cycling the world | Der Radreiseblog

Wie 007,  Dorsch und Tageslicht uns glücklich machen!

Zwei Tage lang knackt es bei Uwe und quitscht es bei mir. Das kann uns wahnsinnig werden lassen. Per Ausschlußverfahren gehen wir das Problem an. Uwe meint es hat mit seinem Sattel zu tun, mir wird schnell klar es ist meine Pedale. Wir ölen und fetten alles rund um Uwes Sattel. Er steigt auf und Knackt mit meinem Quitschen weiter im Konzert. Dann machen wir uns an seine Sattelstütze und stellen fest, es knackt weiterhin. Gut, dann machen wir eben bei mir weiter und glücklicherweise ist mein Problem schneller gelöst. Somit ist das Konzert einseitig geworden. Nach weiteren zwei Stunden, halten wir es nicht mehr aus und bleiben erneut stehen. Evtl ist es ja auch eine Padale und Bingo, endlich können wir das Konzert beenden. Fröhlich und leise fahren wir entlang der Atlantikroute, nehmen ein paar Abkürzungen und sind am Ende des Tages auch 90 km gefahren. Waren wir die letzten Tage von den Wohnmobilfahrern befreit, teilen wir uns nun wieder die Straßen. Hier bestätigt sich unsere Art zu reisen wieder einmal, denn wir können Anhalten wo immer wir wollen und genießen die tollen Ausblicke auf den Atlantik und die vielen kleinen vorgelagerten Inseln. Spektakulär bringt sich kurz vor Kråvåg die Storseisund-Brücke in unser Blickfeld. Etwa 500 Meter vor dem Erreichen der Brücke sieht man nur die steile Auffahrt und die Kuppe. Den weiteren Verlauf der Brücke sieht man nicht und somit hat man das Gefühl, man würde über die Kuppe nach unten stürzen.

Storseisund Brücke

Das markante Bauwerk ist Teil der acht Brücken umfassenden, zu den Norwegischen Landschaftsrouten gehörenden Atlantikstraße im Lauvøyfjord. Sie überbrückt den Storseisund. Mit einer Länge von 260 Metern bei einer Höhe von 23 Metern ist sie die größte Brücke der in den 1980er Jahren gebauten Atlantikstraße und zugleich ihr Wahrzeichen. Sie verfügt über drei Bögen, der größte hat eine Spannweite von 130 Metern. Die Eröffnung der Storseisund-Brücke erfolgte im Jahr 1988. (Wikipedia) Selbst Daniel Craig hatte sich als James Bond auf die Brücke gewagt, aber er hatte 2021 auch ‚Keine Zeit zu sterben‘!

Storseisund-Brücke mit optischer Täuschung
Storseisund-Brücke und ihr normaler Verlauf

Kurz vor Kristiansund erreichen wir den etwa 6 km langen und am tiefsten Punkt 250 Meter unter der Meeresoberfläche befindliche Atlanterhavstunnelen, den wir nicht befahren dürfen und mit einem Bus oder Taxi durchqueren müssen. Recherchiert hatten wir, dass die Busse nur immer zwei Räder mitnehmen können. Die Haltestelle wäre kurz vor dem Tunnel. Wir Schlaumeier stiegen aber bereits 6 km vorher in den Bus und waren dann auch die ersten Radfahrer vor Ort. Wären wir nicht mitgekommen, hätten wir etwa 2,5 Stunden warten müssen. Der Busfahrer war super nett und freundlich und hieß uns willkommen. Das sollte einem mal in einem deutschen Bus widerfahren!

Bequem durch den Atlanterhavstunnelen nach Kristiansund

Direkt nach dem Tunnel steigen wir wieder aus und umfahren die Stadt. Mit Fahrrad auf Sightseeing-Tour machen wir höchst selten durch eine Stadt, es ist oft einfach zu anstrengend. Wir wollen wieder in die Dörfer und die Natur fliehen und müssen ganz schön hoch und runter strampeln. Flachetappen sind oftmals ein Fremdwort hier in Norwegen! Wir haben unheimlich Glück bisher mit dem Wetter, zwar ist es seitdem wir am Atlantik angekommen sind, etwas windiger, aber dennoch sind es klasse Temperaturen zum Radfahren.

Kann los gehen, wir sind hier und warten!

Übrigens Sonnenaufgang 03:39 Uhr und Sonnenuntergang 23:27 Uhr. Wir können also lange vorm Zelt sitzen, zumindest wenn wir in der Sonne sitzen können, denn sonst wird es auch schnell kalt! Und natürlich, wenn uns diese kleinen Fliegen nicht alzusehr piesacken. Wann und unter welchen Bedingungen sie vorkommen oder auch nicht, haben wir noch nicht ergründen können. Das Einschlafen am Abend funktioniert, aufgrund unserer anstrengenden Tagesetappen, ganz gut. Das kleine Problem liegt eher am Sonnenaufgang, denn beide werden wir so zwischen 3 und 5 Uhr wach und haben keinerlei Zeitorientierung, oft haben wir das Gefühl, gleich aufstehen zu müssen. Aber selbst in den vier Nachtstunden, wird es nicht wirklich dunkel.

Sind wir die einzigen zwei Personen hier in Norwegen, die keine Ahnung von Angeln haben? Wir glauben: ja!

Heute konnten wir endlich unsere Fragen zum Thema Angeln loswerden. Wie immer sind wir aufmerksam und neugierig und wir haben noch nie so viele Angler gesehen wie hier in Norwegen und wie immer haben wir 1000 Fragen! Unser Fragen haben sich ausgezahlt, wir haben Filet vom Dorsch geschenkt bekommen. Welch ein kulinarisches Festmahl für uns heute Abend. Unsere Träume werden war, frischer Fisch, eben geangelt!

Ob die beiden Angler wissen, was für eine unglaubliche Freude sie uns bereiten? Wir haben es ihnen extra nochmals gesagt!

Gestärkt geht es in Richtung Trondheim, welches übrigens nur noch 500km vom Polarkreis entfernt ist, wieder ein Ziel erreicht! Die Fahrt dorthin war zwar gut fahrbar aber bei 1100 hm auf 94 Tageskilometer auch ziemlich anstrengend, wir kommen sehr müde dort an. Heute ist Pausentag und wir haben uns sehr darauf gefreut. Obwohl die wirklich hohen Berge hinter uns liegen, sind wir in der Mitte, in Küstennähe, von Norwegen von Bergen vergleichbar mit dem Mittelgebirge umgeben. Es geht tagein, tagaus über kleine Hügel hoch und runter, dabei sind wir uns nicht sicher, ob einmal am Tag einen wirklichen Berg zu fahren und dann relativ flach, nicht einfacher ist. Egal wir sind müde und benötigen dringend Pause!

Das Wasser in den Fjorden ist so klar, man kann oft in die Tiefe blicken!

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Bilderbuch oder Filmkulisse? Kann uns mal jemand kneifen?

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Über Trondheim gen Norden!

  1. Thomas

    Hallo Ihr beiden,

    Sind mal wieder klasse Reiseimpressionen aus dem hohen Norden.
    Euch noch schönes Wetter weiterhin und tolle Erlebnisse!
    Herzliche Grüße
    Thomas

  2. Solche optischen Täuschungen werdet ihr noch öfter erleben 😉

  3. Heidi Woith-Zoschke

    hey ihr zwei, das ist wieder ein toller Bericht. Die Bilder von der Storeseisund Brücke sind super, besonders die optische Täuschung. Weiter so und herzliche Grüsse von Heidi

    • Die Brücke ist im richtigen Winkel betrachtet einfach krass. Fährt man nur ein paar Meter weiter, ist sie wie jede andere Brücke auch 😉

      • Karin a

        Moin Moin liebe Sabine oder ihr 2 in den hohen Norden.
        Ich bekomme Wehmut, in denke an die wunderschöne Zeit als ich 1995 in Norwegen war und wenn ich eure Berichte mit Fotos sehe. Atemberaubend❣️❣️❣️und ihr schafft ja wirklich alles und zur Belohnung gibt es abends mein Lieblingsfisch zum genießen.
        Solange die Knochen vor Anstrengung noch nicht quietschen und nur die Fahrradteile ist alles okay mit euch. Ich muss dagegen schon aufpassen.
        Weiter so und ich freue mich auf neue Berichte mit Fotos❣️❣️❣️
        Passt auf euch auf und wünsche weiterhin viele tolle Erlebnisse❣️❣️🚲🚲
        L. G. aus Hamburg 💖🚲
        Ich hoffe, es hat jetzt endlich geklappt mit der Antwort

      • Moin Moin! Ja, nun hat alles geklappt 👍👍👍.
        Wir verlassen heute Trondheim und die nächste große Destination sind die Lofoten. Wir sind gespannt und strampeln bis dahin weitere Höhenmeter ab. Viele Grüße nach HH, Sabine und Uwe

      • Karin a

        Hallöchen Sabine, juhujuhu,
        Ich bin noch nicht firm und muss auch noch viel dazu lernen.
        Manchmal ärgere ich mich über den Computer und Smartphone, sie wollen nicht so arbeiten wie ich es mir wünsche.
        Danke für deine Info und Hilfestellung❣️
        Weiterhin gutes Kurbeln
        L. G. aus Hamburg 💖🚲

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