cycling the world | Der Radreiseblog

Vor sieben Jahren den Job gekündigt und seitdem Fahrrad-Nomaden mit festem Wohnsitz



Als wir uns vor sieben Jahren dazu entschieden die Jobs aufzugeben und die Kündigungen unterschrieben hatten, wurde uns doch ein bisschen flau im Magen. Obwohl, wir stellten schnell fest, dass wir plötzlich leichter wurden, uns eine Last von den Schultern fiel und viele Anspannungen plötzlich verschwanden. Hinzu kamen jedoch viele neue Zweifel, wie wird das werden, werden unsere Ersparnisse ausreichen, was passiert wenn…

Seven Years Happiness

Trotzdem wir uns ja schon lange damit beschäftigt hatten und alle Eventualitäten durchgegangen waren, war die Realität dann doch noch etwas anders. Aber, um das Beste vorweg zu nehmen, wir haben die Entscheidung nie bereut und sind mehr als glücklich damit. Unser Mut wurde also belohnt. Im Vorfeld denkt man ja, dass das niemals funktionieren kann und es fallen einem viele Punkte ein, die das Projekt scheitern lassen werden. Eine aufwendige Excel Tabelle hat uns geholfen alle Ausgaben zusammenzufassen und unseren vorhandenen Mitteln gegenüberzustellen. Wir waren erstaunt über diese, über Jahre gehende Simulation, denn wir stellten fest, das könnte klappen.
Viele Jahre hatten wir die Idee ja schon im Kopf, bis wir zu dem Punkt kamen, machen oder für immer vergessen. Wir haben gemacht, das Projekt::zwanzig17 war gestartet.

Wir mussten unser Leben in einigen Punkten umstellen, das Budget hatte sich ja komplett geändert. Das ist bis heute gut hinzunehmen und überschaubar, der Gegenwert ist einfach so unglaublich fantastisch. Seit dem haben wir die Möglichkeit einfach loszufahren ohne genau zu wissen, wie lange und manchmal auch gar nicht genau wohin. Wir haben Zeit und haben festgestellt, dass Zeit eine unterschätzte Währung ist. Zeit zu haben ist ein sehr kostbares Gut und nicht bezahlbar. Zudem stellen wir fest, auf einer Reise zu sein ist etwas ganz anderes als in einem zeitlich definierten Urlaub. Denn bei unserer Reiseart hat auch die Seele die Chance hinterherzukommen und wir haben die Möglichkeit uns treiben zu lassen.

Wir hatten dann nach drei Jahren Erfahrung den Ansporn richtige Fahrradnomaden zu werden. Wir waren bereit unseren Wohnsitz aufzugeben, was wir dann auch gemacht haben und haben unsere Möbel eingelagert. Leider kam COVID dazwischen und stoppte unser Weltreise bevor sie begonnen hatte. Vor dem Start waren wir noch kurz in einer Ferienwohnung um letzte Dinge zu organisieren. Nur mit unseren Rädern und dem Radgepäck ausgestattet waren wir gestrandet, mussten umdenken und improvisieren, was gut geklappt hat. Obwohl der Zeitpunkt alles aufzugeben, denkbar ungünstig war, haben wir es dennoch nie bereut uns so entschieden zu haben, wir hatten es uns auch reichlich und gut überlegt. Es war ja wieder ein neuer Schritt, eine weitere wesentliche Veränderung. Unser neu gefundenes Zuhause, welches wir uns notgedrungen wieder suchen mussten, haben wir behalten, sind sehr glücklich dort und starten von da aus zu neuen Abenteuern.

Aktuell feiern wir unser kleines Jubiläum in Australien, das Leben kann es schon gut mit einem meinen. Danke!

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Pushing to the Limit!

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Sand oder Kies, ist wie die Wahl zw. Pest oder Cholera! Beides schlecht!

  1. Uwe

    Liebe Sabine, lieber Uwe,
    Glückwunsch und meine Hochachtung zu eurem Jahrestag. Ich gehe mal nicht davon aus, dass es sich um einen Aprilscherz handelt. Eure Erzählungen sind so authentisch, als wäre man selbst dabei. Ich wünsche Euch noch viele tolle Begegnungen und wer weiß, was das Leben für Überraschungen noch mit sich bringt. Würde mich jedenfalls über eine Begegnung freuen.
    Passt auf euch auf.
    LG Uwe

    • Hallo Uwe! Vielen lieben Dank für deine Nachricht! Nein es ist kein Aprilscherz, wir sind selbst erstaunt, wie schnell die Zeit verging. Wir würden uns freuen, wenn sich die Wege kreuzen….wie können wir dies anstellen?
      Viele Grüße, Sabine und Uwe

  2. Viktor Makowski

    Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum Euch Beiden und darauf ein Bier von uns! Mal schauen, ob wir auch nicht mehr davon loskommen, als Rad-Vagabunden unterwegs zu sein. Noch ist der Wiedereinstieg ins „normale“ Leben am 1.4.2025 geplant. Viktor & Jutta

    • Dankeschön 🤗
      Wir sind bereits sehr gespannt auf eure Eindrücke und werden auch gerne „verfolgen“. Genießt die letzten Tage zuhause. Liebe Grüße

    • Vero

      Finde ich ganz toll, danke, dass es Menschen wie Euch gibt! Ich habe kürzlich zum Modell „paar Monate arbeiten, paar Monate reisen“ gewechselt, bisher klappt das sehr gut. Habe das Privileg, in einem Bereich zu arbeiten, bei dem ich zwischen den angebotenen Jobs wählen kann.
      Hab ich das richtig verstanden, dass ihr aktuell noch eine Wohnung irgendwo habt? „Mit festem Wohnsitz“?
      Vermietet ihr die, während ihr unterwegs seid?
      Und verdient ihr noch irgendwas an Geld jenseits der Spenden oder finanziert ihr Euch rein von Ersparnissen?

      • Hallo Vero! Dankeschön für deine Nachricht! Toll das du dir deine Zeit auch einteilen kannst.
        Wir leben in einer Mietwohnung und finanzieren uns ausschließlich selbst. Wir leben nicht von Spenden (ausser es möchte uns mal jemand ein Bier spendieren) und bekommen auch kein Sponsoring von Firmen. Viele Grüße von Down Under

  3. Stefanie

    Hallo ihr Lieben, herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!!! Ich lese eure Beiträge so gern und finde sie so inspirierend! Ich bin auch grad auf dem Weg mir ein neues Leben zu erschaffen. Macht weiter so. Ich finde es vor allem spannend, wie wenig man wirklich zum glücklich sein braucht. Materielles meine ich. Liebe Grüße nach Down Under!!! Ich war vor 22 Jahren mit dem Rucksack dort 🙂 Stefanie

    • Hallo Stefanie! Lieben Dank für die Wünsche. Wir freuen uns, wenn wir jemanden inspirieren können! Viel Glück für dich auf deinem weiteren Weg und herzliche Grüße, Sabine und Uwe

  4. Stefanie

    Glückwunsch!!! Ich finde es so inspirierend von euren Abenteuern zu lesen! Ich bin auch auf dem Weg zu einem neuen Leben… Liebe Grüße nach Down Under!

  5. Tim Rands

    Happy Anniversary!

  6. Karin,a

    Moin Moin ihr lieben Radvagabunden nach Australien.
    Ich bewundere euch, dass ihr diesen Schritt gewagt habt. Man muss nur den richtigen Partner haben. Ich muss ihn dagegen noch stricken. Ich glaube, es wird wohl nie etwas werden, obwohl ich schon viele Dinge, vor allem Socken gestrickt habe. Muss ich alleine anziehen. So toure ich überwiegend alleine und lerne unterwegs so viele nette Radler mit den man gut tratschen kann. Vielleicht kennt ihr jemand, der zu mir passt. Das wäre genial!!!
    Fahre nur Nabenschaltung und besitze noch 6 Räder. 1 Faltrad, 1 Klapprad, 1 Sportrad, 1 Tourenrad, 2 E.bike. Auf Kettenschaltung habe ich mich nie getraut. Da wird sich doch wohl jemand finden❓
    Toll, dass es euch mit allem gut geht und ihr noch weitere Touren kurbeln könnt.
    Freue mich auf den nächsten Bericht mit Fotos von euch.
    Liebe Radgrüße nach Australien, wie lange bleibt ihr dort❓
    Hier ist zur Zeit feuchtes kaltes Wetter.

    Herzlichst Karin aus Hamburg 💖🚲

    • Hallo Karin! Es ist uns schon sehr bewusst, wie schön es ist, den Partner dafür gefunden zu haben. Allerdings müssen diese Art von Touren auch beide mögen, denn keiner schiebt mein Rad oder fährt es den Berg hoch. Eine gewisse Portion von „sich quälen wollen“ gehört auch dazu, denn nicht immer ist alles grandios, toll und wunderschön….es gibt genügend Tage an denen wir einfach nur ankommen wollen und den Tag beenden. Reisen ist eben anders als Urlaub. Aber fröhlicherweise sind die meisten Tage einfach nur wundervoll.
      So ein Partner klopft halt auch nicht an die Türe da muss man schon auch viel Glück haben um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein.
      Wie lange wir in Australien bleiben, wissen wir noch nicht! Grüße, Sabine

  7. Gillian Duffy

    These are the stories I love to hear!! Practical, logical, and inspiring!! We have decided to launch in 2025 and will spend the next year preparing and tidying everything up. One day we will see you on the road!! Happy Nomad-versary!!!

  8. Steve Chitovas

    Bravo!

  9. Howdy nach Australien euch Beiden,
    es ist immer wieder schön zu erfahren, dass wir nicht die einzigen sind, die ihr Leben radikal hinter sich gelassen haben und sich ins Reiseabenteuer gestürzt haben 🙂
    Wir haben es bereits ein Jahr vor euch getan (also 2016) und haben die gleichen Erfahrungen gemacht. Nichts bereut und geniessen es noch immer aus vollen Zügen. Ursprünglich nur aus der Not geboren, da in Südostasien das Fahrrad das optimale Fortbewegungsmittel ist, haben wir daran so viel Gefallen gefunden, dass wir jetzt nach 8 Jahren nicht mehr ohne Fahrrad reisen wollen.
    Wir haben aber noch unser zu Hause behalten, da unsere Eltern und der Rest der Familie ab und zu unsere Hilfe benötigen. Von anfänglich einem Jahr Reisedauer sind es jetzt meist 3-6 Monate. Aber immer noch lang genug, dass man nicht vorher planen muss, wann man wo wann und wo lang radeln muss.
    Im Oktober geht es wieder mal nach Indien…
    Wir wünschen euch noch viel Spaß und tolle Erlebnisse in Down Under!
    Liebe Grüße
    Ute und Eddy, die Sixtraveler

    • Hallo ihr zwei! Vielen lieben Dank für eure Nachricht. Schön, dass ihr es ebenso erlebt wie wir. Beste Entscheidung die wir treffen konnten. Natürlich muss man sein Leben etwas umstellen, es kommt ja kein Einkommen mehr aufs Konto, aber das nehmen wir gerne in Kauf.
      Übrigens haben wir uns in Australien 2018 wohl verpasst, unser Weg führte damals von Sydney nach Melbourne, Tasmanien und Adelaide.
      Wir wünschen euch viele weitere tolle Touren und sind auf eure Berichte aus Indien gespannt. Fröhliche Grüße, Sabine und Uwe

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