestaubt hätte
Die Tierwelt in Südamerika ist ziemlich vielfältig, vor allem was Käfer, Schlangen und Kleingetier angeht. Käfer mit einer Größe 12-15cm und Schlangen bis 150cm sind keine Seltenheit. Anscheinend ziehen wir diese Käfer magisch an, den sie kleben schon mal am Schuh oder krabbeln am Bein entlang. Brrrrr. Gürteltiere am Wegesrand und Greifvögel lauernd auf Zaunpfählen, alles dabei!
Heute jedoch haben wir beide auf der Straße eine Vollbremsung hingelegt. Eine Monsterspinne und wir wussten beide zum Glück bisher nicht, dass es diese hier gibt!
Nachdem wir sie von allen Seiten, mit gebührenden Abstand, fotografieren konnten und von der Straße vertrieben hatten, sie sollte ja nicht überfahren werden, sind wir weitergefahren und haben danach achtsamer unsere Pausenplätze ausgesucht. Ab heute sind alle Taschen immer geschlossen und sitzen im Gras ist out!
Die 120 km waren keine große Herausforderung, denn wir hatten Rückenwind und konnten dem welligen Terrain damit entgegenhalten. Die erste Pause verbrachten wir in Tala und als ich im Supermarkt einkaufen war, musste Uwe vor dem Laden und ich im Laden ein Interview geben, wie immer wollten die netten Menschen von uns wissen, wohin, woher, alles mit dem Fahrrad??? Toll! In Florida angekommen, fanden wir schnell ein nettes Hotel im Zentrum und sind bei Hamburger und Bier auch satt geworden.
DURAZNO
Heute führte unser Weg entlang der Ruta 5 nach Durazno, einer viel befahrenen Straße zumeist von LKW, die Holz oder Rinder geladen haben. Ein breiter Seitenstreifen ist für uns reserviert und mit Wind von hinten lassen sich die 90km angenehm schaffen. Die erste Pause machen wir in einem kleinen Ort Namens Sarandi Grande. Wir kaufen uns Brot, Wurst und Käse und suchen uns eine kleine Bank für unser Mittagsmahl. Gerade zu diesen Pausenzeiten in den Dörfern, sind wir ein Ereignis, und dass uns dann Menschen ansprechen, freut uns immer noch sehr.
Heute gesellte sich ein netter Herr zu uns, der sich als Tito und mit Handschlag vorstellte. Er stellte ein paar Fragen und wir erklärten ihm, dass unser Spanisch leider nicht das Beste sei. Ihm machte es nichts aus, er nahm sein Handy aus der Tasche und wurde professionell, denn er kam vom örtlichen Radio und Nachrichtensender. Er nahm das Gespräch mit uns einfach auf. Stellte unzählige Fragen zu unserer Reise, Familie, wo genau Hamburg liegt, wie uns Südamerika gefällt , wie lange wir unterwegs sind, ob wir Kinder haben, wie alt wir sind, usw. zum Teil haben wir in Spanisch oder wenn es nicht mehr weiter ging, in Englisch geantwortet. Es war sehr nett und er war sehr professionell, denn er merkte genau, wenn wir eine Frage nicht verstanden und hat diese sofort umformuliert oder ein Wort in englisch einfließen lassen. Zum Schluss gab es noch ein Foto, er schrieb unsere Namen und Blogadresse auf und herzte uns zum Abschied. Keine zwei Minuten später, hielt ein Auto, der Bäckermeister, in dessen Laden ich zum Brot kaufen war, wollte auch noch alles von uns wissen und wir gaben wieder bereitwillig Auskunft. Jetzt aber schnell das Brot essen und weiter, bevor es mit Fragen so weiter geht!
Durazno, ein eher untypisch uruguayischer Ort, gefällt uns sehr gut und diesen werden wir nun ein wenig besser erkunden, bei einem Eis!
Für euch heißt es ja bereits: Buenos Noche Amigos!
Anke Voug
Liebe Sabine, lieber Uwe,
herrrrlich Euer Blog.
Aber diese Spinne war heute als Frühstückslektüre nicht geeignet.😂
Bleibt gesund und weiterhin eine schöne Zeit.
Viele liebe Grüße von Anke
PS: Eine Plaza habe ich mir in Drestedt auch immer gewünscht.
glorypedalling
Hey Anke, würdest du dann immer mit mir um die Plaza Cruisen 👍😊?
Liebe Grüße und bis bald, in einer Woche!
Anke Voug
Liebe Sabine, lieber Uwe,
herrrrlich Euer Blog.
Aber diese Spinne war heute als Frühstückslektüre nicht geeignet.😂
Bleibt gesund und weiterhin eine schöne Zeit.
Viele liebe Grüße von Anke
PS: Eine Plaza habe ich mir in Drestedt auch immer gewünscht.
Der Flupp
….so langsam artet es in Stress aus! Erst Olympia anschauen, dann Euren Blog lesen – ich glaub‘, ich brauche Urlaub😉! Leider ist beides bald schon wieder vorbei, also geniessen wir gemeinsam die letzten Tage😊. Sportliche Grüße aus Geestland!