Die Überfahrt nach Umeå war sehr ruhig. Da wir bereits um 6:00 Uhr aufstehen und alles zusammen packen mussten, gab es natürlich auch kein Frühstück. Das haben wir uns auf dem Schiff gegönnt, dort gab es ein Frühstücksbuffet. Kurzzeitig dachte ich Uwe würde gleich platzen – aber er hat es überlebt und so konnten wir doch gemeinsam 4 Stunden später schwedischen Boden betreten.
Das Erste, was wir von Schweden sahen, waren riesige Industrieanlagen, aber da wir noch etwa 20 km bis zur Innenstadt von Umeå hatten, waren wir guter Dinge. Die Stadt gefällt uns auf Anhieb, sie ist voller junger Leute, die wohl demnächst ihr Studium beginnen und mit einer Schnitzeljagd ihre neue, temporäre Heimat kennenlernen sollen! 37.000 Studierende gibt es in Umeå! Eine schöne gemütliche Stadt, welche an der Mündung des Flusses Ume älv am Bottnischen Meerbusen liegt. Mit ca. 90.000 Einwohnern ist sie eine der am schnellsten wachsenden Städte Schwedens. 2014 war sie Europäische Kulturhauptstadt und dementsprechend ansehnlich ist die Innenstadt.
Bevor wir aber dort ankommen, müssen wir mal wieder unser Zelt trocknen. Die Nächte sind mittlerweile so feucht, dass unser Zelt jeden Morgen tropfnass ist, sowohl außen als auch die Zeltinnenwand. Die „Schlafkabine“ bleibt dabei relativ trocken, dennoch sind unsere Schlafsäcke im Fußbereich feuchtnass. Dieser Umstand bringt täglich viel Arbeit und Organisation mit sich. Morgens müssen wir das Zelt innen und außen mit einem Lappen so gut als möglich von der Nässe befreien. Trocken bekommen wir es natürlich nicht und somit können wir nur darauf hoffen, dass wir Sonne, Wind und einen Platz zum erneuten Aufbauen des Zeltes tagsüber finden. Zudem müssen die Schlafsäcke bestenfalls auch noch in der Sonne trocknen. Wenn wir beides nicht trocknen können, hätten wir ein Problem am nächsten Abend!
Die ersten Radtage in Schweden finden wir großartig, bis wir auf die E4 gelangen! Wir sind etwa zwei Kilometer auf der Europastraße 4 gefahren und wussten bereits nach fünf Minuten, dort ist kein Platz für uns. Solange sie zweispurig verläuft, geht es gerade noch aber bei einspringen Straßenführung, ist es einfach zu gefährlich. Zudem verläuft dort auf dem Mittelstreifen eine Leitplanke und somit könnten die Auto/LKW, selbst wenn sie wollten, uns keinen Platz lassen. Ich streike und fahre auf keinen Fall einen Meter dort weiter! Eine Routen- und Planänderung muss her! Auch wenn es bedeutet, dass 6 km Weg zu 20 km „Umweg“ führt, ist die Entscheidung getroffen. Wie sehr es sich lohnt, diese Umwege in Kauf zu nehmen, sollten wir am nächsten Tag erfahren, denn wir fahren durch wunderbare Seenlandschaften, kleine Dörfer und entlang gut präparierter Schotterpisten bergauf und ab. Es ist anstrengendes, welliges Terrain und wir wissen am Ende des Tages, weshalb wir müde sind, aber wir sind fast alleine auf den Straßen und genießen den Tag bei Sonnenschein! Das Küstengebiet Höga Kusten in dem wir uns im Moment befinden, liegt in der schwedischen Provinz Västernorrlands län und wurde im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe erklärt. Dazu gehört auch die Högakustenbron, eine Hängebrücke über die wir fahren müssen. Sie ist das zweithöchste Bauwerk Schwedens.
Auf einen der von uns bevorzugten abgelegenen Wege, finden wir eine große Hütte im Wald. Man könnte dort übernachten und es sieht auch alles super sauber aus, allerdings gäbe es kein Wasser für uns und das wäre natürlich das Wichtigste. Somit nutzen wir sie nur als kurzen Pausenplatz für Kaffee, Kekse und Schokolade, bevor wir uns auf den weiteren Weg zum 20 km entfernten Campingplatz machen. Diese Schutzhütten gibt es überall in Schweden und bestimmt werden wir sie auch nutzen, wenn wir besser vorbereitet darauf sind.
Vor einem Supermarkt wurde Uwe von einer älteren Dame angesprochen, sie sagte „ihr müsst euch beeilen, bald kommt Schnee!“. Upps! Ein wenig beruhigen konnten wir sie in dem wir ihr erzählten, wir fahren gen Süden, aber dennoch, der Sommer ist wohl vorbei. Die Sommerhütten werden winterfest gemacht und die Campingplätze schließen. Die Tagestemperaturen schwanken zw. 17° – 12°C und mit Sonnenschein können wir immer noch in T-Shirt und kurzer Hose fahren, aber sobald es bewölkt ist, wird es bereits kalt und wir müssen uns doch bald mal ein anderes Outfit überlegen. Bisher streiken wir immer noch bei der Frage nach langer Hose und langärmeligen Shirt. Noch etwa 1100 km bis Trelleborg!
Wir wollen uns eigentlich nicht beeilen, es gefällt uns zu gut hier!
Und ganz nebenbei bemerkt, ist Schweden bereits das 40. Land, in das wir mit unseren Fahrrädern reisen. Das finden wir schon ganz schön viel und hat doch noch mächtig Luft nach oben.
Noch kurz eine andere Zahl, die uns vor ein paar Tagen überrascht hat. Wir sind jetzt schon 5.000 KM auf unserer Skandinavien-Reise unterwegs!
Jacobs Café
Gratulation zum Jubiläumstachostand
glorypedalling.com
Dankeschön 🤗
ADRIAN G MCKENZIE
What a wonderful journey you are both having. What does the strange road sign that has the man with a torch mean??
glorypedalling.com
When we saw the sign the first time, we had a question mark in our face as well 🤔
But it means „neighborhood watched area“ 👍
Karina
Hallöchen ihr lieben 2,
ich musste erst einmal googlen wo Umea genau liegt. Tolle Fotos habe ich von Umea gesehen und scheint eine sehr schöne Stadt mit sehr viel grün zu sein.
Was bedeutet dieser komische Typ mit der Taschenlampe?
Sieht nur sehr witzig aus, genauso wie euer lustiger Elch. Ihr habt wenigstens ein Elch auf dem Schild gesehen. (Ist doch auch was)
Lohnt sich das Zelt überhaupt noch zu trocknen? Wenn ihr schon morgens mit nassen kalten Füßen aufstehen müsst.
Eure Radreise ist bestimmt mehr als genial. Ihr habt alles!!!
Heute kam ein Lächeln über mich, als ich euer Bericht gelesen habe.
Ich bin gespannt wie es weiter geht, vielleicht kommt doch noch Mal der Elch um die Ecke
Morgen in 2 Wochen bin ich unterwegs gen Norwegen und freue mich riesig darauf.
Heute war ich in der Heide mit strahlen blauen Himmel mit🚲 Rad unterwegs und sie blüht so schön.
Ich wünsche euch noch weiterhin gutes Kurbeln und passt weiterhin auf euch auf
Liebe Grüße aus Hamburg
Herzlichst Karin a
Glückwunsch zu 5000km❣️❣️❣️🍾🏆
glorypedalling.com
Der Mann mit Taschenlampe auf dem Schild soll eine „Neighbourhood watched Area“ darstellen. Dies hatten wir auch vielfach in USA gesehen. Bedeutet, dass man in der Nachbarschaft aufeinander aufpasst und Dieben keine Chance gibt!
Umeå ist wirklich eine super schöne Stadt und wir hätten auch noch länger bleiben können, aber dafür müssen wir einfach nochmals hierher kommen. Überhaupt gefällt uns Schweden super gut! Wir können gut verstehen, weshalb einige Deutsche hier ein Ferienhaus haben. Dir eine super tolle Zeit in Norwegen, ist das Wetter einigermaßen gut, wird es eine sicherlich grandiose Tour👍